Großdorf Haßloch im Mittelfeld platziert
ADFC-Fahrradklima-Test 2020

Fast 100 Radfahrer und Radfahrerinnen aus Haßloch haben im Herbst letzten Jahres an der bundesweiten Befragung teilgenommen.  | Foto: BAS
  • Fast 100 Radfahrer und Radfahrerinnen aus Haßloch haben im Herbst letzten Jahres an der bundesweiten Befragung teilgenommen.
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Haßloch. Bei dem am 16. März im Bundesverkehrsministerium vorgestellten ADFC-Fahrradklima-Test 2020 schaffte es Haßloch gleich bei der ersten Teilnahme auf Platz 108 von 415 der fahrradfreundlichsten Städte in seiner Größe.

95 Haßlocher haben im Herbst letzten Jahres an der bundesweiten Befragung teilgenommen. 50 Teilnahmen waren erforderlich, um in dem Ranking berücksichtigt zu werden.
Unzufrieden sind Haßlochs Radfahrerinnen und Radfahrer laut der vorliegenden Auswertung vor allem mit häufigem Fahrraddiebstahl, dem fehlenden Angebot an öffentlichen Fahrrädern und der seltenen Falschparker-Kontrolle auf Radwegen. Positiv bewertete Punkte waren die Erreichbarkeit des Ortskerns, das zügige Radfahren und die in Gegenrichtung geöffneten Einbahnstraßen. Der ADFC Bad Dürkheim/Neustadt bewertet dieses Ergebnis als gute Ausgangsbasis für weitere Verbesserungen. „Zunächst freuen wir uns, dass fast 100 Radfahrerinnen und Radfahrer unserem Aufruf zur Teilnahme am Fahrradklima-Test im Herbst vergangenen Jahres gefolgt sind und uns durch die Beantwortung der insgesamt 27 Fragen auf diesem Weg Rückmeldung gegeben haben“, so Bürgermeister Tobias Meyer und Umweltdezernent Joachim Blöhs.
Das Stimmungsbild des Fahrradklima-Tests sowie auch die Rückmeldungen im Zuge der Aktion „Stadtradeln“ seien hilfreiche Bausteine bei der zukünftigen Weiterentwicklung der Fahrradinfrastruktur im Großdorf. „Dazu gehört sicherlich auch das konsequente Ermahnen derjenigen, die durch falsches Parken oder Halten Rad- und Gehwege blockieren“, so Bürgermeister Tobias Meyer in seiner Funktion als Ordnungsdezernent.
Ein öffentliches Radverleihsystem wurde zuletzt im September 2020 im Hauptausschuss der Gemeinde diskutiert. Konkret ging es um die Einführung des Fahrradmietsystems VRNnextbike, wie man es aus Speyer oder Neustadt kennt. Mit Kosten in Höhe von rund 163.000 Euro wurde es allerdings als zu teuer und eher unpassend für Haßloch abgelehnt. Ein Großteil der Haßlocher habe ein eigenes Rad. Daher wäre das Mietangebot nur für eine kleine Zielgruppe interessant gewesen. „Damit ist ein Fahrradverleihsystem aber nicht gänzlich vom Tisch, es sollte nur maßgeschneiderter zu Haßloch passen“, so Meyer und Blöhs.
Auch das Thema Fahrraddiebstahl – gerade im Bahnhofsumfeld – beschäftigt die Verwaltung. Zuletzt hatte man im Sommer 2020 im Bereich der P+R-Anlage am Haßlocher Bahnhof neue LED-Leuchten installiert, die vor allem das Areal der Fahrradständer noch besser ausleuchten und somit das Sicherheitsempfinden bei Dunkelheit erhöhen. Zudem unterhält die Gemeinde am Bahnhof inzwischen über 100 Fahrradboxen, um Pendlern ein sicheres Verstauen ihres Zweirads zu ermöglichen. Das von der lokalen Politik forcierte Vorhaben der Videoüberwachung im Bereich des Bahnhofs sowie des Rathausplatzes ließ sich allerdings nicht realisieren. Die Verwaltung hatte im Herbst 2018 auf Antrag der CDU-Fraktion die rechtlichen Möglichkeiten eines solchen Vorhabens geprüft und vom Innenministerium, Datenschutzbeauftragten sowie vom Polizeipräsidium Rheinpfalz keine Genehmigung zur Realisierung erhalten.
Seit 2006 hat die Gemeinde im Großdorf in mehreren Straßen so genannte Angebotsstreifen für Radfahrer geschaffen und somit auf den Wunsch vieler Bürger nach entsprechenden Radverkehrsanlagen reagiert. Die Angebotsstreifen gibt es unter anderem im Lachener Weg, in der Pestalozzi- sowie in der Brahmsstraße und sie dienen vor allem schwächeren Verkehrsteilnehmern (Radfahrern), die sich bei der Mitfahrt im fließenden Verkehr unwohl und unsicher fühlen. Dies sind Kinder, Eltern mit Kindern, ältere und behinderte Menschen und alle Menschen, deren Vertrauen in das Verantwortungsbewusstsein der Kraftfahrer eingeschränkt ist. Der schnellere und sichere Radfahrer darf und soll auch weiterhin auf der Straße fahren. Die Angebotsstreifen sind – wie es der Name bereits sagt – ein Angebot an Radfahrer, deren Nutzung nicht verpflichtend ist. Durch die im Ort vielfach verengten Straßenverhältnisse sind die Angebotsstreifen alternativlos. „Betrachtet man die möglichen Alternativen, so gibt es bei den vorherrschenden Straßenbreiten in Haßloch nur zwei Möglichkeiten: entweder Angebotsstreifen errichten oder gar nichts tun“, so der Fachbereich „Bauen und Umwelt“. Die Gemeinde sowie die zuständigen Gremien entschieden sich für ersteres, sodass es im Großdorf inzwischen auf einer Länge von über 2,5 Kilometern entsprechende Angebotsstreifen für Radfahrer gibt.
Der ADFC-Fahrradklima-Test ist die größte Befragung zur Zufriedenheit der Radfahrenden weltweit. Er wird vom Fahrradclub ADFC alle zwei Jahre mit Unterstützung des Bundesverkehrsministeriums durchgeführt und fand 2020 zum neunten Mal statt. Rund 230.000 Radfahrerinnen und Radfahrer haben bei diesem Durchgang abgestimmt. 1.024 Städte kamen in die Wertung, darunter auch erstmals Haßloch. ros

Detaillierte Ergebnisse

www.fahrradklimatest.adfc.de

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Autor:

Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße

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