Wiederholung der Veranstaltung am 20. September
Zweite kulinarische Nachtwächterführung durch de Flecke
Baumholder. Pünktlich um 18 Uhr, beim sechsten Glockenschlag der Rathausuhr, konnten die beiden Nachtwächter Dieter Heinz und Ernst Schmitz, 46 erwartungsvolle Gäste aus nah und fern auf dem Place de Warcq willkommen heißen.
Nach kurzer Begrüßung begab sich die Nachtwächterschar in das Hotel-Restaurant Berghof zur Vorspeise des 3-Gänge-Menüs. Mit viel Liebe waren verschiedene Fingerfood-Speisen angerichtet, sodass für jeden Geschmack etwas dabei war. Nach einer knappen Stunde ließ Nachtwächter Ernst Schmitz sein Blashorn zum Aufbruch ertönen.
Zurück am Place de Warcq informierte Nachtwächter Dieter Heinz in gekonnter Reimform über die Historie der Stadt. Nachtwächter Ernst Schmitz verlas sodann die Gemeindeordnung aus dem Jahre 1738, in welcher die Aufgaben des Nachtwächters festgelegt waren. Bevor nun der eigentliche Nachtwächterrundgang begann, wurden noch die Laternenträger bestimmt.
Durch die Unter- und Badegasse ging es zur „Alten Schmiede Bier“. Hier erfuhren die Gäste vieles über das Schmiedehandwerk und die seit 133 Jahren im Familienbesitz geführte Schmiede.
Auf dem weiteren Rundgang wurde auch über die Veränderungen der ehemaligen Häuser „Bäckerei Karl Schneider“ und „Kohlehandlung und Lebensmittelgeschäft Eugen Heil“ den Gästen berichtet, wobei einige über die damalige Zeit ins Schwärmen kamen.
Die beiden Nachtwächter führten die Teilnehmer weiter an Nagels-Eck. An dieser Ecke, Hauptstraße/ Hubertusstraße, war um das Jahr 1760 die Hubertuspforte. Das Tor war nicht überbaut. Im Zuge dessen erklärten die beiden Nachtwächter die Bedeutung von Begriffen, wie zum Beispiel die Torschlusspanik und das Kerbholz, das zum Schuldenanschreiben verwendet wurde.
Durch den Gemeindegraben, heute der Brühlpfad, führte der Weg zur Frohnpforte, neben der Kreissparkasse. Diese Pforte war ein überbautes Tor mit Uhr und einer kleinen Glocke. In dem Überbau befand sich die Pförtnerwohnung. Im Jahre 1840 beschloss der Schöffenrat die Frohnpforte abzureißen und neben der Glocke auch die Uhr im Neubau des Rathauses einzubauen.
An der Wäschbach vorbei ging es nun schnellen Schrittes ins Restaurant „Zum Stern“ zum 2. Gang, dem Hauptmenü. Auf jedem Tisch lag eine Speisekarte unter dem Motto „gastlicher Westrich“. Neben feinem Schweinerollbraten, Rosenkohl mit Mandelbutter und Rahmkohlrabi gab es auch Petersilienkartoffeln, hausgemachte Spätzle und ein vegetarisches Menü, das aus Pasta mit Bärlauch-Pesto und Parmesan bestand.
Nach einem so feinen und reichlichem Essen fiel es vielen schwer vom Tisch aufzustehen, aber die Nachtwächter riefen zum Aufbruch auf.
Durch Muttweilers Pfad führten die Nachtwächter die Gäste am ehemaligen Gefängnis vorbei durch die Lück. Burgfried, Obergasse und der Platz an der Linde waren die nächsten Stationen des Abends. Bei Letzterem wurde ausführlich vom verheerenden Brand im Jahre 1880, bei dem fast die gesamte Altstadt zum Opfer fiel, berichtet.
Mit dem zehnten Glockenschlag der Rathausuhr war es an der Zeit, dass die beiden Nachtwächter ihren Gästen die erste Strophe des Nachtwächterliedes vorsangen.
Viel zu erzählen gab es an der Evangelischen Kirche mit ihren beiden sehr alten Glocken und dem noch älteren Glockenturm. Leider befand sich das Leichenpförtchen in diesem Jahr in Restauration, wobei man die Fortschritte schon sehr gut erkennen konnte.
Im Dicken Turm gab es sodann von beiden Nachtwächtern den obligatorischen Turmschnaps. Viele nutzten auch die Möglichkeit aus einem der oberen Turmfenster einen Blick auf Altstadt und die weitere Umgebung zu werfen.
Kurz vor Schluss erklärte Nachtwächter Dieter Heinz den Gästen noch die volkstümliche Namensnennung „im Hunseck“ im Burgfrieden.
Als Abschluss der Nachtwächterführung blies Nachtwächter Ernst Schmitz noch einmal in sein Horn und die gesamte Schar fand sich zum dritten Gang des Menüs, der Nachspeise, in der Eisdiele Dolomiten ein.
Aufgrund der großen Nachfrage findet am 20. September eine weitere kulinarische Nachtwächterführung statt.
Anmeldungen sind bereits jetzt unter 06783 – 8116 oder wandern.baumholder@gmail.com möglich.
Autor:Horst Cloß aus Kusel-Altenglan |
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