Interview mit Stefan Schaupp
„Königsbach im Wandel der Zeit“ und in Gedenken an Hubert Eckel
Königsbach. Im Jahr 2020 feiert Königsbach sein 800-jähriges Jubiläum. So ein Anlass will gefeiert werden, nicht, dass die Königsbacher zum Feiern je einen triftigen Grund gebraucht hätten - aber 800 Jahre, das ist schon etwas ganz Besonderes.
Als Lehrer für Deutsch und Geschichte am Käthe-Kollwitz-Gymnasium in Neustadt und Mitglied im Königsbacher Förderverein war Stefan Schaupp aus Königsbach maßgeblich an der Schöpfung eines Bildbandes „Königsbach im Wandel der Zeit“ zu Ehren dieses Jubiläums beteiligt. Der Bildband sollte an diesem Wochenende im Rahmen des Weinfestes präsentiert werden. Über die Hintergründe und die Entstehungsgeschichte berichtet Stefan Schaupp im Gespräch mit Eva Bender.
??? Herr Schaupp, wie kam es zu der Idee, einen Bildband zum Jubiläum von Königsbach zu veröffentlichen?
Stefan Schaupp: Anlässlich der 800-Jahrfeier überlegte sich der Königsbacher Förderverein „Die Kinschbacher“, wie er dieses Ereignis mitgestalten und seinen Beitrag leisten kann. Aus diesem Grund und auch, weil 1994 schon eine Dorfchronik erschienen ist, haben wir uns für einen Bildband entschieden.
??? Wie ging es dann weiter?
Stefan Schaupp: Ich durfte mich, gemeinsam mit Dorfarchivar Hubert Eckel, auf eine fotografische Zeitreise begeben. Fast zwei Jahre lang haben wir uns regelmäßig getroffen und viele Stunden damit verbracht, Dias zu sichten. Hubert Eckel hat als Königsbacher Urgestein ein riesiges Bildarchiv besessen und zu jedem Bild eine Geschichte oder lustige Anekdoten gewusst. Natürlich hat er eine gewisse Vorauswahl getroffen, sonst hätte die Zeit nicht gereicht. Die Bilder, die im Bildband veröffentlicht sind, haben wir gemeinsam ausgesucht. Das älteste Bild ist ein Schulklassenfoto von 1896 und das Aktuellste stammt aus dem Jahr 2018. Auf der Grundlage von Hubert Eckels Informationen habe ich dann die Bildunterschriften und Kapiteleinführungen verfasst.
??? Sie sagen „hat besessen“... gibt es dieses Archiv nicht mehr?
Stefan Schaupp: Doch, aber leider ist Hubert Eckel, im Februar 2020 überraschend verstorben. Mitte Juli wäre er 90 Jahre alt geworden. Er hat sich sehr auf die Veröffentlichung gefreut, weshalb es uns ein besonderes Anliegen war, ihm damit auch ein Andenken zu schaffen. Kurz nachdem er gestorben war, ging das Buch in Druck, so dass es uns noch möglich war, eine persönliche Widmung einzufügen.
??? Das ist traurig. Nun steckt doch sehr viel von Hubert Eckel in diesem Bildband. Gibt er so den Menschen noch etwas mit auf den Weg?
Stefan Schaupp: Er ermöglicht es den Königsbachern, aber auch Interessierten oder Freunden einen Blick auf die letzten 120 Jahren zu werfen. Die historischen Fotos und aktuellen Aufnahmen vermitteln vielfältige Eindrücke des Ortes und zeigen, wie sich das kleine Weindorf zwischen Wald und Reben gewandelt hat, ohne seinen Reiz zu verlieren.
??? Wer war noch beteiligt?
Stefan Schaupp: Im Grunde recht viele Königsbacher, denn zusammen mit Hubert Eckel haben wir die Bevölkerung dazu aufgerufen, vorhandenes Bildmaterial bereitzustellen. Somit stammen 20 Prozent des veröffentlichten Bildmaterials aus anderen Königsbacher Haushalten.
An dieser Stelle ist außerdem noch Robert Krämer zu nennen, ohne dessen Engagement und Einsatz der Förderverein den Bildband nicht hätte fertigstellen können. Robert Krämer war vor allem für die Bildscans und teilweise auch Bildbearbeitung zuständig und hat sehr viel Zeit in das Vorhaben investiert.
??? Die Eckdaten zum Buch?!
Stefan Schaupp: Der Bildband „Königsbach im Wandel der Zeit“ (ISBN 978-3-95505-195-2) kann bei der Ortsverwaltung Königsbach (Deidesheimer Str. 7, 06321-6161) oder im Buchhandel erworben werden.
Das Buch ist in fünf Kapitel - „Dorfleben“, „Kirche“, „Sport“, „Vereine“ und „Feste“ - unterteilt. Es hat 144 Seiten mit 158 zum Teil farbigen Abbildungen. Herausgeber ist der Förderverein Königsbach „Die Kinschbacher“. Die Übergabe des Bildbandes findet heute, am Samstag, 20. Juni, auf dem Königsbacher Dorfplatz von 10 bis 12 Uhr (für vorbestellte Exemplare) und von 14 bis 17 Uhr statt. bev
Autor:Eva Bender aus Neustadt/Weinstraße |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.