Jung: Ausbau der Datennetze erforderlich
JUNG: Videokonferenzen zeigen Rückständigkeit deutscher Datennetze
Karlsruhe/Berlin. Zur mangelhaften Qualität deutscher Datennetze gerade zum Zwecke der Abhaltung von Videokonferenzen sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Christian Jung (Karlsruhe-Land), Mitglied des Bundestagsausschusses für Verkehr und digitale Infrastruktur, am Freitag in Karlsruhe (10.4.2020):
"Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer (CSU) äußerte in den vergangenen Tagen immer wieder, dass die Akzeptanz und der Umgang mit digitalen Hilfsmitteln mittlerweile gestiegen seien. Besonders für die Arbeitswelt geht Scheuer daher davon aus, dass nach der Corona-Krise nicht mehr so viele ,kleine Dienstreisen' stattfinden müssten.
Eine unzureichend ausgebaute digitale Infrastruktur und viel zu langsames Internet sind dennoch leider nach wie vor bundesweit ein großes Problem. Besonders auf dem Land kämpfen die Menschen und Unternehmen mit schlechten Internetverbindungen, was zu einem Standortnachteil wird. Diese Tatsache scheint Bundesminister Andreas Scheuer aber zu ignorieren, wenn er von einem Rückgang von Dienstreisen auf Grund von digitalen Angeboten spricht.
Anders als von Herrn Scheuer angedeutet, sind vermeintliche Skepsis oder gar Unwissen im Umgang mit Technik in der Regel nicht das Problem. Viele Menschen würden die zahlreichen digitalen Möglichkeiten und Angebote gerne mehr nutzen. Viel zu oft scheitern digitale Meetings mit den Kollegen aber an überlasteten Netzen. Vor allem zu Tageszeiten, in denen Menschen aller Altersgruppen das Internet nutzen, kämpfen ländliche Gebiete mit zu langsamen Internetverbindungen. Wir müssen deshalb in einer nationalen Anstrengung dafür sorgen, dass die Rahmenbedingungen für digitales Arbeiten in der Gegenwart gegeben sind. Dazu muss es einen noch durchdachtere Ausbau des Glasfasernetzes und des 5G-Netzes geben.
Auch ich starre bei größeren Teilnehmerkreisen in Videokonferenzen immer nur auf einen Bildschirm mit vielen Kacheln mit Initialen und kann lediglich den aktuellen Redner im Bewegtbild sehen. Dies wird in der Regel vom Initiator der Videokonferenz erzwungen, um überhaupt eine Chance zu haben, die Konferenz technisch überhaupt aufrecht erhalten zu können. Wir müssen daher diese Erkenntnisse, die nun fast jeder im Homeoffice machen musste, zum Anlass nehmen, endlich zu handeln und die Datennetze in Deutschland schnellstens massiv auszubauen."
Autor:FDP-Kreisverband Karlsruhe-Land aus Weingarten/Baden |
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