Was sagen die Corona-Tests aus?
Unter der Lupe

Gerd Berlin

Von Gerd Berlin

Mittlerweile begegnen sie uns täglich in den Medien. Die Zahlen der positiven Corona Tests. Die meisten Menschen gehen davon aus, dass es sich hier eindeutig um den Nachweis des  als gefährlich eingestuften Sars-Cov-2 Virus handelt. Daraus folgt der Schluss, dass  Diejenigen, die positiv getestet werden auch die gefährlichen Sars-Cov-2 Viren in sich
tragen. Sie sehen daher keinen Grund die Frage zu stellen: „Was sagt ein positiver Testaus?“
Dennoch macht es Sinn diese Frage zu stellen. Um sie zu beantworten, muss man sich genauer anschauen, wie die Testergebnisse zustande kommen. Bei den allermeisten der
durchgeführten Tests wird in den Laboren nur unspezifisch nach Bruchstücken von Virus
Eiweißen (z.B. dem E Gen), welche duch in anderen Corona Viren zu finden sind gesucht.
Das bedeutet, dass die meisten Menschen, denen ein positiver Corona Test bescheinigt
wird, zwar auch ein vermehrungsfähiges Sars-Cov-2 Virus in sich tragen könnten, doch ist
diese Tatsache nicht gesichert. Für die gesicherte wissenschaftliche Aussage, dass es sich
um das Sars-Cov-2 Virus handelt, benötigt man den spezifischen Nachweis eines anderen
Gens (z.B.das ORF1 Gen).

Zu Beginn der Pandemie testeten die Laboratorien noch auf beide Genvarianten. Allerdingswurde die Testung im April 2020 aus unterschiedlichen Gründen - entsprechend der
Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation (WHO) - relativ schnell auf die unspezifische
Verfahrensweise umgestellt. Bei diesem Testdesign wird nur noch das E Gen
nachgewiesen, und man kann leider keine spezifische Aussage mehr über die Anwesenheit
von Sars-Cov-2 Viren treffen, da alle Corona Viren detektiert werden. Es ist also nicht
möglich eine Aussage darüber zu treffen, wie groß die tatsächliche Anzahl der Sars-Cov-2
Infektionen ist. Klar wird dadurch nur, dass der positiv getestete Mensch Bruchstücke von
Viren aus der Gruppe der Corona Viren in sich trägt. Daraus eine positive Sars-Cov-2
Infektion des getesteten Menschen abzuleiten, wäre nicht korrekt. Zu Recht weisen z. B.
Krankenkassen darauf hin, dass Menschen die positiv getestet wurden, und daraus
schließen, dass sie nach 14 Tagen eine Sars-Cov-2 Infektion durchlaufen haben, sich in
falscher Sicherheit wiegen könnten.
Genau hier zeigt sich das eigentliche Problem mit den Tests. Aus den genannten Gründen
ist bisher leider nur unzureichend bekannt, wie viele Sars-Cov-2 Infektionen in Deutschland
aufgetreten sind. So findet man auch im aktuellen „Influenza Monatsbericht“ des Robert
Koch Instituts (RKI) den Hinweis, dass seit der 8. Kalenderwoche 2020 in den bundesweit
verteilten sogenannten Sentinel Praxen, die dem RKI die festgestellten Influenza Fälle
melden, in 2020 untersuchten Proben auch 13 Sars-Cov-2 Infektionen festgestellt wurden.
Seit der 16. Kalenderwoche wurden keine weiteren Fälle mehr detektiert. Dass diese Zahlen
ebenfalls nicht die Realität in Deutschland abbilden liegt auf der Hand. Zusätzlich führen

Verfahrensfehler beim Abstrich und die Anzahl der Tests zu weiteren Ungenauigkeiten in derStatistik. Um wissenschaftlich gut auswertbare Ergebnisse zu erzielen, wäre es
wünschenswert, konsequent und in jedem Test auf die Sars-Cov-2 spezifischen Gene zu
prüfen. Dies würde eine bessere Gefährdungsbeurteilung möglich machen, denen
angemessene Maßnahmen folgen könnten. Dass das Robert - Koch Institut seit kurzem
diese Empfehlung wieder ausspricht erscheint mir als wichtiger Schritt. Bleibt zu hoffen,

dass die Labors dieser Empfehlung folgen.

Autor:

Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße

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