„Isidor wird Nachgespenst“ beim Theaterkreis Bobenheim – Roxheim
Neue Regisseurin - neues Theater ?
Mit Spielwitz und starker Beteiligung der Kinder im Publikum haben die jungen Schauspieler des Kinder- und Jugendtheaters des Theaterkreises Bobenheim – Roxheim, geleitet von der neuen Regisseurin Melina Eichenlaub, die Premiere von „Isidor wird Nachgespenst“ im Saaltheater Haschmasch gestaltet. Das Gespenstermärchen von Christina Stenger führt die Zuschauer in die Gespensterschule von Fr. Prof. Gänsehaut, von Helmut Dries Bühnenbauteam mit Spinnweben und Totenköpfen wirksam in Szene gesetzt, wo sich Isidor und seine Freunde mit der Hilfe der Kinder im Publikum auf die erste Prüfung zum Nachgespenst vorbereiten. „Wir hatten wirklich Sorge, ob es uns gelingen würde, die Kinder so zum Mitmachen zu animieren“, gestand die Jung-Regisseurin, für die „Interaktion“ den Zauber dieses Stückes ausmacht, nach der gelungenen Premiere.
Noch bevor es richtig los ging stimmte die Regisseurin die Kinder unter den ca. 50 Zuschauern im halb ausverkauften Theater in der Frankenthaler Straße in Bobenheim-Roxheim auf die Interaktion mit der Bühne ein. Schließlich muss niemand vor jungen Schwebegeistern Angst haben. Kieren Schmidt, in der Titelrolle des jungen Schwebegeistes Isidor Spukenburg, sollte es nach der Pause sogar gelingen, ein Kind aus dem Publikum spontan zu einem Ausflug auf die Bühne zu bewegen, um das von Fr. Professorin Gänsehaut, Vanesssa Friedrich, mit einem Zauberschlüssel verschlossene Fach mit dem Zauberbuch zu öffnen. Seine Freundin Henrietta Nachtschatten, Marisa Schäfer, muss später nochmals auf die Hilfe der Kinder zurückgreifen, denn das Zauberwort, um die Geisterjägerin zu versteinern, dürfen die drei jungen Schwebegeister vor bestandener Prüfung nicht mehr sagen, wollen sie sich nicht in Nebelschwaden auflösen.
Wunibald von Schreckenschrei, begeisternd gespielt von Torben Frey, der dritte Schwebegeist aus der Klasse von Fr. Professor Gänsehaut konnte da nicht mehr helfen. Vielleicht weil er mal wieder mit dem Kopf durch die Wand wollte, um zu zeigen, dass ein Schwebegeist aus adliger Familie mehr kann als seine gewöhnlichen Freunde und für Aufgaben wie „Durch Wände gehen“ oder „Kopf abschrauben“ keine Ernennung zum Nachgespenst braucht. Da die Wand das nicht wusste, blieb ihm jedes Mal nur die benommene Frage: „Bin ich schon durch?“ Einen starken Kontrapunkt zum tollpatschigen Wunibald und seinen liebenswerten Freunden Isidor und Henrietta bot die Gespensterjägerin von Mia Junker. Im strengen Businesskostüm und der Betonung auf Fr. Doktor Fliegenpilz gelang es ihr eindrücklich, klar zu machen, dass mit ihr nicht zu spaßen ist und sie für den wissenschaftlichen Ruhm auch über (Gespenster-)Leichen gehen wird. Ihr gefährlichstes Werkzeug ist die hochmoderne Gespensterfalle G2000, die von David Andres und Johannes Feise mit LEDs und Funktechnik für das 21. Jahrhundert fit gemacht wurde. Am Ende wird sie selbst darin von der Bühne geschoben, denn gegen wahre Freundschaft und die Kinder im Publikum ist auch eine studierte Geisterjägerin machtlos.
Der Theaterkreis Bobenheim-Roxheim zeigt seine Wiederaufnahme von „Isidor wird Nachgespenst“, mit dem das Saaltheater Haschmasch 2005 eröffnet wurde, unter der Regie von Melina Eichenlaub an den kommenden Sonntagen bis zum 1. Dezember jeweils um 15:00h. Tickets im Vorverkauf gibt es über die Homepage des Theaterkreises und bei der Firma Freer Elektronik in Roxheim.
Autor:Hermann J. Feise aus Lambsheim-Heßheim |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.