Kinder und Jugendliche überbringen Gottes Segen
Segen bringen - Segen sein
Von Franz Gabath
Böhl-Iggelheim. C+M+B „Christus mansionem benediktat“, „Gott segne dieses Haus“. Diesen Segensspruch schrieben die Sternsinger nach altem Brauch mit geweihter Kreide an die Türen der Häuser in Böhl-Iggelheim, oder brachten einen Aufkleber mit den Segensinitialen an. Aus diesen Anfangsbuchstaben des lateinischen Segensspruches leiten sich im Volksmund die Namen der heiligen Dreikönige ab – Caspar, Melchior, Balthasar. 21 Kinder und Jugendliche aus der katholischen Pfarrei „Allerheiligen“ in Böhl und 17 Jungen und Mädchen aus der katholischen Pfarrei „St. Simon + Judas Thaddäus“ in Iggelheim waren mit ihren Betreuerinnen und Betreuern unterwegs um den Segen in die Häuser ihrer Gemeinde zu tragen.
Die Aktion der Sternsinger steht seit 1958 unter der Trägerschaft des Kindermissionswerkes der deutschen katholischen Diözesen und wird bundesweit durchgeführt. Sie ist die größte Hilfsaktion in Deutschland überhaupt und weltweit die größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder. Rund 500.000 Kinder mit über 80.000 ehrenamtlicher Helferinnen und Helfern beteiligten sich auch dieses Jahr wieder bundesweit an der Aktion. Seit ihrem Bestehen sammelten die Sternsinger über 1,3 Milliarde Euro für über 58 000 Projekte in mehr als 100 Ländern für benachteiligte Kinder weltweit. Alleine im Jahr 2023 konnte durch die Sternsingeraktion der stolze Betrag von über 50 Millionen Euro zur Verfügung gestellt werden.
Wie schon über viele Jahre waren auch in Böhl-Iggelheim die als die Heiligen. Drei Könige, Caspar, Melchior und Balthasar verkleideten Kinder und Jugendliche im Alter von 4 bis 18 Jahren, mit vielen Erwachsenen unterwegs um den Segen in die Häuser zu tragen und um Spenden für ihr Anliegen zu bitten. Die Aktion in Böhl und Iggelheim diente auch in diesem Jahr dem bundesweitem Projekt „Gemeinsam für unsere Erde im Amazonas und weltweit“. Dort zerstören Brandrodung und rücksichtslose Ausbeutung von Ressourcen die Lebensgrundlage der einheimischen Bevölkerung, was auch besonders zum Nachteil der Kinder indigener Herkunft ist. In Amazonien und vielen anderen Regionen der Welt setzen sich Partnerorganisationen der Sternsinger dafür ein, dass das Recht der Kinder auf eine geschützte Umwelt umgesetzt wird.
Mit Liedern und Gedichten erfreuten die Kinder und Jugendliche die Besuchten und wurden durchaus freundlich aufgenommen. Nicht nur die Spendenkasse füllte sich. Viele der besuchten Menschen hielten für die Kinder auch Süßigkeiten bereit, die am Abend gemeinsam in den Pfarrzentren gerecht unter Allen verteilt wurden. Und in manche Häuser wurden sie, wie jedes Jahr, auch hereingebeten um sich bei heißem Tee und Kinderpunsch, sogar bei einem warmen Mittagessen, aufwärmen und stärken zu können. So dankte die Bevölkerung den tapferen Sternsingern neben den Spenden für ihr übergroßes Engagement.
In einer kleinen Feier in der jeweiligen Pfarrkirche wurden die Kinder von Gemeindereferent Matthias Aperdannier in Böhl wie auch in Iggelheim ausgesandt. Dabei wurden die Kreide, die Aufkleber, die Sterne, aber vor allem auch die Kinder selbst gesegnet. Denn nach christlichem Verständnis sollen die Sternsinger nicht nur Geld sammeln, sondern den Segen Christi in die Häuser und zu den Menschen tragen. Das Motto „Segen bringen – Segen sein“ gibt auch darüber Auskunft.
Und der Einsatz der Böhl-Iggelheimer Sternsinger hat wieder ein großartiges Ergebnis erzielt. Nach erstem überschlägiger Ergebnis konnte der stolze Betrag von über 8.300 € an Spenden verbucht werden. Dieser Betrag wird sich noch erhöhen, da immer noch Spenden eingehen werden, von Bürgern, welche von den Sternsingern nicht besucht werden konnten. Und eine Abordnung der Sternsinger war beim Neujahrsempfang der Gemeinde zugegen, spendete den Segen und auch da füllte sich die Spendenkasse noch einmal.
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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