Chronik der Sudetendeutschen Landsmannschaft neu erschienen
Lebendige Geschichte
Haßloch. Walter Schiel ist nach dem 2. Weltkrieg aus dem Sudetenland mit seinen Eltern vertrieben worden und hat in Haßloch eine neue Heimat gefunden. Obwohl er sich in dem Großdorf sehr wohlfühlt, engagiert er sich seit Jahren bei der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Landesgruppe Rheinland-Pfalz. Die Chronik der Sudetendeutschen Landsmannschaft, Landesgruppe Rheinland-Pfalz, ist nun in der 3. Auflage erschienen Auf 342 Seiten ist für den Leser ein sehr interessanter Abriss der Geschichte der Sudetendeutschen niedergeschrieben worden, bei dem der Landesobmann der Sudetendeutschen Walter Schiel mitgewirkt hat. Er übergab nun das geschichtliche Werk an den Landesvorsitzenden des Bundes der Vertriebenen, dem 1. Beigeordneten der Gemeinde Haßloch Tobias Meyer.
„Diese Chronik ist ein Mosaikstein der deutschen neuen Geschichte, der der Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden muss, deshalb freue ich mich, dass ich ein Exemplar an die Leiterin der Gemeindebücherei Gaby Pfadt übergeben darf,“ erklärte Tobias Meyer. Walter Schiel ließ seine Familiengeschichte, die er nach dem Krieg selbst erlebt hat, kurz Revue passieren. Tobias Meyer betonte, dass nach dem Mauerfall insbesondere zahlreiche Russlanddeutsche und Siebenbürger-Sachsen nach Westdeutschland auswanderten und heute eine große Gruppe im Verband stellen. Die Chronik erinnert auch an das Pfalztreffen des Landesverbandes der Sudetendeutschen Landsmannschaft am 22. Mai 1966 in Haßloch, das 3. Heimatreffen, das unter Mitwirkung der Pfälzer Sängervereinigung, der Tanzgruppe und der Trachtenkapelle „Pfälzer Land“ aus Speyer mit Gedichten, Liedern und Volkstänzen und der Trachtengruppe Speyer stattfand.
Berichtet wird auch über Landes- und Kreisgruppen-Treffen, auf denen die Anerkennung der Unantastbarkeit der bestehenden Grenzen in Europa und insbesondere der Grenze an der Oder und Neiße sowie der Grenze zwischen beiden deutschen Staaten hingewiesen. Das Werk befasst sich auch ausführlich mit dem Prager Vertrag und dem Moskauer Vertrag und seine 1970er-Folgen. Am 20. Oktober 1953 sagte Kanzler Konrad Adenauer in seiner Regierungserklärung: „Das deutsche Volk wird niemals die Oder-Neiße-Linie als Grenze anerkennen.“ Doch Jahre später erkannte Kanzler Willi Brand diese Grenze an.
In der Chronik werden Bräuche aus der alten Heimat lebendig, Lieder und Gedichte im Dialekt wiedergegeben. „Der Sudeten-Rheinland-Pfälzer “ eine Heimatpostille, berichtet auch über Ortsgruppen, auch von der Haßlocher Ortsgruppe, die seit Jahrzehnten von Christine Weis geleitet wird.
„Wir danken Ihnen für diese Exemplare, die gewiss ihre Leser finden werden,“ erklärte Gaby Pfadt. jm
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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