„Kirschenland-Museum“
Kirschenanbau, Handwerk, Weberei: Relikte führen durch 700 Jahre Wirtschaftsgeschichte

 Kirschenpflücken hatte im Kohlbachtal in den 50er bis in die 70er Jahre eine hohe Bedeutung. Bei der Besichtigung: Volker Schlegel und Ulrich Ernst vom Lions-Club.  Fotos: Horst Cloß
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  • Kirschenpflücken hatte im Kohlbachtal in den 50er bis in die 70er Jahre eine hohe Bedeutung. Bei der Besichtigung: Volker Schlegel und Ulrich Ernst vom Lions-Club. Fotos: Horst Cloß
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Altenkirchen.Für den Ort im Kohlbachtal gibt es erste Hinweise auf das Jahr 1290. Folgerichtig konnte 1990 das 700-jährige Bestehen gefeiert werden. Mit der Geschichte des Ortes, aber auch des Kohlbachtales insgesamt, befassten sich Historiker, darunter Richard Bleyer, Edwin Clemens, Helmut Hettrich und Walter Nikolaus. Sie haben die Historie des Ortes über Jahrzehnte beleuchtet und festgehalten in einem Heimatmuseum, das jetzt zum Kirschenland-Museum erweitert wurde.

Kirschenland-Museum, das hat seinen Bezug zum Süßkirschen-Anbau im Kohlbachtal, mit dem die drei Orte Altenkirchen, Dittweiler und Frohnhofen eine über die Kreisgrenzen hinausgehende Bekanntheit erreichten.
Die Kirschen wiesen eine hohe Qualität auf. Ab der Nachkriegszeit gab es sogar einen regelrechten Boom. Neben dem Strassenverkauf wurden die Kirschen in einer Halle - der Obsthalle - angeliefert und in die Vorderpfalz zu den Großmärkten geliefert.
Das Museum im ehemaligen Rathaus wurde vom Heimat- und Wanderverein vor gut 30 Jahren von den anfangs erwähnten „Museums-Vätern“ errichtet, es besteht aus sieben Räumen, nach Themen getrennt.
Kurt Böhnlein und Peter Müller führen den Verein, zum Museumsteam gehören auch Pfarrer a.D. Martin Fornoff und seine Gattin.
Süßkirschen-Anbau mit einer Bildertafel, auf der die Blütenköniginnen der Jahre ab 1951 aufgelistet sind, Bilder von den Umzügen aus den zahlreichen Blütenfesten, aber auch Gegenstände, die zum Kirschenanbau und in der Landwirtschaft benötigt wurden, sind im ersten Raum zu sehen.
Alte Handwerksberufe, der Steinkohlenbergbau - er spielte in der Vor- und Nachkriegszeit eine Rolle in Altenkirchen- , die Auswanderung nach Amerika, eine Zeittafel mit der Geschichte der Kohlbachtalregion und der protestantischen Kirche in Altenkirchen, Diamantschleifereien, aber auch Einblick in die früheren Alltags-Situationen der Menschen lassen die Historie hautnah miterleben.
Und nicht zu vergessen: die „Alekejer Waffeln“. Ein Webstuhl, den Rudi Hettrich ehrenamtlich erbaut hat, rundet die sehenswerte Ausstellung ab.
Auf einem Monitor können die Stationen des Museums mitverfolgt werden. Zur erfolgten Erweiterung erhielt der Verein bzw. die Gemeinde Zuschüsse, ohne die diese Maßnahme nicht hätte vorgenommen werden.
Einen Überblick gibt ein Flyer, der den Besuchern zur Hand gegeben werden kann. Das Museum wurde nach zweijähriger Umbauzeit im August wieder eröffnet und kann besichtigt werden.
Jeden Sonntag von 14 bis 17 Uhr. Infos unter 06386 229 oder 5876. Sonderöffnungszeiten können mit den beiden Vorstandsmitgliedern vereinbart werden.

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 Kirschenpflücken hatte im Kohlbachtal in den 50er bis in die 70er Jahre eine hohe Bedeutung. Bei der Besichtigung: Volker Schlegel und Ulrich Ernst vom Lions-Club.  Fotos: Horst Cloß
Die „Waffele“ - ein Spitzname für die „Alekejer“. Vor dem Waffeleisen staunen Brigitte Ihli und Bärbel Schmidt vom Lions-Club beim Rundgang mit Museums-Chef Martin Fornoff.
Autor:

Horst Cloß aus Kusel-Altenglan

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