Dr. med. Ludwig aus Bad Bergzabern wird zum Sanitätsrat ernannt
Hohe Anerkennung
Bad Bergzabern/Mainz. Die seltene Auszeichnung Sanitätsrat/Sanitätsrätin verleiht das Land Rheinland-Pfalz traditionell alle zwei Jahre an besonders engagierte Ärztinnen und Ärzte. Ärztinnen und Ärzte, die diesen berufsbezogenen Titel erhalten, blicken zurück auf eine langjährige berufliche und ehrenamtliche Tätigkeit. Für ihre besonderen Verdienste hat Ministerpräsidentin Malu Dreyer sechs Ärzte zu Sanitätsräten ernannt.
Große Ehrung und hohe Anerkennung zuteil wurde Dr. Burkhard Zwerenz (Prüm), Dr. Stephan Scheicher (Mainz), Dr. Rafael Hoffmann (Daun), Dr. Michael Rothländer (Buch), Dr. Achim K. Weisbrod (Haßloch) und Dr. Fred-Holger Ludwig (Bad Bergzabern).
„Es ist der Einsatz für das Gemeinwohl, der unsere Gesellschaft zusammenhält. Die 16 neuen Justiz-, Ökonomie- und Sanitätsräte haben im Berufsleben und auch darüber hinaus Verantwortung für ihre Mitmenschen, den Zusammenhalt und für ein lebendiges Miteinander bewiesen“, eröffnete Ministerpräsidentin Malu Dreyer die Verleihung der beruflichen Ehrentitel in der Staatskanzlei.
Dr. med. Fred-Holger Ludwig (74) erhielt seine Approbation 1975 im Saarland. 1979 erwarb er die Anerkennung als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe und engagierte sich sehr für das Thema Onkologie. Während seiner klinischen Zeit gründete er die Frauenselbsthilfe nach Krebs in Rheinland-Pfalz mit 28 Gruppen und betreute in den späten Jahren bis zu 52 Gruppen mit etwa 5.000 Frauen. Ludwig erarbeitete den ersten onkologischen Nachsorgepass und war zudem lange Mitglied im onkologischen Arbeitskreis. Bei der Landfrauenvereinigung Pfalz setzte Ludwig sich als Referent zum Thema „Brustkrebsvorsorge“ ein und hat viele Vorträge bei den Landfrauen gehalten, um sie
über die Notwendigkeit einer Brustkrebs-Vorsorge zu informieren. Auch beim Deutschen Roten Kreuz war er einige Jahre als Kreisbereitschaftsarzt beziehungsweise als Kreisverbandsarzt aktiv. In seinen frühen Jahren engagierte sich Ludwig ehrenamtlich auch im Ausland. So war
er Mitte der 70er Jahre mehrere Wochen in Battor (Ghana) und unterstützte die Ärzte dort im Hospital der Speyerer Dominikanerinnen; er kümmerte sich dort um etwa 100 bis 150 Patienten pro Tag. 1981 folgte ein mehrwöchiger Einsatz über die AlbertSchweitzer-Gesellschaft in Gabun in einem Hospital zum Aufbau einer patientenorientierten Geburtshilfe.
Seit vergangenem Jahr ist Ludwig als Arzt im Ruhestand. Doch kommunalpolitisch ist er immer noch aktiv. Bis zum vorigen Jahr war er Bürgermeister in Bad Bergzabern.
„Über die Auszeichnung habe ich mich sehr gefreut und fühle mich tiefst geehrt“, bringt Dr. Ludwig seine Dankbarkeit zum Ausdruck. Gleichzeitig sei der Titel Sanitätsrat eine große Verpflichtung für ihn, in seinem Tun für chronisch kranke, schwache und ältere bzw. alte Menschen weiterhin nicht nachzulassen.
Dies gilt für ihn nicht nur im medizinischen Bereich sondern auch im psycho-sozialen Bereich; „besonders auch in meiner Funktion als Landesvorsitzender der Senioren Union der CDU Rheinland Pfalz“.
Hier liegt ihm besonders die gesundheitliche Versorgung, besonders auch grenzüberschreitend, vor allem im ländlichen Raum, am Herzen. „Sei es die hausärztliche oder auch die apothekenmäßige Versorgung“, erläutert Ludwig.
Gerade durch die Covid 19 Pandemie würden besonders ältere und alte Menschen unter Alterseinsamkeit leiden, und das nicht nur in Altenheimen. Diese Einsamkeit könne sich durchaus im Laufe der Zeit zu einer Altersdepression entwickeln.
Als Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe ist er besorgt: „Auch darf es nicht sein, dass in Grenznähe immer mehr geburtshilfliche Abteilungen in unseren Krankenhäusern geschlossen werden und es für schwangere Frauen immer schwieriger wird, eine adäquate hebammliche Versorgung zu finden“.
Dr. med. Fred-Holger Ludwig will sich weiterhin dafür einsetzen und mithelfen, gerade in der gesundheitlichen Versorgung grenzüberschreitende Wege zu finden. „Dass ’hiwwe und driwwe’ für unsere Bürgerinnen und Bürger gemeinsame Wege gefunden werden, die eine gute medizinische Versorgung ermöglichen und diese auf sicher Füße gestellt werden“. Hier hofft er weiterhin auf eine konstruktive Begleitung, z.B. der Landfrauenvereine, in der Form wie er diese bereits beim Thema „Brustlife“ (Brustkrebsvorsorge) erfahren durfte.
„Wie man erkennen kann gibt es noch viel anzupacken und ich hoffe, dass ich die dazu nötige Zeit noch in meinem Leben erhalte“, wünscht sich Ludwig.
„Ohne Menschen, die sich ehrenamtlich für andere einsetzen, würde vieles in unserer Gesellschaft nicht gut funktionieren. Für die Landesregierung spielt unter der Leitidee einer aktiven Bürgergesellschaft auch das gemeinnützige, berufsständische Engagement von Unternehmern und Unternehmerinnen eine wichtige Rolle. Denn Sie übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und fördern die Entwicklung Ihres Berufsstandes“, betonte die Ministerpräsidentin.
Landrat Dietmar Seefeldt gratulierte Dr. med. Fred-Holger Ludwig recht herzlich: „Der Titel Sanitätsrat drückt die besondere Anerkennung für seine erfolgreiche Berufstätigkeit und sein langjähriges ehrenamtliches Engagement zur Förderung seines Berufsstandes aus. Eine Auszeichnung, die er sich redlich verdient hat“. beb
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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