Aus der Kläranlage wird eine Pumpstation
Abwasserbeseitigung Börsborn
Börsborn. Die Kläranlage Börsborn reinigt die Abwässer der Ortsgemeinden Börsborn, Gries (Lebecksmühle und Hauptstraße 78) und Brücken (Haseldell). Sie ist seit den 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts in Betrieb. Der mechanische und biologische Teil der Kläranlage, insbesondere der Sandfang, der Tropfkörper und das Nachklärbecken entsprechen verfahrenstechnisch nicht mehr dem Stand der Technik und sind generell - aufgrund des fortgeschrittenen Alters der Bauwerke - sanierungsbedürftig.
In einer im Jahre 2015 erstellten Studie wurde seitens der ehemaligen VG Glan-Münchweiler eine Realisierung der Phosphorreduzierung in Verbindung mit den anstehenden Sanierungsmaßnahmen der mechanischen und biologischen Reinigungsstufe in der bestehenden Kläranlage oder die Ableitung der Abwässer zu einer der größeren Kläranlagen im Gebiet der Verbandsgemeinden Glan-Münchweiler oder Schönenberg-Kübelberg hinsichtlich ihrer Wirtschaftlichkeit untersucht.
Die Studie empfahl den „Abwasseranschluss an die Kläranlage Elschbach“ hinsichtlich wirtschaftlicher, betrieblicher und wasserwirtschaftlicher Kriterien. Die Planungen wurden direkt nach der Fusion 2017 vom Verbandsgemeinderat Obers Glantal beauftragt und von den VG Werken unter Hinzuziehung von Ingenieurbüros umgesetzt. Die im April 2019 bei der Struktur- und Genehmigungsdirektion Kaiserslautern vorgelegte Planung wurde mittlerweile genehmigt, so dass die Umsetzung der Maßnahmen nun laufen können.
Das Abwasser wird zukünftig über die neue Pumpstation mit Hilfe einer Druck- und Freispiegelleitung in den Zulaufsammler Brücken – Gries eingeleitet. Über den vorhandenen Sammler erfolgt die Weiterleitung des Abwassers zur Kläranlage Elschbach.
In den nächsten Wochen wird schon mit dem ersten Projekt Zusammenhang mit der Neuorganisation gestartet. In der Hauptstraße (Abschnitt Einmündung Siedlungsstraße bis zur Ortsmitte rd. 400 m) wird ein Regenwasserkanal verlegt, der das Oberflächenwasser der Straße und Gehwege vom bestehenden Mischwasserkanal abtrennt. Das Ergebnis wird eine Reduzierung des Mischwasserzuflusses zum Staukanal vor der Kläranlage bzw. Pumpstation sein. Mit diesem Projekt wird in dem betroffenen Abschnitt auch eine neue Wasserleitung verlegt und in Abstimmung mit dem Kreis Kusel bzw. Landesbetrieb Mobilität Kaiserslautern die Asphaltdeckschicht in kompletter Breite erneuert.
Hier wird es über die nächsten Monate zu Verkehrseinschränkungen kommen, da der Durchgangsverkehr gesperrt werden muss. Eine Umleitungsstrecke über Nanzdietschweiler, Elschbach und Gries wird ausgewiesen. Der Anliegerverkehr bis zur Baustelle sowie der Busverkehr soll dem Baufortschritt angepasst ermöglicht werden.
Die Ausführungsplanungen und Ausschreibungen der nächsten Maßnahmen laufen auf Hochtouren. Die Auftragsvergaben durch den Verbandsgemeinderat für die Maschinen- und Elektrotechnik, den baulichen Teil der Pumpstation, die Tiefbauarbeiten für die rd. 2 km lange Druckleitung sowie der fachgerechte Rückbau der alten Kläranlage mit Entsorgung des Abrissmaterials und Renaturierung des Kühnerbachs soll noch in diesem Jahr erfolgen. Der Baubeginn ist ab Frühjahr 2022 geplant. Die Bauzeit ist mit rd. 2 Jahren veranschlagt. Insgesamt wird mit Investitionen in Höhe von 3,5 Mio Euro gerechnet.
Autor:Verbandsgemeindeverwaltung Oberes Glantal aus Wochenblatt Oberes Glantal |
Kommentare