Digitaler Adventskalender in Gleiszellen
Homeoffice für eine Schauspielerin
Gleiszellen. In der Winzergasse 10 in Gleiszellen öffnet sich seit dem 1. Dezember jeden Tag, 17 bis 20 Uhr, der rote Vorhang und gibt den Blick auf den digitalen Adventskalender frei. Die mobile Raumskulptur mit Monitor, konzipiert von Künstler und Bühnenbildner Jörg Brombacher, ist die aktuelle Bühne für die international agierende Schauspielerin Brigitte Urhausen. Sie trotzt auf diese Weise dem momentanen Vorstellungs- und Auftrittsverbot, setzt ein bewusstes Zeichen gegen denLockdown.
Literarische Vorlagen und eigenverfasste Texte, Ernstes und Satirisches interpretiert Brigitte Urhausen sprachlich wie musikalisch oder sie glänzt mit humorvoller Improvisation. Mal schlüpft sie in die Rolle der biederen Renate Kleinschuh mit prägnanter Retro-Schmetterlingsbrille in dozierender Pose, mal verwandelt sie sich in eine Nixe oder sie intoniert französische Chansons in ihr „Rundbürsten“ - Mikrofon. Hannelore Bähr, eine Schauspielkollegin aus Kaiserslautern, ist an manchen Abenden mit eingebunden als Gedichte rezitierende Köchin, mit tief schwarzem Humor. Der digitale Adventskalender mit seinen täglich wechselnden Videoclips hat inzwischen neben dem Laufpublikum ein begeistertes Stammpublikum im Ort. Viele Besucher schätzen die abendliche Vorführung, lieben die kleine Bühne in der Winzergasse.
Aber am 24. Dezember fällt erstmal der Vorhang. Besondere Zeiten stellen uns vor besondere Herausforderungen. Schauspielerin Brigitte Urhausen und ihr Team haben mit ihrem digitalen Adventskalender eine Möglichkeit geschaffen in ihrem Metier aktiv zu sein, beim Publikum präsent zu bleiben und dies auf höchst unterhaltsame, intelligente Weise. Man wünschte sich mehr davon.
An Silvester werden in der Zeit von 14 bis 20 Uhr noch einmal alle Videos am Stück zu sehen sein. ps
Autor:Tim Altschuck aus Kaiserslautern |
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