Christian Baldauf besuchte Caritas-Zentrum
Interessierter Blick in soziale Arbeit vor Ort
Frankenthal. Rund zwei Stunden Zeit nahm sich Christian Baldauf für ein Gespräch in der Frankenthaler Außenstelle des Caritas-Zentrums Speyer mit den Leiterinnen und Mitarbeiterinnen in den Bereichen der Allgemeinen Sozialberatung und des Bundesfreiwilligendienstes (BFD). Der in Frankenthal geborene und hier lebende CDU-Fraktionsvorsitzende und Oppositionsführer im Rheinland-Pfälzischen Landtag, der auch dem Bundesvorstand der Partei angehört, folgte der Einladung der Caritas-Zentrums-Leiterinnen Claudia Wetzler und Marlen Bauer anlässlich des bundesweiten Aktionstages zur Migrationsberatung für erwachsene Zuwanderer (MBE) am 30. Juni sowie des zehnten Jahrestages des Dienstantritts der ersten Teilnehmer beim Bundesfreiwilligendienst (BFD) am 1. Juli.
Neben Wetzler und Bauer informierten die BFD-Leistende Donya Teymouri und die BFD-Anleiterin Viola Kunert den Gast, der ihnen in dem Austausch mit vielen interessierten Nachfragen und einem offenen Ohr für Verbesserungs- und Unterstützungswünsche begegnete.
Ein zentrales Element dieses Austauschs war der Bericht von Donya Teymouri, die sowohl ihre eigene Migrationsgeschichte, als auch ihre Erfahrungen als BFD-Leistende schildern konnte. Die aus Afghanistan stammende und heute in der Vorderpfalz lebende junge Frau hat sich entschieden, nach dem Abschluss ihrer Schulausbildung und vor dem Antritt ihres BWL-Studiums zum diesjährigen Wintersemester, beim Caritas-Zentrum Speyer einen Bundesfreiwilligendienst zu leisten - auch als Dank für erfahrene Unterstützung, wie sie betonte. „Die Caritas hat mich sehr unterstützt, mir ganz oft geholfen“.
Ihre Aufgabe aktuell im BFD sei es, diejenigen, die sich an das Caritas-Zentrum wenden, je nach den individuellen Anliegen an die richtigen Ansprechpartner zu vermitteln, ihnen also den Weg zum passenden Hilfsangebot zu öffnen. BFD-Anleiterin Viola Kunert betonte, wie wertvoll dieser Dienst für das Beratungszentrum ist und wie dankbar sie Donya Teymouri für ihren Einsatz sei.
Von Claudia Wetzler und Marlen Bauer erhielt Christian Baldauf Informationen zur Struktur des Caritas-Zentrums mit seinen Außenstellen und zu den angebotenen Diensten wie auch zu den unterschiedlichen Quellen der Mittel, die diese Dienste möglich machen. Die Interessenschwerpunkte des Politikers waren unter anderem die Attraktivität des BFD, Möglichkeiten und Effektivität der Arbeit mit und für Migranten sowie die soziale Situation konkret in Frankenthal, wie sie sich den Caritas-Mitarbeiterinnen in den verschiedenen Fachdiensten offenbart.
So konnte Baldauf erfahren, dass es sich bewährt habe, beim BFD - den im Bistum Speyer derzeit rund 60 Mitarbeitende leisten - auf die Freiwilligkeit zu setzen. Der Dienst finde trotzdem seine Interessenten.
Claudia Wetzler und Marlen Bauer berichteten von deren Hauptproblemen - etwa Wohnungs-, Ausbildungs- und Arbeitsplatzsuche, Spracherwerb und Angelegenheiten des Aufenthaltsrechts. Allgemein setzten die Hilfen zur Integration recht spät nach Ankunft der Migranten in Deutschland an - so gehe wertvolle Zeit verloren, berichtete Claudia Wetzler.
Die Corona-Pandemie erforderte es, neue Wege der Kommunikation zu finden. Obwohl Beratungen telefonisch oder online stattfanden, hatten viele Ratsuchende den Wunsch nach einem persönlichen Treffen. So können in der Beratungsstelle in Frankenthal unter Einhaltung der Hygieneregeln, Abstand und Terminvereinbarung auch weiterhin Präsenzberatungen angeboten werden, die rege in Anspruch genommen werden.
Die beiden Leiterinnen machten deutlich, dass eine stabilere finanzielle Ausstattung der Arbeit des Caritas-Zentrums sehr förderlich sei.
Christian Baldauf bekundete Verständnis für die Probleme und Wünsche, nannte selbst auch Ansätze für Verbesserungen. So brachte er etwa Sprachkurse für Migranten unabhängig vom Bleiberecht ins Gespräch, ebenso Anreize für Menschen, die ihre Integration aktiv voranbringen und für diejenigen, die sich in freiwilligen Diensten engagieren. Er versicherte, sich im Rahmen seiner politischen Möglichkeiten - „Ich kann nichts versprechen“ - einzusetzen. Und er lud die Mitarbeiter zu einem Besuch in Mainz ein. ps
Autor:Gisela Böhmer aus Frankenthal |
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