50 Jahre Theaterkreis Bobenheim-Roxheim 1975 e.V.
Ein furioses Jubiläum mit „Das indische Tuch“

- Noch sind sie alle dabei: Die Erben versammelt nach dem Tod von Lord Lebanon.
- Foto: Foto: H. Feise (2025)
- hochgeladen von Hermann J. Feise
Der Theaterkreis Bobenheim-Roxheim 1975 e.V. feiert in diesem Jahr sein 50-jähriges Bestehen, und das Jubiläumsjahr beginnt gleich mit einem Highlight: der Aufführung von Edgar Wallace‘ „Das indische Tuch“. Am 8. März 2025 hob sich der Vorhang im Hasch-Masch Saaltheater für eine spannende und unterhaltsame Inszenierung, die das Publikum begeisterte.
Die Aufführung begann mit einer schwarz-weiß gedrehten Videoeinspielung, die den Mord an Lord Lebanon senior (Benno Schmidt) zeigte. Diese Szene, brillant in verfilmt von Miguel Kober, zog die Zuschauer sofort in ihren Bann. Die Handlung setzt sich im Speisesaal des Schlosses fort, wo die Erben zur Testamentseröffnung zusammenkommen. Schnell wird klar, dass diese Familie alles andere als harmonisch ist. Großartig startet die Geschichte mit den Darstellungen von Johannes Geib als großspuriger Texaner und Gregor Mengelberg als scheinheiliger Reverend Hastings. In ihrer Skurrilität überbieten Butler Boldwin und die Dienstmagd Haruka, dargestellt von Thorben Frey und Gabi Schäfer, die Famileinmitglieder noch, wenn Sie erfolglos versuchen, die Leichen pietätvoll in die Schlosskapelle zu schaffen.
Die Spannung steigt, als die ersten Morde geschehen. Der überforderte Rechtsanwalt Tanner (Gerwin Schmitt) versucht sich als Hilfsinspektor und es dauert schließlich bis zum sechsten Tag, bis der Mörder entlarvt wird – nicht ohne am Ende sieben Tote. Bei der Testamentsverlesung zeigt sich schließlich, dass Lord Lebanon senior seine Verwandtschaft nicht nur gut kannte, sondern auch genau aus dem gleichen Holz geschnitzt ist wie sie …. was eine Überraschung.
Das Stück, das Bernd Spehling lose an den Roman von Edgar Wallace angelehnt hat, ist eine Herausforderung für die kleine Bühne im Hasch-Masch. Doch Regie und Technik haben diese Herausforderung mit Bravour gemeistert. Durch geschickte Videoeinspielungen auf das „Fenster“ des Speisesaals wurden Szenen wie Menschen, die in den Tod stürzen, oder englische Regentage eindrucksvoll dargestellt. Trotz der minimalen Kulissenwechsel blieb das Publikum stets gefesselt und belohnte die Darsteller mit Lachen und Szenenapplaus.
Die ersten beiden Aufführungen waren nahezu ausverkauft und der Theaterkreis wird „Das indische Tuch“ bis zum 30. März 2025 noch sieben weitere Male spielen. Karten sind im Vorverkauf bei Feer Elektronik in der Danziger Straße 1 in Roxheim oder online unter www.theaterkreis1975.de erhältlich.
Vor Beginn der Aufführung präsentierte der Verein eine Bilderreise durch die 50-jährige Geschichte des Theaterkreises. Viele der damaligen Gesichter sind auch heute noch aktiv. Im weiteren Verlauf des Jubiläumsjahres wird es im Juni ein Kinderstück und im August „Ein Sommernachtstraum in der Pfalz“ nach William Shakespeare auf der Freilichtbühne zu sehen geben.
Der Theaterkreis Bobenheim-Roxheim 1975 e.V. hat mit „Das indische Tuch“ einen fulminanten Start in sein Jubiläumsjahr hingelegt und darf sich auf viele weitere erfolgreiche Aufführungen freuen.


Autor:Hermann J. Feise aus Lambsheim-Heßheim |
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