Bürgerinitiative ist für Realschule Baumholder
Gebäudezustand für gut befunden
Baumholder. Viele Fragezeichen gab es im Vorfeld. Am Ende war die Sache glasklar. Als die Bürgerinitiative zur Reaktivierung der Realschule Baumholder den Schlüssel für das ehemalige Realschulgebäude bekam, waren viele Mitstreiter noch unsicher. Wie hat der neue Besitzer die Räume geheizt? Wie ist der Zustand der Klassenräume? Wie sieht es mit der Bausubstanz aus? Hat sich Schimmel gebildet?
Schon beim Betreten in Corona-konformen Gruppen war klar: Ja, es wurde geheizt. Und auch die anderen Fragen können komplett zur Zufriedenheit der BI beantwortet werden. „Dieses Gebäude ist besser in Schuss als so manche aktive Schule“, sagt beispielsweise Robert Ruth. Und fügt hinzu: „Die Ausstattung der Fachräume und der Küche hätte ich so ausgezeichnet nicht erwartet.“ Kein Schimmel. Das Dach wurde erst vor ein paar Jahren komplett erneuert. Sogar die sanitären Anlagen sind noch in Ordnung. Hier und da eine neue Scheibe, ein paar Schönheitsreparaturen, eine neue Heizung.
„Mit weniger als einer Million wären wir durch“, sagt Sascha Horbach, Sprecher der BI und selbst vom Fach. Kommen die 600.000 Euro für den Kauf des Gebäudes sowie Geld für die Ausstattung hinzu, wäre noch deutlich Luft zu den veranschlagten 5,4 Millionen Euro, die ein Anbau an die Realschule plus in Birkenfeld kosten soll. Daher wäre es nach Ansicht der BI Verschwendung von Steuergeld, wenn diese Variante nicht geprüft werde, bevor der Kreistag und die ADD eine Entscheidung fällen. „Wir wissen, dass unsere Chance in den politischen Gremien sehr klein ist, aber jeder, der über so hohe Ausgaben entscheidet, sollte sich zumindest mal ein Bild vor Ort von diesem Gebäude machen“, sagt Melanie Mai von der BI. Daher hat die BI die Kreistagsmitglieder eingeladen, sich die ehemalige und vielleicht auch künftige Realschule einmal anzuschauen. „Dann kann man eigentlich nicht mehr dagegen sein“, so Horbach.
Zumal der zweite Aspekt, neben der Geldverschwendung, nach wie vor nicht von der Hand zu weisen sei: nämlich die Aufwertung Baumholders, der einzigen Verbandsgemeinde im Landkreis Birkenfeld ohne weiterführende Schule. Dem Birkenfelder Bürgermeister Alscher liegen gleichwertige Lebensverhältnisse im ländlichen Raum besonders am Herzen, wie er auf der Homepage der Freien Wähler Rheinland-Pfalz betont. Daher sollte er einer interkommunalen Zusammenarbeit mit Baumholder nicht abgeneigt sein. Eine Dislozierung dürfte den Schülerzahlen wohl nicht schaden, wo doch angeblich die Qualität der Realschule Plus in Birkenfeld vorbildlich sei. Mit ausgezeichneter Qualität, so die Ansicht der BI, könnten eventuell Schüler aus dem Raum Baumholder, die bisher ihre Alternativen in Kusel oder Freisen suchten, zurück in den Landkreis geholt werden, ohne dabei umgekehrt bei einer Teilung der Standorte Schüler nach Türkismühle zu verlieren. Bisher besuchten lediglich 22 Schüler aus der VG Baumholder die Realschule in Birkenfeld, „an dieser Zahl lässt sich sicher was machen“, so die Meinung der BI. Der Zustand des Gebäudes in der Westrichstadt jedenfalls spricht nicht dagegen.
Autor:Anja Stemler aus Kusel-Altenglan |
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