Nordpfälzer Geschichtsblätter über die Shoah
Synagoge von Obermoschel
Nordpfalz. Kurz vor Weihnachten ist das dritte Heft der Nordpfälzer Geschichtsblätter für 2023 erschienen. Es umfasst neben drei Beiträgen das Jahresprogramm für 2024.
Berthold Schnabel aus Deidesheim schreibt über „Ein Donnerstag im November – der Reichspogrom vom 10. November 1938 in der Nordpfalz (Teil 1)“. Der Aufsatz, der in mehreren Fortsetzungen erscheinen wird, orientiert sich in seiner Untergliederung an der Schilderung des Landgerichts Kaiserslautern von den Ereignissen des 10. November 1938 im Bereich der SA-Standarte Rockenhausen, mit der es am 18. Februar 1949 sein Urteil gegen 25 wegen der an diesem Tag verübten Verbrechen angeklagten Männer begründete. Ausführlich wird die sogenannte „Ausräumung“ der Synagoge von Obermoschel beleuchtet.
„Die Rattan von Alzey - Eine Adelsfamilie aus dem Mittelalter in Nordpfalz und Rheinhessen“ heißt der Beitrag von Arno Ehrhard aus Ludwigshafen. Die mittelalterliche Lust, Mitmenschen einen Übernamen zu geben, stellte keineswegs eine große Ausnahme dar, sondern war weit verbreitet – so auch die Adelsfamilie Rattan. Sie trat im 14. Jahrhundert im Gebiet der heutigen Nordpfalz und in Rheinhessen auf. Wie sie zu ihrem Namen kamen, wird in diesem Text erklärt.
Timo Scherne aus Rockenhausen berichtet über „Das Haus Rosenweg 5 in Jakobsweiler (Alte Häuser in der Nordpfalz Teil 9)“. Das beschriebene Gebäude liegt in einem vermutlich nach dem 30-jährigen Krieg erschlossenen Siedlungsbereich im Südosten des Dorfes Jakobsweiler. Beim Umbau der Scheune wurde ein Estrichfragment mit dem eingeritzten Schriftzug HBR 183 [0 oder 6] gefunden – die wahrscheinlich in diesem Jahr erbaute Scheune wurde nach 1841 verändert. Scherne versucht eine Rekonstruktion des ursprünglichen Gebäudes.
Und schließlich fehlt auch das Jahresprogramm 2024 nicht in diesem Heft: Die Jahreshauptversammlung findet am Samstag, 23. März 2024 um 14.30 Uhr im protestantischen Gemeindehaus Obermoschel statt. Dazu referiert Dr. Frank Konersmann (Bielefeld) über „Das Ringen um wirtschaftspolitische Perspektiven im 18. Jh. - das Fallbeispiel des Herzogtums Pfalz-Zweibrücken“.
Beim 41. Symposion des Nordpfälzer Geschichtsvereins am Samstag, 14. September 2024, ab 14.30 Uhr in der Donnersberghalle Rockenhausen gibt es einen Vortrag von Dr. Jost Haneke aus Imsbach „Zur Geologie und Montangeschichte des Stahlbergs“. rko/red
Geschichtsblätter
Die Nordpfälzer Geschichtsblätter bekommt man bei Timo Scherne, Rognacallee 10 in Rockenhausen. Autoren senden Beiträge an Andreas Fischer, Friedhofstraße 2, 67808 Falkenstein oder per E-Mail an fischer-andi@t-online.de
Autor:Roland Kohls aus Ludwigshafen |
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