Im Jahr 2018 „krachte“ es 928 Mal an Glan und Lauter
Unfallzahlen leicht rückläufig
Von Jürgen Link
Lauterecken/Meisenheim. Erstmal seit Jahren verzeichnet die Polizeiinspektion in Lauterecken wieder einen Rückgang der Verkehrsunfälle. Während deren Anzahl seit 2009 mehr oder weniger kontinuierlich angestiegen ist, um im Jahr 2017 mit 979 von den Polizisten registrierten Unfällen einen vorläufigen Höhepunkt erreichte, freut man sich über einen leichten Rückgang der Unfallzahlen im vergangenen Jahr um rund fünf Prozent gegenüber dem Vorjahr.
So die Bilanz der Verkehrsunfallstatistik für 2018, die Arno Heeling, der Chef der Lauterecker Polizei, jetzt vorstellte. Insgesamt registrierten die Polizisten in Lauterecken auf den rund 250 Kilometern an Straßen in ihrem Dienstbezirk, der die Verbandsgemeinden Lauterecken- Wolfstein und Meisenheim umfasst, im vergangenen Jahr 928 Verkehrsunfälle. Auch im Bereich des Polizeipräsidiums Westpfalz sowie in ganz Rheinland-Pfalz ging die Zahl der Unfälle im vergangenen Jahr leicht zurück, wenn auch nicht so deutlich wie in der Region.
Die größte Gefahr, auf den Straßen an Glan und Lauter zu verunglücken, stellt nach wie vor die Begegnung mit Wildtieren dar. So registrierten die Polizisten zwischen Januar und Dezember 2018 insgesamt 454 Wildunfälle, was einen Anteil von beachtlichen 49 Prozent der gesamten Unfallzahlen ausmacht. Immerhin konnte auch hier ein Rückgang verzeichnet werden, kam es 2017 doch noch zu insgesamt 557 Wildunfällen.
Heeling zeigt sich indes skeptisch, dass die mittlerweile an fast allen Leitplanken angebrachten blauen Reflektoren dafür verantwortlich zeichnet. „Die Erfahrung zeigt, dass sich die Wildtiere relativ schnell an so etwas gewöhnen“, sagt Heeling und vermutet, dass die Sensibilisierung der Autofahrer erste Erfolge zeige und insbesondere in den Abendstunden und des Nachts vorsichtiger gefahren werde.
Ungewöhnlich sei im vergangenen Jahr der Anstieg an schwer- und leichtverletzten Menschen gewesen, die es trotz sinkender Unfallzahlen zu beklagen gab. So stieg die Zahl der Schwerverletzten von 14 aus 20 Personen an, die der Leichtverletzten von 60 auf 67. Signifikant sei im vergangenen Jahr auch die Zahl der Unfälle angewachsen, in die Motorräder verwickelt waren, sie stieg von 12 Fällen im Jahr 2017 auf 21 Unfälle im vergangenen Jahr, oder anders ausgedrückt um beachtliche 75 Prozent. Heeling macht dafür das außergewöhnliche Wetter im vergangenen Jahr verantwortlich, dass es Motorradfahrern im Prinzip zwischen April und Oktober erlaubte, auszufahren. Bedauerlicherweise steht auch der einzige Todesfall, den es bei einem Verkehrsunfall im vergangenen Jahr zu beklagen gab, im Zusammenhang mit dem Motorradfahren.
Erneut angestiegen sind im vergangenen Jahr die Unfälle, bei denen sich die Verursacher aus dem Staub machten, ohne sich um den von ihnen angerichteten Schaden zu kümmern. Insgesamt registrierten die Polizisten in Lauterecken 144 Unfallfluchten, wobei in 60 Fällen der Verursacher im Nachhinein ermittelt werden konnte. Wie Arno Heeling betonte, handele es sich bei den meisten Unfällen in diesem Bereich um sogenannte Parkrempler. Trotz der relativ geringen Schadenssumme registrierten die Verursacher hohe Strafen, wenn sie sich um die Schadensregulierung drückten, betonte der Polizeihauptkommissar. Naturgemäß ereigneten sich die meisten dieser Unfälle auf den Parkplätzen der großen Supermärkte in Lauterecken und Meisenheim, weshalb Heeling rät, nicht auf den viel frequentierten Parkplätzen vor den Geschäftseingängen sondern lieber etwas abseits zu parken, um Blechschäden am eigenen Fahrzeug aus dem Weg zu gehen.
Ein besonderes Anliegen ist den Polizisten die Prävention, also die Vermeidung von Unfällen oder Straftaten, weshalb man seit Jahren schon auf den Volksfesten in der Region Präsenz zeige und dort auch gezielt Menschen anspreche, um zu vermeiden, dass man sich unter Alkoholeinfluss ans Steuer setzte - und das auch überwache. jlk
Autor:Jürgen Link aus Lauterecken-Wolfstein |
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