Auf dem Stadtmauerrundweg durch Bad Bergzabern
Spaziergang durch die Geschichte
von Britta Bender
Bad Bergzabern.Die Reste der Stadtbefestigung in der Altstadt von Bad Bergzabern sind teilweise noch gut erhalten beziehungsweise instandgehalten und saniert worden. Teile der Stadtmauer und Türme sind noch zu sehen. Beeindruckend das historische Schloss, welches Ausgangspunkt für den Stadtmauerrundgang ist. 12 Tafeln führen durch die Altstadt und durch die Geschichte von Bad Bergzabern.
Vom 13. bis 19 Jahrhundert umgab eine Befestigungsanlage die Stadt. Fast 60 Prozent sind heute noch erhalten. Das Schloss war Teil der Wehranlage und wurde zwischen 1525 und 1579 erbaut. Jedoch ist nicht klar, wie die einstige Wasserburg in die Stadtmauer eingebunden war. Vor ihr lag der Stadtgraben. Dieser war mit Wasser gefüllt und wurde einst durch eine Ableitung an der Stadtmühle eingespeist.
Gegenüber vom Schloss, die Torgasse entlang, links am Plätzel vorbei, führt der Weg in Richtung Storchenturm. Er entstand zusammen mit der Stadtmauer. An diesen Turm schloss sich der Wehrgang an. Teile sind noch im Gebäude nördlich des Turm erhalten. Eine Tafel informiert über den Turm und eine weitere über „Wehr und Waffen“.
Eine schmale Gasse führt in Richtung Kirchturm, der unübersehbar in den Himmel ragt. Wohingegen der „Schabsturm“ etwas versteckt zwischen den Häusern zu sehen ist. Das Wort „Schab“ leitete sich von den Rindenabfällen ab, die anfielen, wenn die Zimmerleute Bauhölzer zurichteten. Der Turm selbst wurde in den 80-er Jahren renoviert.
Durch den Durchgang hindurch, läuft man direkt auf das Alte Rathaus zu und gelangt zum Marktplatz sowie der Marktkirche der Stadt. Der Weg führt allerdings in die andere Richtung, ein kleines Stück stadtauswärts, um dann - leicht zu übersehen - rechts in eine enge Gasse abbiegt, die vorbei führt an der Stadtmühle, die wie bereits erwähnt, auch für die Wasserverteidigung zuständig war. Der Wassergraben wurde zu Beginn des 19. Jahrhunderts zugeschüttet und planiert.
Der „Dicke Turm“ an der Nordweststrecke und gilt als der älteste Turm der Stadtbefestigung. Die angrenzende Stadtmauer befindet sich hier noch in ihrer ursprünglichen Höhe von sechs Metern. Zu Beginn des 19. Jahrhunderts übernahm die protestantische Kirche den Turm, der 1924 renoviert wurde. Bis 1958 befand sich dort das Heimatmuseum. Inzwischen nutzt der Trachtenverein die an den Turm angebaute Heimatstube.
Der Rundweg führt weiter nach rechts und anschließend abbiegend in die Pfarrgasse.
Dort informiert eine Tafel über Belagerungen der Stadt. Die bekannteste fand 1455 statt. Weitere krisenhafte Zeiten erlebte Bad Bergzabern 1525, während des Dreißigjährigen Krieges 1618 bis 1648 sowie 1676. Zahlreiche Gebäude wurden angezündet, darunter auch das Rathaus und das Schloss. Nach einer erneuten Plünderung zwei Jahre später, verließ die Hälfte der Bevölkerung die Stadt, denn die Stadtbefestigung bot den Menschen keinen Schutz mehr, was sich im Zuge der Revolutionskriege 1793 bewahrheitete. Nach dem Übergang an Bayern wurde, auch um eine Ausdehnung der Stadt zu ermöglichen, die marode Befestigungsanlage 1816 abgerissen.
Zu Zeiten, als die Anlage noch Sicherheit bot, befand sich westlich das Obertor und im östlichen Teil der Stadt das Untertor. Die Tore wurden seinerzeit bewacht und nur durch diese hindurch gelangte man in die Stadt und wieder hinaus.
Entlang der Oberen Berggasse geht es Richtung „Kleine Bergkirche“, die umgeben ist von Wohnhäusern. Sie wurde zwischen 1720 und 1730 erbaut und !954/1959 renoviert.
Die Kirchgasse hinunter, dann links, gelangt man zu dem wohl schönsten historischen Gebäude der Stadt Bad Bergzabern: das ehemalige „Gasthaus zum Engel“. Nach der Schließung befand sich das Stadtmuseum dort, welches aber geschlossen ist, da der „Alte Engel“ saniert wird. Nach Abschluss der Arbeiten ist geplant, auch das Tourismusbüro im Gebäude unterzubringen, welches in den SüdpfalzThermen zu finden ist.
Hinter dem „Engel“ ist noch ein Stück der Stadtmauer zu sehen. Anfang des 19 Jahrhunderts wurden einzelne Stücke der verbliebenen Mauer versteigert. Viele der Käufer haben ihre Wohnhäuser oder Scheunen daran angebaut. Vor allem im Süden und im Norden der Altstadt sind noch größere Teile der Stadtmauer erhalten.
Wer sich ausführlicher informieren möchte über die Geschichte von Bad Bergzabern, dem ist dieser Spaziergang durch die Straßen und Gassen der Kurstadt zu empfehlen.
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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