Bürger- und Quartiertreff in Obermoschel
Baustelle ruht
Obermoschel. Hatte sich der Bau des Bürger- und Quartiertreffs und der damit verbundenen Hangsicherung zur darüber liegenden Ortsstraße Vogelgesang hin zunächst wegen hoher Kosten und der damit verbundenen abgespeckten Neuplanung schon seit 2019 immer wieder verschoben, schien Anfang des Jahres mit der Vergabe der Hangsicherungsarbeiten für 41.000 Euro, der Arbeiten für den Rohbau des Gebäudes in Höhe von 274.000 Euro, der Zimmerer- und Dachdeckererarbeiten für 79.000 Euro sowie der Gerüstbauarbeiten mit rund 20.000 Euro, die auch insgesamt noch im Rahmen der geplanten Baukosten lagen, endlich der "Knoten" bei dem Projekt in der Wilhelmstraße geplatzt. Aber nur wenige Tage, nachdem im März eine regionale Firma mit den Hangsicherungsarbeiten begonnen hatte, gab es durch die Umweltbehörde der Kreisverwaltung einen Baustopp wegen des Auftauchens von verunreinigtem Bauaushubmaterials. Mittlerweile sind alle Bagger von der Baustelle abgezogen worden, die Baustelle ruht seit März wieder. Bei der Untersuchung wurde festgestellt, dass das vor Ort vorgefundene Bauaushubmaterial mit Z-2 Materialien belastet ist. Stadtbürgermeister Ralf Beisiegel nannte in der Stadtratssitzung am Donnerstag vor allem Eternitplattenreste, die dafür ursächlich seien. Im weiteren Verlauf wurde im Ergebnis festgestellt, dass ein Haufwerk von circa 60 bis 70 Kubikmeter -etwa 120 Tonnen- Z-2 Material belastet ist und auf zugelassenen Deponien entsorgt werden muss. Die Verwaltung holte mittlerweile Angebote für die Entsorgung ein. Nachdem bis kurz vor der Sitzung lediglich ein Unternehmen Bereitschaft signalisierte, das Material zu entsorgen, gab es am Sitzungstag dann doch zwei vorliegende Angebote. Allerdings mit höchst unterschiedlichen Angebotssummen. Während ein Unternehmen rund 30.000 Euro für die Entsorgung kalkulierte, berechnete ein anderes mit 79.201 Euro mehr als das Doppelte. Dazu kommen, so die Information des Stadtbürgermeisters noch allgemeine Bearbeitungsgebühren, die Beprobung der in Six-Packs zu entsorgenden Baumaterialien sowie das Laden des Materials, wofür nochmals rund 4.100 Euro anfallen. Alles Mehrkosten, die wir nicht einkalkuliert hatten. Die Beträge könnten sich auf Grund der bisher nur groben Mengenschätzungen an Aushubmaterial nach oben oder nach unten verschieben und die ganze Sache sei ein leider ein zeitlich langwieriges Verfahren, so der Stadtbürgermeister. Beisiegel hofft, das nächste Woche das Material entsorgt wird und es dann bei der Baustelle weitergehen kann. Bei einer Gegenstimme und einer Enthaltung wurde die Entsorgung des Z-2-Materials an die günstigst bietenden Firmen vom Stadtrat vergeben. Der Stadtrat vergab zudem noch die Gewerke Erdung und Blitzschutz an eine Rheinböller Firma, die dafür 6.078 Euro berechnet, das teuerste Angebot von drei Angeboten lag bei 6.644 Euro, die ursprünglich geschätzten Kosten betrugen 7.140 Euro.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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