Museum im Koffer zu Gast in der Seniorenresidenz Frankenthaler Sonne
Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben
Frankenthal. „Erst die Fremde lehrt uns, was wir an der Heimat haben“, das sagte einst Theodor Fontane. „Heimaten“ ist das diesmal Thema der Veranstaltungsreihe Museum im Koffer des Erkenbert-Museums, die am Mittwoch, 11. März, ab 15 Uhr zu Gast ist in der Seniorenresidenz Frankenthaler Sonne.
Referent Rudolf Böttcher hält einen Vortrag über Frankenthaler Haus- und Familiengeschichten. Im Anschluss sind alle Gäste herzlich eingeladen, sich über Heimat(en) auszutauschen.
Denn „Heimat“ ist ein Begriff, der stark mit Emotionen verbunden ist. Für manche ist die Heimat ein einziger Ort, der ihnen ein Leben lang erhalten bleibt. Doch viele Menschen müssen eine alte Heimat aufgeben, anderswo eine neue suchen und finden. Manche benennen mehrere Orte als „Heimaten“. Frankenthal mit seiner besonderen Stadtgeschichte ist über viele Jahrhunderte immer wieder Heimat für Menschen unterschiedlicher Herkunft geworden.
Wie stark die Stadtgeschichte von Flucht und Vertreibung geprägt wurde und wird, zeigt sich schon in der Ernennung des einst kleinen Orts zur Stadt im Jahr 1577. Diesen wichtigen Schritt hat die Stadt vor allem reformierten Glaubensflüchtlingen verdanken, die infolge religiöser Verfolgungen des 16. und 17. Jahrhunderts ihre Heimaten in den Niederlanden, Frankreich und anderen Gebieten verließen. In späteren Jahrhunderten kamen Arbeiter aus verschiedenen Ländern, um als Gastarbeiter zum Beispiel am Bau des Kanals im 18. Jahrhundert mitzuwirken oder mit ihrem Handwerk und ihren Fabriken hier ansässig zu werden. Doch auch aus Frankenthal wanderten Menschen aus – zum Beispiel nach Magdeburg und Sissach, aber auch nach Cleveland/Ohio und in andere ferne Länder.
Böttcher bezeichnet sich selbst als „Flüchtling“ mit Pfälzer Wurzeln. Zahlreiche Reisen nach Pommern, Schlesien, Ost- und Westpreußen und Masuren prägen sein Leben.jr/ps
Weitere Informationen:
Die Teilnahme, auch für Angehörige, ist kostenfrei. Gäste sind wie immer willkommen, es wird jedoch um Voranmeldung beim Erkenbert-Museum gebeten, telefonisch unter 06233 89495 oder per E-Mail an museum@frankenthal.de. Treffpunkt ist im kleinen Saal der Seniorenresidenz Frankenthaler Sonne.
Autor:Judith Ritter aus Lingenfeld |
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