1o Jahre Radio-Museum Nordpfalz in Obermoschel
Danke für Unterstützung und Mithilfe
1o Jahre Radiomuseum der Nordpfalz am Marktplatz Obermoschel
Obermoschel. Es ist etwas Besonderes und ein Anziehungspunkt für Gäste weit über die Region hinaus: Das private Radio-Museum von Hermann Nagel besteht im Dezember 1o Jahre lang. 2oo8 anläßlich des Weihnachtsmarktes öffnete Hermann Nagel im kleinen, aber feinen Raum des Rathauses der kleinsten pfälzischen Stadt dieses Haus für die "Pioniere des Rundfunks". Auf rund 4o Quadratmeter sind etwa 200 Exponate aus früheren Rundfunkepochen -von der Anfangszeit bis in die 7oer Jahre- aufgereiht und sind zu bestaunen. Und noch etwas Besonderes: Alle Geräte sind intakt, wurden von dem Radio-Freak, sofern sie streikten, oft aufwändig instandgesetzt und repariert. So hat er mittlerweile eine große Sammlung an Radioraritäten angehäuft und wechselt ab und an die Ausstellungsstücke oder es gibt Sonderausstellungen. Ein Besuch lohnt eigentlich bei jedem Öffnungstermin: Denn es gibt immer wieder was Neues zu bestaunen.
Hans Bredow-Radio als Rarität
Auch eine besondere Rarität ist darunter, nämlich ein Gerät des Vaters des deutschen Rundfunks,
Hans Bredow. Vor 95 Jahren nämlich schlug die Geburtsstunde des Radios in Deutschland. Am
29.1o.1923 ging die erste offizielle Rundfunksendung über den Äther. In der Potsdamer Straße
4 in Berlin war in der Dachkammer der Firma Vox, die eigentlch Schellackplatten produzierte,
untergebracht. Dort waren die Sendeanlagen installiert und die Mitteilungen und die Musik
wurden live ausgestrahlt. Dies und die weitere Technikentwicklung, die enorm schnell fort-
schreitete, würdigt das Museum bei seinen Ausstellungen.
Rückschau und Blick in die Zukunft
Das 1ojährige Bestehen seines Museums nimmt Nagel zum Anlaß, zurückzuschauen. Zurück
in die Technik-Geschichte, die im Museum hautnah erlebbar ist. Nagel hat pro Jahr vierstellige
Besucherzahlen von Bad Kreuznach über Mainz, Ludwigshafen nach Kaiserslautern. Auch
viele saarländische Besucher hieß er willkommen. Ziel war das Museum auch für die Mitar-
beiter der Max-Blanck-Institute aus ganz Deutschland, die per Motorrad anreisten. Der Be-
treiber ist sich auch nicht zu schade, zu besonderen Anlässen wie Oldtimer-Ausfahrten oder
Betriebsausflügen sein Haus zu öffnen. Er vesteht es auch besonders gut, Menschen bei
der Vorstellung der Geräte in seinen Bann zu ziehen und vor allem bei der Erklärung der Technik
bleiben keine Fragen offen. Meistens unterstützt ihn dabei seine Ehefrau Isolde.
Auswärtige Termine mit Werbung für die Nordpfalz-Region verbunden
Er ist sich auch nicht zu schade, seine nostalgischen Radios bei zahllosen Nostalgie-Radio-
Ausstellungen oder anderen Anlässen auswärts zu präsentieren und so auch Werbung für
einen Besuch in der Nordpfalz zu machen. So war er bei verschiedenen Ehrenamtstagen des
Landes Rheinland-Pfalz, allein viermal durfte er sich beim Südwestrundfunk in Mainz präsentieren,
beim ZDF, in der Staatskanzlei, im hessischen Niedernhausen oder auch im Mainzer Unterhaus.
Hoher Schaden bei Hochwasser im Moscheltal 2o14
Noch nicht ganz verdaut hat er allerdings den Schock und den Schaden anläßlich des Jahr-
hunderthochwassers am 21.9. 2o14 im Moscheltal. Das Wasser stand nahezu 8o Zentimeter
auf dem Moscheler Marktplatz. In einem Vorratsraum des Museums in einer Garage am Markt-
platz entstand ein Schaden von weit mehr als 1o.ooo Euro. Der Wasserschlamm machte die
dort lagernden Geräte, die für eine Sonderausstellung schon bereit lagen, den Garaus. Er
mußte weit über 6o historische Empfänger entsorgen. Dennoch rappelte er sich wieder auf
und schaute trotz des enormen Schadens positiv in die Zukunft. Für sein nimmermüdes Engagement
wurde ihm vom Land die Landesehrennadel überreicht, ebenso gab es schon eine Auszeichnung
vom Landkreis. Nagel will so lange es gesundheitlich geht, weitermachen, er sucht hände-
ringend Mitarbeiter für die Museumsarbeit, denn jeden zweiten Sonntag ist das Museum von
13.oo Uhr bis 17.oo Uhr geöffnet, zudem bei verschiedenen Veranstaltungen in der Stadt,
wie jetzt auch anläßlich des Weihnachtsmarktes in Obermoschel am ersten Adventswochen-
ende. Hermann Nagel dankt allen, die ihn und seine Frau in dem 1ojährigen Zeitraum des Be-
stehens des Museums. Besuchstermine außerhalb dieser Zeiten können mit ihm telefonisch unter
o6362-8167 gerne vereinbart werden. Nagel dankt allen Helfern und besonders seiner Frau, die ihn in
den letzten 1o Jahren unterstützt haben (moh).
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
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