Aussortieren für die Liebsten zu Weihnachten
Nachhaltig schenken
Geschenktipp. Wer kennt es nicht: viel zu viele Dinge im Haushalt beziehungsweise im Keller, die man nicht (mehr) braucht. Womöglich kaum benutzt hat. Und, wer kennt ihn nicht: den Krabbelsack. Manche nennen es auch „Wichteln zu Weihnachten“.
In diesem hier geschilderten Fall sind die „Geschenke“ aber nicht verpackt und man muss nach dem Auspacken des gewichtelten Geschenkes auch nicht so tun, als ob man sich freuen würde. Nein! Es lief bei uns folgendermaßen: Zur „üblichen“ Bescherung, also zur Weihnachtsfeier, zu der sich die Familie traditionell versammelte, schleppte meine Schwester die letzten beiden Male einen großen Karton mit Dingen an, die sie daheim aussortiert hatte. Gut erhaltene Dinge, versteht sich. Jeder aus der Familie, konnte sich daraus bedienen. Da wurde gestaunt („was, warum willst du das loswerden?“), verhandelt (nein, es gab keinen Streit!) und sich über ergatterte „ Beute“ gefreut.
Auch meine Schwester freute sich, dass das ein oder andere Teil ein „zweites Leben“ bekommen hatte, bei Menschen, die ihr persönlich am Herzen liegen.
Dabei waren hochwertige Pfannen, eine nicht verwendete French-Press, kaum getragene teure High-Heels, ein romantischer Bio-Ethanol Kamin, ein Wäscheständer zu viel, ausgelesene Bücher, ein für unnötig befundenes Wärmekissen, ausgediente Gläser und Tassen und vieles mehr. Ein Sammelsurium an Überraschungen also. Ob man es nun glaubt oder nicht: so kann man Wünsche bei seinen Angehörigen erfüllen, von denen diese selbst nicht wussten, dass sie sie haben. Und: man kann niemanden enttäuschen, denn jeder entscheidet schließlich selbst, ob er etwas gebrauchen kann oder eben nicht.
Auf jeden Fall ist diese Aktion äußerst unterhaltsam, denn zu den meisten Gegenständen gab es von Seiten meiner Schwester noch eine entsprechende Geschichte zu erzählen.
Wenn das jeder täte, hätte man sein eigenes Zeug los, dafür aber wieder so einiges erwichtelt, was man (im schlimmsten Fall) im nächsten Jahr wieder mitbringen kann zur Bescherung.
So meine eigene Erfahrung, denn die French-Press, die meine Schwiegertochter sich an Weihnachten 2018 ergattert hatte, habe ich ihr abgeluchst, nachdem sie 2019 eine Kaffeemaschine geschenkt bekam. Eine Win-Win-Situation. Jahr für Jahr.
Also dann: los zum fröhlichen Ausmisten zur Adventszeit. Entsorgen ist ein unschönes Wort.
Warum nicht nachhaltig handeln, indem man die noch gut erhaltenen Sachen den Liebsten zur Verfügung stellt? Es entfällt der Weg zum Mülleimer oder zum Wertstoffhof. Man fühlt sich erleichtert.
Die „Geschenke“ müssen nicht eingepackt werden. Irgendjemand freut sich über den ein oder anderen Gegenstand. Falls nicht, auch gut. Wegwerfen kann man’s immer noch.
Falls coronabedingt kein persönliches „Krabbeln“ (Wichteln) möglich ist, besteht immer noch die Möglichkeit eine Krabbelsack-Gruppe per WhatsApp zu gründen. Foto online stellen und verhandeln.
Die Spannung steigt: viel Spaß! beb
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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