Nach den Erfolgen folgt der Zusammenbruch
Zweiter Weltkrieg in der Südpfalz
Steinfeld/Südpfalz. Zweiter Weltkrieg in der Südpfalz: In der Kampfzone am Otterbachabschnitt des Westwalls wurden zu Kriegsbeginn die Bewohner evakuiert. Sonst blieb es in der Südpfalz ruhig. Mit der Landung der Alliierten in der Normandie ändert sich das. Dann bekommen die Südpfälzer den Krieg am eigenen Leib zu spüren.
Schon kurz nach der Machtübernahmen am 30. Januar 1933 begannen Hitler und die Nationalsozialisten mit Kriegsvorbereitungen. Am 3. Februar informierte er die Generäle der Wehrmacht über sein Ziel: die Eroberung von "Lebensraum für das deutsche Volk im Osten" und Hitler setzte eine massive Aufrüstung in Gang. Seine aggressive Außenpolitik war jedoch stets von einer Friedensrhetorik begleitet, um die Welt und auch die Deutschen über seine Absichten zu täuschen. So war im Jahr 1939 von Kriegsbegeisterung der Deutschen nicht zu spüren, als etwa während der Tschechienkrise und der anschließenden Besetzung Tschechiens der Krieg schon in der Luft lag.
Ab 1936 wird der Westwall gebaut
Auch in der Südpfalz wurde mit dem Bau des Westwalls ab 1936 der Krieg vorbereitet und mit der Sicherung des Friedens begründet. Wie die Wirtschaft in Deutschland profitierten auch viele Südpfälzer von den Kriegsvorbereitungen. Die Bauern lieferten Obst und Gemüse direkt an die Küchen der Arbeitslager, wer ein Transportmittel hatte, schaffte für gutes Geld das Baumaterial heran, und die Kneipen florierten. Bauern, die Land für Bunker und Panzersperren ohne Entschädigung zwangsenteignet wurden, waren wenige. Und die Arbeiter, die zur Arbeit am Westwall gezwungen wurden, waren in der Südpfalz fremde Städter.
Doch mit den schnellen Erfolgen gewann Hitler auch die Deutschen für den Krieg. Nach dem Überfall auf Polen am 1. September wurde Polen bereits am 28. September unter Hitler und Stalin aufgeteilt. Und auch die Kriege im Westen waren am 22. Juni 1940 mit der erzwungenen Unterzeichnung des Waffenstillstandsabkommens rasch erfolgreich beendet. Auch der der Überfall auf die Sowjetunion ab 22. Juni 1941 schien zunächst erfolgreich zu verlaufen.
Evakuierung der Kampfzone
In der Südpfalz wurde mit Kriegsbeginn die Kampfzone im Otterbachabschnitt evakuiert – teilweise mussten sie innerhalb von drei Stunden das nötigste packen, höchstens 15 Kilogramm, und marschbereit sein. Ihr gesamtes Hab und Gut mussten sie zurücklassen. Doch zu einem richtigen Krieg kam es in der Südpfalz nicht. Luftangriffen waren die Orte in der Südpfalz zu dieser Zeit nicht. Die Zerstörungen in den Dörfern wurden durch die Deutschen selbst angerichtet: Kirchtürme wurden zerstört, um dem Gegner die Orientierung zu erschweren, durch Plünderung durch Deutsche Soldaten im Westwall und die Zerstörung von Höfen, um Platz für sogenannte Musterdörfer zu schaffen.
Ende 1941 wendete sich dann das Blatt allmählich: vor Rußland erlitt die Deutsche Armee ebenso Rückschläge wie in Nordafrika und nach dem eine japanische Flotte am 7. Dezember 1941 die Hauptbasis der US-Pazifikflotte in Pearl Harbor auf Hawaii überfallen hat, kam mit den Vereinigten Staaten ein weiterer Gegner auf den Plan. Der neue Verbündete im Lager der Alliierten benötigte einige Zeit, um in den Krieg einzugreifen, dann jedoch entscheidend. Die Deutsche Armee konnte auch 1942 noch Erfolge verbuchen, doch mit der Niederlage der sechsten Armee beim Kampf um Stalingrad im Winter 1942/43 begann der Anfang vom Ende.
Deutschland und auch die Südpfalz hatte in den ersten beiden Kriegsjahren von dem Krieg kaum etwas erlebt. Die Söhne blieben im Feld, die einen oder anderen Produkte waren Mangelware und man musste in der Rüstungsindustrie arbeiten, aber gekämpft wurde in der Ferne. Im Frühjahr 1942 änderte sich das. Gezielt hatte Großbritannien seine Luftflotte aufgerüstet, um nun die deutschen Städte zu bombardieren. Saarbrücken, Mannheim und Karlsruhe waren beispielsweise Ziele der Alliierten. So rückte auch für die Südpfälzer der Krieg näher, auch wenn die Dörfer der Pfalz zunächst noch nicht Ziel der Angriffe waren.
Bomben auf die Südpfalz
Im Juli 1943 landeten die Alliierten auf Sizilien und die Luftangriffe auf die deutschen Städte wurden intensiviert. Auch im Osten geriet die Wehrmacht in die Defensive. Schließlich landeten die Alliierten am 6. Juni 1944 ("D-Day") in der Normandie. Jetzt war es auch in der Südpfalz mit der Ruhe vorbei. Tieffliegerangriffe behinderten den Wiederaufbau des Westwalls, bei denen auch die Pfälzer, teilweise Frauen und Kinder helfen mussten, und die Alliierten bombardieren auch kleinere Städte wie Landau, Germersheim, Maximiliansau und sogar Dörfer und die Verkehrsinfrastruktur. Bis Dezember 1944 stehen die Alliierten Truppen am Westwall, in der zweiten Märzwoche 1945 starten die Alliierten mit massiven Luftangriffen den Angriff auf den Westwall, am 26. März flüchtet der letzte Deutsche Soldat über den Rhein nach Baden. In der Pfalz ist damit der Krieg beendet. [rko]
Autor:Dehäm Magazin aus Ludwigshafen | |
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