VG-Bürgermeisterkandidat Heiko Drieß
„Vertrauen wieder herstellen“
Bad Bergzabern. Dass Heiko Drieß einiges verändern kann, weiß er aus seiner beruflichen Erfahrung heraus. Er arbeitet seit 10 Jahren bei der Firma Hornbach im Internationalen Einkauf. Grundsätzlich schaut er durch die „wirtschaftliche Brille“ auf die Verbandsgemeinde, möchte sie auf „neue Füße“ stellen, neue Impulse setzen.
In der freien Wirtschaft steht die Kundin, der Kunde, im Mittelpunkt. Und so sieht Drieß im Bad Bergzaberner Land die Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt stehen.
Er möchte das verloren gegangene Vertrauen wieder herstellen. Die Verbandsgemeinde hat sich zurück gezogen, es geht um Erreichbarkeit. Die Wahrnehmung der Menschen vor Ort soll sich wieder zum Positiven wenden können.
Hierfür sieht es Heiko Drieß als unumgänglich an, die 120 Mitarbeitenden effizient aufzustellen. Es ginge darum, Prozesse zu bewerten, um sie gegebenenfalls verändern zu können, um letztendlich auch finanziell gut zurechtzukommen. 20 Ortsgemeinden und die Stadt Bad Bergzabern, mit circa 25.000 Einwohnern müssen von der Verwaltung „betreut“ werden.
Heiko Drieß hat sich einen Überblick verschafft und weiß, dass von 15 Millionen Euro im Jahr, welches der Verbandsgemeinde zur Verfügung steht, 70 Prozent für die Verwaltung und die Mitarbeitenden ausgegeben. Deshalb wird sich hier der Fokus auf Effizienz und Effektivität richten.
Klar ist jedenfalls, dass die seit der Corona-Zeit bestehende Terminpflicht aufgehoben werden muss. Das Angebot einer Terminvergabe für Bürgerinnen und Bürger ergänzend zu einem speziellen Anliegen oder bei weiterem Gesprächsbedarf sei natürlich sinnvoll, so Drieß.
Neue Wachstumsfelder sollen entstehen für die Region. „Die Verbandsgemeinde sollte Interesse daran haben, dass die Stadt funktioniert“ findet er. Die Stadt dürfe nicht unattraktiv sein und aus diesem Grund würde er das Thema Stadtentwicklung zur Chefsache machen. Bad Bergzabern müsse reaktiviert werden. Drieß schwebt ein Eventkalender vor, ein Eventmanagement, um die Innenstadt zu beleben. Mindestens von März bis Oktober jede Woche anderes Thema bespielen, ein Gastro-Konzept erstellen und einen Ideenwettbewerb ins Leben rufen.
„Als die Kuren wegfielen, hat man sich nicht neu orientiert“, kritisiert Heiko Drieß, obwohl die Region perfekt ist, um Urlaub zu machen. Landschaftlich hat sie den Pfälzer Wald zu bieten und das Rebenmeer. Die Grenznähe bietet zusätzliche Anreize. Aber es fehlt an Übernachtungsmöglichkeiten, an Hotels. Drieß stellt sich die Frage: „was hat man unternommen?“ Es sei wichtig, hier Lösungen zu finden. Der Tourismus ist sozusagen überlebenswichtig für das Bad Bergzaberner Land. Es gelte, diesen Diamanten zu schleifen und gut zu verkaufen, betont Heiko Drieß.
Weitere Themen sind die Wasserversorgung. Hier wurde seiner Ansicht nach sinnhaft investiert.
Um das Schwimmbad in Steinfeld aufrecht zu erhalten, bedarf es hoher Investitionen. Hier sei zu klären, was zu tun ist, dass dieses Freizeitangebot attraktiv wird und bleibt. Ein Konzept muss erarbeitet werden. „Entweder schließen oder die Preise erhöhen, ist nicht der richtige Weg“, findet Drieß.
Auch dass die Tickets für den Eintritt ins Bad ausschließlich online erhältlich sind, hält er für falsch. Wenigstens ein en Kassenautomaten anzubringen fände er angebracht.
Überhaupt wurde seiner Ansicht nach nie konkret die Frage gestellt: „wo stehen Schwimmbad, Grundschulen und Verbandsgemeinde. Eine Strategie auf Papier gibt es nicht.“
Beispiel Schulen: Grundschulen teilweise zusammenzuführen würden keine Ersparnis mit sich bringen und es würden alleine baulich Probleme entstehen. Außerdem findet der zweifache Vater die Bindung zum Wohnort von großer Bedeutung.
So sieht er es auch bei den Feuerwehren. Keine sollte mit einer anderen zusammengelegt werden. Sie stünden nicht nur für Sicherheit, sondern auch für den Zusammenhalt, die gesellschaftliche Zusammenarbeit in den Ortsgemeinden. Bei den Wehren dürfe man auch nicht Ausbildung und Ausstattung sparen.
Heiko Drieß möchte Ideen entwickeln, sich mit den richtigen Leuten an einen Tisch setzen um mittelfristige Planungen auszuarbeiten.
„Die Aufgaben des zukünftigen Verbandsbürgermeisters werden vielseitig und vielfältig und es gab noch nie so viel zu tun wie jetzt“, ist sich Heiko Drieß bewusst. beb
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.