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„Burns Night 2024“ bei den Whisky-Freunden

Der Zeremonienmeister und die Kiltträger | Foto: Johann-Peter Melder
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  • Der Zeremonienmeister und die Kiltträger
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Böhl-Iggelheim, OT Böhl. Am 27. Januar hatte der MGV 1856 seine Räumlichkeiten im Sängerheim in Böhl ganz in die Hände der Whisky Freunde Pfalz e.V. gelegt. Es war ein besonderer Abend, denn die „Robert Burns Night“ sollte gefeiert werden und das bereits zum dritten Mal. Allerdings begehen die Schotten schon seit etlichen Jahren am 25. Januar ihren „zweiten Nationalfeiertag“, dem Geburtstag ihres Nationaldichters Robert Burns (25.01.1759 – 21.07.1796). Die „Burns Night“ wird hierzu traditionell mit einem ausgiebigen Essen, dem „Burns Supper“ begangen, dessen Ablauf seit 1796 unverändert ist. Durch den Abend begleitete der Zeremonienmeister der Pipe Major Peter MacKenzie.

Der Verein „Whisky Freunde Pfalz e.V.“ hat mittlerweile über 170 Mitglieder aus Deutschland und der Schweiz. Der Chefkoch dieses Abends war Charlie Zühlsdorf, eigentlich Chemie-Industriemeister in der BASF in Ludwigshafen, aber leidenschaftlicher Hobbykoch. Die Moderation über den Abend hatte 1. Vorstand Dieter Keck übernommen, ihm zur Seite stand Beisitzer Ully Zahn als Saalmanager. Die beiden Brüder Stephan und Robert Kautsch hatten die Whisky-Bar unter großem Zuspruch zu „bewachen“, denn 60 verschiedene Whisky-Sorten mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen wurden im Laufe des Abends offeriert. Aber auch das süffige Kilkenny und Guinness sowie alle anderen Getränke waren vorhanden.

Bereits vor dem Einlass gab es unter freiem Himmel einen heißen Willkommensdrink, nämlich einen mit Whisky verfeinerten Glühwein. Das Vorglühen konnte beginnen! Natürlich traf man über den Abend auch etliche Herren mit der landestypischen Kleidung, dem Kilt plus Kopfbedeckung. Auf die Minute pünktlich um 19 Uhr marschierte unter Applaus Pipe Major Peter MacKenzie mit seinem Dudelsack durch die ausverkauften Zuschauerreihen auf die Bühne. Bereits nach einer Woche nach Bekanntwerden waren die Karten ausverkauft. Die Begrüßung erfolgte durch den 1. Vorsitzenden Dieter Keck mit der Bemerkung, dass man bald anbauen müsse, nicht am Bauch, sondern am Saal, der aus allen Nähten zu platzen schien. Ein ganz herzlicher Dank ging an den Service, die Küche und alle Helfer und Helferinnen, die zu dem Gelingen dieses Abends beigetragen haben. Und es gab heute auch noch ein Geburtstagskind, das gleich einmal auf die Bühne musste: Vereinsmitglied Bernhard Langknecht aus Schifferstadt wurde ein „Happy Birthday“ vom ganzen Publikum zuteil inklusive Dudelsack. Na, wenn das keine Überraschung war, aber auch etwas Flüssiges wurde ihm vom Vorstand überreicht und eine herzliche Umarmung. Der Zeremonienmeister kam zu Wort und entwendete dem Geburtstagskind sein Schwert, welches ein ganz besonderes war, nämlich der Originalnachbau des Schwertes aus dem Film „Braveheart“.

Alle Servicekräfte mussten auf die Bühne und nach einem kräftigen herzlichen Applaus wartete dann auch schon die Arbeit auf sie. Nach dem Tischgebet „Selkirk Grace“ durch den Zeremonienmeister und Performance auf dem Dudelsack wurde dann auch schon der erste Gang serviert, eine „Cock-a-Leekie-Suppe“ (Hühnersuppe). Danach hatte der Zeremonienmeister nochmals das Wort, entledigte sich seiner „Bärenfellmütze“ und sinnierte über Highlander, Elwetritsche und Wolperdinger als Überleitung zum optionalen Hauptgang „Haggis, Neeps and Tatties mit Whiskysauce“. Gleichzeitig Dudelsack spielen und Whisky trinken geht nicht? Gibt’s nicht? Doch und dies wurde uns ebenfalls mit „Amazing grace“ gezeigt. Dann sollten alle Künstler mit Kilt auf die Bühne, was optisch sehr viel hermachte. Auch der Pipe Major Peter MacKenzie hatte einen Schottenrock an und frotzelte „ich habe das gleich darunter wie Dieter Keck, nur größer und schöner“. Mit dem Schwert aus dem Buch „Das Schwert zur Wahrheit“ von Gilbert Morris sollte das Geburtstagskind Haltung einnehmen und wurde mit dem Ritterschlag somit geadelt. Nun darf sich Bernhard Langknecht „The Knight of United Kingdom“ nennen. Mit „Muss i denn zum Städele hinaus“ begab sich der Zeremonienmeister unter tosendem Applaus aus dem Saal. Als nächstes wurde die opulente Nachspeise “Cranachan“ serviert, deren Rezept mir der Chefkoch gerne zuflüsterte: In Schichten Zerbröselter Löffelbisquit, Vanillepudding, Himbeeren, Löffelbisquit, Sahne-Mascarpone-Quark, Haferflocken und obendrauf nochmal Himbeeren. Voll lecker!!! Es ist eine abgewandelte Art des „Cherry Thriffle“, verfeinert mit Whisky, sieht ein bisschen wie Tiramisu aus, nur in Rot. Charlie Zühlsdorf kam vor 9 Jahren in den Verein und da beschäftigte ihn die Frage „Wie bekommen wir einen eignenen Haggis hin?“ Er probierte zuhause herum und das Ergebnis kann man sich nun seit drei Jahren hier einverleiben. Bevor es zum musikalischen Teil mit Musiker Ben Eadair überging wurden nochmal das ca. 20-köpfige Serviceteam auf die Bühne gerufen, der Rest befand sich noch bei der Arbeit unten. Dank an alle, denn sie haben dafür gesorgt, dass keiner hungrig und durstig gehen muss. Der Chefkoch bekam als Dank für alle frisch zubereiteten Speisen noch eine extra für ihn angefertigte Kochschürze umgebunden. Er erwiderte, dass er ja alles vorher probieren musste, es viel Arbeit und Planung war, aber im Endeffekt viel Spaß gemacht habe. Er sprühe vor Ideen und werde bis zum nächsten Jahr vielleicht etwas Neues kreiert haben.

Der Musiker Ben Eadair (bürgerlicher Name Benjamin Wieandt aus Frankenthal) hatte ab 22 Uhr die Bühne für sich alleine, sang und spielte abwechselnd Gitarre und Bouzouki mit irischem Liedgut. Es war eine herzliche, gelöste und freundschaftliche Stimmung und wir fühlten uns pudelwohl. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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