Prinzenpaar auch Brautpaar
Hochzeit zur Hoch-Zeit in Baumholder
Baumholder. Dass ein aktives Prinzenpaar zur Hoch-Zeit der Fastnacht auch ein Brautpaar ist, das kommt nicht häufig vor. Zu stressig ist stets der Rosenmontag. Aber Corona macht’s möglich. So heiratete am Montag um 11.11 Uhr das Prinzenpaar der Baumholderer Karnevalsgesellschaft (BKG). Nicht nur für das Braut-Prinzenpaar ein besonderer Tag, sondern für die ganze BKG. Dazu sagte der Vorsitzende Dirk Kaps: „Es gab zwar schon ein Prinzenpaar, das in seiner Amtszeit geheiratet hat, aber es ist definitiv das erste Prinzenpaar der BKG, das an Rosenmontag heiratet.“ Und er fügte hinzu: „Das ist eine tolle Sache, das freut uns auch als Verein“. So würden die Aktiven über diese traurige Zeit, in der nicht wie gewohnt gefeiert und geschunkelt werden kann, hinweggetröstet.
Als Stefan und Astrid Gemmel nach ihrer doch recht einsamen Trauung vor das Baumholder Rathaus traten, gab es Applaus. Eine kleine Abordnung der BKG hatte sich unter Einhaltung der Corona-Regeln versammelt. Mit kleinen Geschenken, einer Torte und vielen Luftballons. Eine Überraschung fürs frische Ehepaar. Trauzeugin Barbara Pees, die nicht mit zur Trauung durfte, sowie ihr Mann Andreas hielten ein überdimensionales Herz in die Höhe. Sie hatten auch zwei Scheren mitgebracht. Nun mussten sich die närrischen Brautleute mit den gründlich desinfizierten Scheren durch den Stoff hindurchschneiden, damit der Bräutigam seine Braut durchs Herz tragen konnte.
Die nun Vermählten waren sprachlos. Als Prinz Stefan II. ein paar Worte an die Fastnachter richten wollte, versagte ihm die Stimme. „Ich kann jetzt erst einmal gar nichts sagen.“ Also ging es weiter im Protokoll. Der Narrhallamarsch ertönte aus der Konserve, Kaps streckte weit den Arm aus, um der Prinzessin einen farbenfrohen Blumenstrauß zu überreichen. Gleiches galt für die Übergabe der Sessionsorden. Diese überreichte das Sitzungspräsidenten-Duo Yannick Simon und Maren Meschenmoser. „Das zeigt, dass Ihr echte Narren seid, wenn man unter diesen Bedingungen an diesem Tag heiratet“, so Simon. Aus dem Hintergrund rief Andreas Pees scherzend: „Hoffentlich ist an Aschermittwoch nicht alles vorbei“.
Davon gehen die Brautleute nicht aus. Aber sie bedauern, dass sie nicht mit allen Freunden und Verwandten diesen Tag feiern können. „Wir hatten eigentlich eine große Hochzeit geplant“, sagte der Prinz. Und das schon fürs vergangene Jahr. Aber da machte Corona schon einen Strich durch die Rechnung. Aber die große Feier soll nachgeholt werden. Sobald es Corona zulasse, wollen sie kirchlich heiraten. Die standesamtliche Hochzeit wollten sie einfach nicht noch einmal verschieben. Als feststand, dass die Session ausfällt und sie noch ein Jahr länger regieren würden, war für sie klar, an welchem Tag sie heiraten wollten, wie Prinzessin Astrid I. sagte: „Dann kam nur Rosenmontag infrage“. ps
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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