Kriminalstatistik Haßloch: Ist das Großdorf sicherer geworden?

Laut der jüngsten Kriminalstatistik 2023 ist das Großdorf Haßloch gegenüber 2022 etwas sicherer geworden. | Foto: Markus Pacher
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Haßloch.Laut der aktuell vorliegenden jüngsten Kriminalstatistik 2023 der Polizeiinspektion Haßloch (PI Haßloch) ist die Gesamtzahl der Straftaten gegenüber dem Vorjahr leicht zurückgegangen. Dagegen ist die Aufklärungsquote im Gegensatz zum Vorjahr gestiegen, wie die Haßlocher Polizei erfreulicherweise vermerkt.

Die PI Haßloch ist für die Ortsgemeinde Haßloch und für das Gebiet der Verbandsgemeinde Deidesheim mit fünf Ortsgemeinden örtlich zuständig. Insgesamt verzeichnet die Haßlocher Polizei 1683 Straftaten (1794 im Jahre 2022), wovon 1059 (1045) aufgeklärt werden konnten. 1225 (1309) der Delikte ereigneten sich in der Gemeinde Haßloch. 458 (485) wurden im Bereich der VG Deidesheim registriert.

Polizei verzeichnet weniger Diebstähle

Laut Polizei sind Delikte des schweren Diebstahls nach starkem Anstieg im Vorjahr wieder leicht gesunken (-8,3%) von 241 auf 221 Fälle. Auch bei den Fahrraddiebstählen, ein traditionell wichtiges Thema im Großdorf, sanken die Fallzahlen im Gegensatz zum Vorjahr wieder.

Fünfzig schwere Körperverletzungsdelikte

Insgesamt entsprechen die Rohheitsdelikte einem Anteil von ca. 19 Prozent an der Gesamtkriminalität bei der PI Haßloch. Im Einzelnen ereigneten sich 174 Körperverletzungsdelikte (195), darunter 44 Fälle gefährlicher bzw. schwerer Körperverletzung (50). Die weitere Verteilung stellt sich wie folgt dar: Bedrohung 75 Fälle (82), Nötigung 44 Fälle (41) und Nachstellung 6 Fälle (4). Daneben ereigneten sich vier Raubstraftaten (5). Die Aufklärungsquote im Bereich der Rohheitsdelikte liegt unverändert mit 88,2 % (88,2 %) erwartungsgemäß hoch, da Täter und Opfer in den meisten Fällen in einer Beziehung zueinanderstehen.

Mehr Wohnungseinbrüche

Im Bereich Diebstahl aus Warenhäusern und bei Ladendiebstahl konnten Anstiege festgestellt werden, im Bereich Diebstahl von unbarem Zahlungsmittel und Diebstahl aus Wohnung sind jedoch auch deutliche Rückgänge zum Vorjahr erkennbar. Im Bereich Wohnungseinbruchsdiebstahls beobachtet die Haßlocher Polizei eine Steigerung der Fallzahlen (27) im Gegensatz zum beobachten Vorjahr (8). Die Fallzahlen im Bereich des Diebstahls in/aus Kfz haben sich im Vergleich zum Vorjahr deutlich verringert.
In der Straftatenobergruppe „ Vermögens- und Fälschungsdelikte“ ereigneten sich 238 Fälle (227). Im Vergleich zum Vorjahr stellt dies einen leichten Anstieg dar. Insgesamt schlagen hier Betrugsdelikte mit 158 Taten besonders zu Buche (157). Hier ist vorrangig Waren- und Warenkreditbetrug mit 44 Taten erwähnenswert. Im Bereich Tankbetrug mit 21 (29) Fällen ist ein leichter Rückgang zu verzeichnen. Bei Computerbetrug mittels rechtswidrig erlangten unbaren Zahlungsmitteln stiegen die Fallzahlen auf 21 Taten (Vorjahr 16). Mit 16 Taten im Bereich der Beförderungserschleichung haben sich die Fallzahlen weiter reduziert (Vorjahr 23).
Im Bereich der Straftatenobergruppe „Sachbeschädigungen“ wurden die meisten Taten an Kraftfahrzeugen verübt. Darüber hinaus wurden 115 Beleidigungen (155) und 71 Taten aus dem Deliktsbereich „Widerstand gegen die Staatsgewalt und Verstöße gegen die öffentliche Ordnung registriert“. Hier macht der Hausfriedensbruch mit 52 Taten den Großteil aus (70). In zwei Fällen kam gar zum tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte.

Zahl der Rauschgiftdelikte gestiegen

Bei den Rauschgiftdelikten registriert die Polizei mit 93 Fällen im Vergleich zum Vorjahr einen leichten Anstieg der Fallzahlen. Die Verstöße gegen das Waffengesetz hingegen sind um die Hälfte zurückgegangen.

Häusliche Gewalt gegen Frauen ein großes Thema

Zu den dominierenden Thema der Polizeibeamten zählt die Auseinandersetzung mit dem Deliktbereiche „Häusliche Gewalt“. Er beinhaltet alle Formen körperlicher, sexueller oder psychischer Gewalt und umfasst familiäre sowie partnerschaftliche Gewalt. Häusliche Gewalt liegt vor, wenn die Gewalt zwischen Personen stattfindet, die in einer familiären oder partnerschaftlichen Beziehung zusammenwohnen. Sie liegt auch vor, wenn sie unabhängig von einem gemeinsamen Haushalt innerhalb der Familie oder in aktuellen oder ehemaligen Partnerschaften geschieht. Sie umfasst die Partnerschafts- und innerfamiliäre Gewalt, die aufgrund zum Teil unterschiedlicher Deliktsauswahl und Opfer-Tatverdächtigen-Beziehungen überwiegend getrennt voneinander dargestellt werden. Im Vergleich zum Vorjahr ist im Bereich der Partnerschaftsgewalt ein leichter Fallzahlenrückgang zu verzeichnen (70). Im Bereich der innerfamiliären Gewalt ereigneten sich im Berichtsjahr 29 Taten. Im Bereich Häuslicher Gewalt betrug der Anteil der männlichen Tatverdächtigen 75 % und der Anteil der weiblichen Tatverdächtigen 25%. Taten weiblicher Tatverdächtiger resultieren zumeist aus wechselseitig begangenen Körperverletzungsdelikten. Oftmals werden die Täter mehrfach auffällig. Im vergangenen Jahr gab es einige Verfahren im Bereich der Partnerschaftsgewalt mit Mehrfachtätern. Die deliktische Zuordnung der Fälle der Partnerschaftsgewalt stellt sich wie folgt dar: 44 Körperverletzungsdelikte (50) und 18 Straftaten gegen die persönliche Freiheit, wie Nachstellung.

Straftaten durch Zuwanderer

Bei den Straftaten durch nichtdeutsche Tatverdächtige/Zuwanderer ist eine Auswertung auch hier nur anhand der Gesamtzahlen, unabhängig von der Sachbearbeitung, möglich. Im vergangenen Jahr wurden von 1059 aufgeklärten Straftaten 154 durch nichtdeutsche Tatverdächtige verübt. Orientiert an der Gesamtzahl der im Berichtsjahr ermittelten Tatverdächtigen, entspricht dies einem Anteil von 20,5 %. 55 dieser ermittelten Tatverdächtigen waren Zuwanderer, was einem Anteil von 35,7 % entspricht. Hinsichtlich der Gruppe der Zuwanderer ist zu beachten, dass diese aufgrund ihrer Lebenssituation kriminalitätsbegünstigenden Einflussfaktoren unterliegen, wie z. B. Heimatverlust, Zukunftsängste, unterschiedliche religiöse und ethnische Prägung, Rollenbilder, geringere Bildungschancen, negative Bleibeperspektiven, Sprachbarrieren und damit einhergehende Integrationsprobleme. Ferner gehört nahezu die Hälfte der männlichen Asylbewerber der Altersgruppe der 16 bis 30-Jährigen an, die statistisch gesehen die höchste Kriminalitätsbelastung aufweist.

Jugendliche Täter

Bei der Bevölkerungsgruppe „Jugendliche/Heranwachsende“ als Täter wurden für das vergangene Jahr 83 Täter ermittelt, die unter 21 Jahren waren. Dies entspricht bei insgesamt 752 Tatverdächtigen einem Anteil von 24,6 %.

Gewalt gegen Polizeibeamte

Auch in Haßloch ist das Thema „Gewalt gegen Polizeibeamte“ präsent. Im vergangenen Jahr In einem Fall wurde eine Anzeige wegen Widerstand ereigneten sich acht Fälle - unter anderem kam es zu einem tätlichen Angriff auf Vollstreckungsbeamte. In den restlichen Fällen handelte es sich um Beleidigungen/Bedrohungen/Nötigungen.

Fazit

Fazit: Bei der Entwicklung der Fallzahlen zeichnet sich in den jeweiligen Obergruppen ein sehr indifferentes Bild. Während im Bereich der Rohheitsdelikte und der sonstigen Straftaten jeweils leichte Rückgänge zu verzeichnen sind, sind die Fallzahlen bei den Vermögensdelikten gestiegen. Nach dem 5-Jahres-Höchststand im vergangenen Jahr ist wieder ein deutlicher Rückgang bei den Fallzahlen schwerer Diebstählen festzustellen. Insbesondere die Fahrraddiebstähle und die Diebstähle an/aus Kfz sind hier wieder rückläufig. mp/PI Haßloch

Kriminalstatistik Haßloch 2023

Die vollständige Kriminalitätsstatistik für das Jahr 2023 ist auf der Homepage der PI Haßloch oder unter folgendem Link abrufbar: https://s.rlp.de/lTliO

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Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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