Michael Nauth übergibt den Staffelstab an Nadine Burckgard-Bohrer
Im Dienste der VHS
Bad Bergzabern. Mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlässt Michael Nauth zum 1. Mai die Volkshochschule Bad Bergzabern. Dort lag vier Jahre lang die Leitung in seinen Händen. Und es gab so einiges anzupacken.
Die komplette Inneneinrichtung sei veraltet gewesen. Die grundlegenden Voraussetzungen waren nicht vorhanden. Zum Beispiel fehlte die Ausstattung für die Erwachsenenbildung. Brandschutz, Arbeitsschutz, Personalführung waren nicht up to date. Die VHS verfügte nicht über eine Außendarstellung, nicht einmal ein Schild zierte die Hauswand am Eingang.
Eine Bedarfsanalyse wurde erstellt. „Und es war ein ,großartiger’ Bedarf“, erinnert sich Nauth.
Ein „das schaff ich nie“ war jedoch für Michael Nauth noch nie eine Option; im Gegenteil, der Ehrgeiz war erwacht und so wurde die Herausforderung angenommen. „Wichtig war es zuerst einmal, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von den anstehenden Veränderungen zu überzeugen und sozusagen mitzunehmen“.
Heute ist die VHS Bad Bergzabern bestens aufgestellt und ausgestattet. Inzwischen verfügt sie über elektronische Whiteboards, Beamer, PCs, 12 Laptops und 16 Tablets wurden angeschafft. Durch W-Lan in allen Räumen, ist eine Zeitgemäße Vermittlung von Wissen, sogar via live-streaming möglich. „Die VHS wurde auf den Kopf gestellt und neu sortiert“, fasst Nauth seine Amtszeit zusammen, „die Infrastruktur für 10 Jahre plus steht“.
Ab dem 2. Mai wird Nadine Burckgard-Bohrer die Leitung übernehmen.
„Die VHS hat Fahrt aufgenommen. Diese weiterzuführen ist Anspruch genug“, ist Nauth überzeugt. Das Thema Förderung war und bleibt ein großer Komplex. Die Interessen der Menschen verändern und entwickeln sich. Und somit wird man auch in Zukunft damit beschäftigt sein am Ball zu bleiben und auf die Bedürfnisse der Kundschaft beziehungsweise der potenziellen Kundschaft einzugehen.
Sprache und Gesundheit seien in den letzten Jahren der Renner gewesen. Des Weiteren werden Kurse und Veranstaltungen zu den Themen Natur und Umwelt sowie Kunst und Kreatives angeboten.
Berufliche Weiterbildung und private Unterrichtsprogramme seien außerdem gefragt.
Viel Raum und Zeit haben seit 2015 die Integrationskurse eingenommen. Angeboten wurden anfangs ein Kurs, inzwischen sind es vier. Da die Nachfrage durch bereits absolvierte Kurse nachlasse, würden bald nur noch zwei angeboten. Die nächste Stufe für Geflüchtete sei nun die weitere Sprachentwicklung zu fördern, um auch beruflich Fuß fassen zu können in Deutschland. Dass die Bedarfe sich verändern, ist an diesem Beispiel deutlich zu sehen.
Bis 2015 schrieb die VHS rote Zahlen in Höhe von 25.000 bis 30.000 Euro. Heute ist man bei einer Umsatzsteigerung von 70.000 auf 220.000 bei 0 Euro Verlust angelangt. Erträge werden reinvestiert, da eine Volkshochschule keinen Gewinn erzielen darf.
„Die Arbeit hat mir viel Freude gemacht und ich konnte 90 Prozent meiner gesteckten Ziele erreichen“, so Nauth. Für die restlichen 10 Prozent seien entweder die Umstände noch nicht reif gewesen beziehungsweise bedürfen manche geplanten Veränderungen eine Laufzeit, die länger als diese vier Jahre in Anspruch nähmen.
Nun sei es für ihn an der Zeit, sich beruflich neu zu orientieren und vor allem mehr Zeit für die Familie zur Verfügung zu haben.
Fazit: Michael Nauth hat seine Ziele wie er sagt „im Wesentlichen erreicht“.
Und das innerhalb von nur vier Jahren, bei einer 25-Stunden Woche in ehrenamtlicher Tätigkeit, gegen eine finanzielle Aufwandsentschädigung von 320 Euro. beb
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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