BriMel unterwegs
„Der Lottobauer“ gewinnt die Herzen im Sturm
Böhl-Iggelheim, OT Böhl. Am Abend des 14. Oktober fand in der voll besetzten VT-Halle Böhl die Premiere des Lustspiels „Der Lottobauer“ von Michael Haidner statt. Den Ausschank hatten wieder die SG Böhl-Igelheimer inne. Am Eingang gab es das „GO“ von Ulrike und Manfred Klemens. Pünktlich mit dem Gongschlag begab sich die Souffleuse Monika Seiberth-Hesch in ihre kleine Nische und Thomas Rauschenberg begrüßte das Publikum. Herzliches Willkommen zur Premiere „Der Lottobauer“ und kleine Information, wie es sich mit der Fusion vom SG Böhl-Iggelheim verhält. Aus dieser Fusion ist eine ganz tolle Theatergruppe gewachsen. Man kann auf 15 Akteure zurückgreifen. Mit einem starken Publikum kann eine starke Veranstaltung stattfinden, worauf tosender Applaus folgte.
Es fing mit einem kleinen Technikproblemchen an und endete nach 3 Akten mit strahlenden Gesichtern und verdientem Applaus. Der Inhalt in Pfälzischer Mundart gespielt: Die Bäuerin Walburga Wallinger (gespielt von Silke Schmitt) ist eine lebenslustige Frau. Doch leider hat sie ein paar Laster, die dazu geführt haben, dass der Hof kurz vor dem Konkurs steht. Bürgermeister und Gerichtsvollzieher Friedel Allgeier (Markus Hendel) treibt die Zwangsversteigerung voran, um günstig in den Besitz des Hofes zu kommen. In ihrer Not sieht Walburga keinen anderen Ausweg als die Verheiratung ihrer Tochter Franziska (Anke Rudy) mit dem Allgeier-Sohn Friedolin (Holger Schwinge).
Franzi hat jedoch nur Augen für den Knecht Franz (Michael Oppinger). Der gewinnt gerade rechtzeitig im Lotto. Nun könnte man meinen, alles würde sich zum Wohle des jungen Paares wenden. Doch plötzlich entwickelt auch Zenzi (Lena Kleiber), die Schwester von Franzi, Interesse an Franz. Dieser wird beim Abholen des Lottogewinns überfallen und hinterrücks niedergeschlagen. Wer steckt hinter der Untat? Taucht der Gewinn noch rechtzeitig auf? Kann die Familie ihren Hof behalten? Hat die junge Liebe eine Chance? Und wie passt Friedel Allgeier in dieses ganze Durcheinander? Ich war zwar bei der Premiere dabei, möchte aber nicht zu viel verraten. Nur ein paar Details: Allgeier begutachtet tatsächlich alles, was sich im Raum befindet, sogar die Bettdecke und Schnapsflasche und klebt den Kuckuck drauf. Zenzi tischt eine Suppe auf. Oh je, Knecht Franz meint dazu nur „Wie kann man aus so guten Sachen eine so schlechte Suppe kochen.“ „Und der Friedolin ist gar net so bled, der dud nur so.“ Er und sein Vater Friedel Allgeier waren im Rotlichtviertel in Mannheim, denn beide sind unverheiratet und suchen eine Frau. Immer wieder flossen regionale Locations mit ein, so auch das Spielkasino in Bad Dürkheim und das Tanzlokal Motzenbäcker, in dem es Walburga Wanninger ordentlich krachen ließ und deshalb wieder in den Miesen war.
In der Pause unterhielt ich mich mit Achim Seiberth-Hesch (Mann von Souffleuse Monika) und Willi Wittmann, der vor einem Jahr bei „Rendevous im Kuhstall“ den Vater von Alexander Holtkamp spielte. Willi Wittmann ist ein „Ureinwohner“ von Ludwigshafen-Friesenheim und kommt gerne hier nach Böhl-Iggelheim. Bevor er zur SG Böhl-Iggelheim kam hat er beim Club Rhenania 05 Theater gespielt. Der dritte Akt begann mit einem Satz, den wohl mittlerweile jeder Pfälzer von Comedian Tim Poschmann kennt: „Ja, wu sinn se donn?“ Alle waren weg. Aber Ende gut, alle gut. Zum Schluss diktierte Friedel Allgeier „Ich, Fridolin Allgeier Senior, überschreibe den Wanninger-Hof an Walburga Wanninger“ und Friedolin heiratete Zenzi. Jeder Topf hatte zum Schluss den passenden Deckel.
Die Theatergruppe hatte sich unter der Regie von Silvia Calles wieder mächtig ins Zeug gelegt mit etlichen Proben. Es hat sich gelohnt, denn sie haben den Menschen ein Lächeln ins Gesicht gezaubert und alle Sorgen vergessen lassen. Wenn auch Sie noch in den Genuss kommen möchten, besteht noch die Möglichkeit, die Aufführungen am 21.10., 27.10., 28.10., 03.11. und 04.11. in der VT-Halle in Böhl zu besuchen. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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