Mit den Förstern durch den Gemeindewald Körborn
Die Auswirkungen des Klimawandels

Revierleiter Werner Häußer zeigt auf die abgestorbene Stelle eines Baumes.   Fotos: Horst Cloß
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  • Revierleiter Werner Häußer zeigt auf die abgestorbene Stelle eines Baumes. Fotos: Horst Cloß
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Kusel/Körborn. Der Klimawandel ist bei uns angekommen und das nicht erst seit gestern. Die Häufigkeit und Verschärfung von Witterungsextremen wie Hitze, Trockenheit und Stürmen bedeuten eine große Gefahr für den Wald. Die Bäume werden geschwächt und der Befall von Schädlingen- hier insbesondere durch den Borkenkäfer - nimmt immer mehr zu. Die Katastrophe ist überall sichtbar, abgestorbene Bäume zeigen es deutlich. Die Konsequenz: Die Folgen des Klimawandels machen auch vor unseren heimischen Wäldern keinen Halt.

Von Anja Stemler und Horst Cloß

Der Klimawandel bedroht aber nicht nur den Lebensraum Wald und damit seine gesamte Artenvielfalt, sondern auch seine Funktionen wie beispielsweise die Erholungs-, die Klimaschutz- und die Bodenschutznutzfunktion. Einzelne Baumsorten sind gefährdet und dadurch aber auch das ganze Waldökosystem. Durch Messungen kann nachgewiesen werden, dass die Durchschnittstemperatur im Jahr 1881 bei 7,1 °C und im Jahr 2018 bereits bei 10,8° C lag. Ein extremer Anstieg sei also in den letzten 30 Jahren zu verzeichnen. 

Zusammen mit Gabi Kleinhempel, Leiterin des Forstamtes Kusel, Revierleiter Werner Häußer und Jonas Warner ging es in den Gemeindewald Körborn. Sich die Folgen des Klimawandels einmal vor Ort anzusehen, stand auf dem Programm der WOCHENBLATT - Redaktion. Das Forstamt Kusel ist für ca. 16.500 ha Wald zuständig. Dies wird durch 29 festangestellte Mitarbeiter bewerkstelligt. Hinzu kommen im Bezirk ca. 5000 ha Privatwald. Im Gemeindewald Körborn sind auf ca. 0,5 ha Fichten ansässig. Gleich zu Beginn des Rundgangs waren schon die abgestorbenen Kronen einiger Bäume sichtbar. Die unterschiedlichen Baumarten reagieren unterschiedlich auf Trockenheit, Schädlinge und Pilze.

Von festen Ablaufplänen, wie man dagegen angeht, könne nicht gesprochen werden. Es müsse ganz individuell entschieden werden, welche Baumart an welchen Ort passe. Eine Monokultur dürfe nicht entstehen. Deshalb würden zum Beispiel Weißtannen und Buchen zusammen angesiedelt. Ein weiteres Mittel sei eine ständige natürliche Verjüngung. Hier habe der Staat erkannt, dass auch beim Forst Förderprogramme notwendig seien, um den Bestand an Bäumen langfristig zu sichern. Bergahornflächen werden nur noch in Kleinflächen angelegt. „Waldarbeit ist wichtig, ohne Wald keine Menschen. Aber auch der Mensch kann etwas tun, um die Holzbewirtschaftung zu unterstützen, so beim Bau eines Hauses oder der Kauf von Möbeln. Holz speichert CO²“, so Werner Häußer. Auch das Thema Nachhaltigkeit spielt hier eine große Rolle. Die Erlöse aus dem Holzverkauf werden, so Gabi Kleinhempel, direkt in die Neuanpflanzung eines breiten Baumportfolios gesteckt. Nur mit Anlegen von Mischwald lässt sich aber dem Klimawandel begegnen.

Aber nicht nur die Bäume haben im Wald mit den Folgen des Klimawandels zu kämpfen. Auch die Tierwelt ist davon betroffen. Rehe und Wildschweine zum Beispiel finden im Sommer keine Wasserquellen mehr. Diese sind durch die geringe Niederschlagsmenge ausgetrocknet. Im Forstamt Kusel muss durch Personalabgänge in den kommenden Jahren eine Person im Revierdienst ersetzt werden. Landesweit ist der Bedarf an Nachwuchspersonal in allen Berufsgruppen vorhanden. Diesem begegnet Landesforsten Rheinland-Pfalz durch aktive Personalnachwuchsinitiativen. 

Der Baumartenanteil im Forstamt Kusel beläuft sich auf 85 Prozent Laubholz und 16 Prozent Nadelholz.
Laubholz unterteilt sich in: Buche 37 %, Eiche 26 %, Langlebige Laubhölzer (z. B. Esche, Hainbuche, Ahorn) 15 % und kurzlebige Laubhölzer (z. B. Weide, Aspe, Birke) 6 %

Beim Nadelholz sieht die Unterteilung wie folgt aus:
Fichte 4 % (rückläufig durch Klimawandelfolgen), Kiefer 2 %, Lärche 3 %, Douglasie und Tanne 1 %.

Weitere Artikel zum Thema finden sich unter www.wochenblatt-reporter.de/klimawandel-in-der-pfalz

Das geht uns alle an:
Nachhaltigkeit liegt uns am Herzen. Unsere Wochenblätter werden auf Recycling-Papier gedruckt. Hierfür musste kein Baum sterben. Gegenüber Frischfaserpapier werden bei der Herstellung von Recyclingpapier zudem bis zu 60 Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser sowie CO2-Emissionen und Abfall eingespart. Der Nachhaltigkeitsgedanke ist auch der Grund für eine Kooperation der Wochenblätter, Stadtanzeiger und des Trifels Kuriers mit der Natur- und Umweltschutzorganisation World Wide Fund For Nature (WWF), der jetzt zusammen mit dem Bundesverband Deutscher Anzeigenblätter (BVDA) die Kampagne „#together4forests“ startet. Dem BVDA gehören neben unserem Verlag rund 200 Verlage mit einer wöchentlichen Auflage von etwa 60 Millionen Zeitungen an. Wenn Ihnen ein nachhaltiger Umgang mit unserer Umwelt genauso am Herzen liegt wie uns, geben Sie bitte diese Zeitung nach dem Lesen ins Altpapier.

Revierleiter Werner Häußer zeigt auf die abgestorbene Stelle eines Baumes.   Fotos: Horst Cloß
Dieser Baumbestand wird nicht mehr zu retten sein.
Autor:

Anja Stemler aus Kusel-Altenglan

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