Schweigen-Rechtenbach im SWR Fernsehen
Ortsporträt
Schweigen-Rechtenbach. Rund 1.400 Menschen sind in der Doppelgemeinde zu Hause. Der etwas größere und bekanntere Ortsteil ist Schweigen. Dieser liegt in erster Linie am Deutschen Weintor, einem Bauwerk aus den 1930er Jahren, das den südlichen Eingang zur Deutschen Weinstraße markiert. Wenig überraschend daher, dass es rund 15 Winzer*innen in dem Weinort gibt.
Schweigen ist ein vom Tourismus geprägter Ort mit zahlreichen Einkehr- und Übernachtungsmöglichkeiten. In der hübschen Ortsmitte, vis-à-vis der protestantischen Kirche, beginnt die Paulinerstraße. Benannt ist sie nach dem Pauliner Schloss, einem Gemäuer, das in der Verlängerung der Straße in Frankreich liegt. Besonders von Frühjahr bis Herbst laufen Touristen und Wanderer durch die Straße, denn mehrere Wander- und Spazierwege führen hier durch. Zurzeit ist die Paulinerstraße allerdings eine Großbaustelle. Seit etwa einem Jahr wird sie grunderneuert – neue Gas- und Wasserleitungen, Glasfaserkabel und zu guter Letzt ein neuer Straßenbelag – die Menschen nehmen es mehr oder minder geduldig hin. Die Paulinerstraße war einfach ziemlich in die Jahre gekommen.
Auch die ehemalige Bäckerei am Anfang der Straße war in die Jahre gekommen. Fünf Jahre stand sie leer. Doch dann entdeckte ein Ehepaar, das zufällig privat in der Gegend war, das Gebäude. Sie kauften es und eröffneten im Herbst 2018 das Café „La fleur“. Das Café kann durchaus als Gesamtkunstwerk bezeichnet werden, denn wer es betritt, ist sofort verzaubert. Flämische, französische und skandinavische Accessoires verleihen dem Café eine einzigartige Atmosphäre. Vieles davon kann man kaufen. Natürlich gibt es hier auch Kaffee und Kuchen.
Ein Faible für Kunst hat auch ein Winzer ein paar Meter weiter. Seinen Probierraum verschönert er regelmäßig mit Werken von Künstler*innen. Ungewöhnlich sind auch die Etiketten auf seinen Flaschen. Sie stammen von einem Künstler, seinen Kindern und von einer Bewohnerin eines Behindertenwohnheims.
Am anderen Ende der Paulinerstraße war viele Jahre eine Baustelle. Die Rede ist von einem landwirtschaftlichen Anwesen, das eher an eine Ruine erinnerte. Ein Ehepaar, ein Rheinhesse und eine Britin kauften es trotzdem – im Grunde durch ein Versehen. Denn eigentlich waren sie am Nachbarhaus interessiert, die Bank schickte ihnen aber das falsche Exposé. Nach zehn Jahren der Renovierung leben sie nun „versehentlich“ in einem Schmuckstück der Straße.
Gegenüber des Hauses stehen einige Mietshäuser aus den 1930er Jahren. Diese sind nicht unbedingt schön, aber geschichtsträchtig. Früher lebten hier bis zu 14 Zollbeamte mit ihren Familien. In den Weinbergen taten sie ihren Dienst, versuchten Schmugglern das Handwerk zu legen. „Hierzuland“ hat einen ehemaligen Zollbeamten getroffen.
Im Rahmen der „Landesschau Rheinland-Pfalz“ zeigt das SWR Fernsehen am Donnerstag, 3. März, ab 18.45 Uhr, einen Beitrag über die Paulinerstraße in Schweigen-Rechtenbach. swr
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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