Laufen für Wasser in Winterborn
Zum letzten Mal
Winterborn. Die 18.te und vorerst letzte Benefizveranstaltung "Laufen für Wasser" des Winterborner Vereins "Vision Tansania" hatte eine richtig gute Resonanz: 106 Teilnehmer sind insgesamt genau 3.250,4 Kilometer in 24 Stunden gelaufen. Dementsprechend hoch waren auch die gespendeten Rundengelder. Unterstützung gabs dafür auch in Tansania, wo ebenfalls neun Läufer für diesen Zweck an den Start gingen. Über die hohe Zahl der Läufer zeigten sich die Vereinsverantwortlichen um Tatjana Reis am späten Sonntagnachmittab bei den Abbau- und Aufräumarbeiten in und um die Dr.-Heinrich-von-Brunck-Halle im Gespräch mit der Rheinpfalz richtig erfreut. Die rund 200 ehrenamtlichen Einsatz- und Helferstunden, die in die Vorbereitung, Durchführung und Nachbereitung der Veranstaltung gesteckt werden mussten, waren deshalb auch schnell wieder vergessen. Die meisten Runden dabei drehte ein Mann aus dem französischen Straßburg: Qi Rai hatte im Internet darüber gelesen und machte sich kurzerhand auf den Weg ins nordpfälzische Winterborn. Dass sich die lange Fahrt auch lohnte, lief er gleich 50 Mal die 3,4 Kilometer lange Rundstrecke durch den an Winterborn angrenzenden "Wöllsteiner Wald". Er war das erste Mal in der Gegend und es gefiel ihm hier äußerst gut. Dass es die letzte Laufveranstaltung von "Vision Tansania" war, bedauerte er natürlich. Andreas Bünning erlief 125,8 Kilometer und Axel Gerlach 112,2 km. Bei den Frauen war Stephanie Trick-Römer aus Brackenheim die fleißigste Teilnehmerin mit 132,6 Kilometer Laufleistung vor Heike Kunle mit 71,4 km und der Kirnerin Christiane Diehl mit 68 Km. Bei den Kindern bis 11 Jahren landeten die Winterborner Lokalmadatoren und Brüder Jakob und Michel Rodrian ganz vorne. Jakob lief 47,6 Kilometer, sein Bruder Michel 17 Kilometer. Dazwischen auf den zweiten Platz kam Julia Wiesner mit 20,4 Kilometer. Bei den Jugendlichen männlich/weiblich im Alter von 12 bis 17 Jahren erreichte mit 71,4 km Juod Allaa den ersten Rang vor Sereke Yossan mit 51 km und Micha Helfenfinger mit 23,8 km. Zwei Staffeln mit je drei Teilnehmer stellten Anna und Kai Weyrauch sowie Fabian Lehmann (153 km) und Jens Krauß, Rainer Stieglitz und Klaus Herbst (57,8 Km).
Laufen für Wasser hat den Verein "Vision Tansania" wie auch Winterborn und die Nordpfalz überregional bekannt gemacht, so das Fazit von Vereinsvorsitzender Tatjana Reis am Sonntag, da die meisten Teilnehmer der Laufveranstaltung von außerhalb kommen. Aus dem Hunsrück, der Vorder- und Südpfalz, wie aus dem Kaiserlauterer und Bad Kreuznacher Region und anderen Teilen des Landes sind viele immer wieder gerne zu uns gekommen, so Reis. Die wichtige Projekt- und Unterstützungsarbeit vor Ort in Tansania wird weitergehen und hat sich mittlerweile nach der erfolgreichen Brunnenbohrung aber verändert. Wir konzentrieren uns mit unseren Spenderngeldern und Mitgliedsbeiträgen ja schon länger auf andere Projekte in Tansania, wie zum Beispiel der Anlegung eines Gemüse- und Obstgartens, der Ausbildung von Jugendlichen oder zuletzt finanzierten der Verein ein Ultraschall- und ein Blutanalysegerät für ein Krankenhaus dort, so die Vereinsvorsitzende. Humanitäre Hilfe erhielt ja auch die von einem Hyänen schwer verletzte 13jährige Melania, die auf Vermittlung von Reis von dem Kreuznacher Arzt Andre Borsche im Diakonie-Krankenhaus operiert wurde. Eine wichtige Stütze vor Ort in Tansania war dabei in all den Jahren ihr Ehemann Gisamoda Gidumbanda.
Wir wollen in Zukunft einen neuen Weg finden, damit der Verein mit seiner Vision für Tansania auch künftig nach außen für die Öffentlichkeit im Fokkus bleibt, informierte die Vereinsvorsitzende. Ein neu formiertes Team "Vision in Bewegung" beschäftigt sich gerade mit diesen Zukunftsfragen. Wir "laufen" auf alle Fälle weiter, so schmunzelnd Reis, aber halt in anderen Formen als dem des bisherigen 24-Stunden-Benefizlaufes in Winterborn. Schon ins Gespräch gebracht wurden in dem Team solche Ansätze wie die Zusammenarbeit mit Kitas, Schulen als eine Art Bildungsarbeit, wie eine nachhaltige Entwicklung in dem afrikanischen Land für die dortigen Menschen vorangebracht werden kann. Vorstellungen von jährlich wechselnden Veranstaltungen an verschiedenen Orten bestehen bereits. Reis dankte am Sonntag nochmals besonders herzlich allen, die "Vision Tansania" bislang in jeglicher Form unterstützt haben. Sie hofft, dass dies auch in Zukunft so bestehen bleibt. Am Samstag und Sonntag würdigten im Rahmen der Siegerehrung auch VG-Bürgermeister Michael Cullmann und der Winterborn Ortsbürgermeister Klein Ingo Klein das bisherige große Engagement des Vereins und von Tatjana Reise für die Menschen in dem afrikanischen Land.
Autor:Arno Mohr aus Alsenz-Obermoschel |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.