BriMel unterwegs
Ein Akt voller Lacher

Abschluss einer fantastischen Aufführung | Foto: Brigitte Melder
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Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Am Abend des 6. Januar wurde bereits zum dritten Mal (einmal nur intern infolge von Ehrungen) das Theaterstück „Hochzeitstage oder ein Unglück kommt selten allein“ von Regina Harlander in der SG-Halle aufgeführt. Erster offizieller Aufführungsabend war der 16.12.23 und der war bereits ausgebucht und beim heutigen war es nicht anders. Jeder der 200 Plätze war belegt und manche mussten in der Hoffnung auf spontanen Theaterbesuch wieder unverrichteter Dinge umkehren. Kein Wunder, denn das Stück war der Burner! Spiellaune und Wortwitz ohne Ende! Witterungsbedingt, wegen einsetzendem Regen, wurde der Saal vorzeitig geöffnet. Er war noch schön weihnachtlich geschmückt und auf dem Hof brannten zwei Feuerstellen. Von den ehrenamtlichen Helfern gab es neben Bratwürsten noch Glühwein, Sekt und vieles mehr auch für die „After-Show-Party“.

Die herzliche Begrüßung erfolgte durch den Regisseur Thomas Rauschenberg, der auf eine "Weltpremiere" verwies. Gefilmt wurde der Einakter vom Offenen Kanal Weinstraße unter der Obhut von HaJo Walz. Und weil das Ganze live sei, würde es auch in 38 Ländern übertragen *LOL*, so dass man den Abend auch noch in Wochen und Monaten Revue passieren lassen könnte. Gegründet sei der Theaterverein SG Böhl-Iggelheim aus einer Not heraus mit 18 Spielwilligen, wovon sechs Schauspielerinnen und Schauspieler heute ihr Bestes geben, um einen kurzweiligen Abend zu bescheren. Mit dem Trommelwirbel des Stückes „Also sprach Zarathustra“ ging der Bühnenvorhang auf. Zu sehen waren Hilde Weißkraut (Claudia Findeisen) und ihr Sohn als Friseurlehrling agierend Robert (Tom Diener). Sie hatte die Haare schön, aber sie hätte doch lieber Strähnchen gehabt. Nun ja, das lernen Friseurlehrlinge erst im zweiten Lehrjahr, also musste es so gehen. Paula (Susanne Holtkamp), die Freundin von Hilde betrat die Bühne und wer Fan von ihr ist, weiß, dass das nur gut werden kann. Die beiden Frauen sinnierten darüber, was wohl bei dem anstehenden 25. Hochzeitstag von Hilde und Gottlieb geplant wird. Paula war Witwe und hat ihren Mann bereits beerdigt, muss also im Vergleich zu Noch-Ehefrauen nicht mehr kochen, sondern nur noch gießen. Nur handwerklich bräuchte sie doch ab und zu einen Mann und der wäre mit Oswald, dem Freund von Gottlieb, schon nicht schlecht. Wunderbar der Ausspruch von Paula „Stationär kommt mir keiner mehr rein. Ich esse nur noch à la carte.“ Das Publikum grölte vor Begeisterung. Als Sohnemann mit einer lila Perücke ankam, die sich seine Mutter überstülpte, bemerkte es ihr Ehemann noch nicht mal, so sehr war er eigentlich mit den Vorbereitungen zu seinem Kegelvereins-Ausflug beschäftigt, der genau an diesem Hochzeitstag stattfinden sollte. Nachdem er es Hilde gebeichtet hatte, dass er eigentlich lieber dorthin wollte, hing natürlich erstmal der Haussegen schief und sie ging sogar so weit, sich scheiden lassen zu wollen. Auch die Geschenke zu den letzten Hochzeitstagen waren mehr als einfallslos. Da gab es zum Beispiel Topflappen mit Monogramm, Toaster und andere Haushaltswaren, aber nie etwas für sie selbst mit Liebe ausgewählt. Oswald (Alex Holtkamp) möchte seinem Freund helfen, ein schönes Fest zu organisieren mit 5 bis 6 Torten, einem Grillhähnchenwagen und Musik eines Alleinunterhalters. Aber welches persönliche Geschenk? Ein Eierkocher darf es ganz bestimmt nicht sein, dann doch eher hübsche Unterwäsche vom Discounter. Die Discounter-Werbung lag seit Tagen im Briefkasten und mit ihr ein verhängnisvoller Brief einer gewissen Moni (Bianca Diener). In diesem stand, dass Gottlieb (Holger Schwinge) Vaterfreuden entgegensieht, denn sein Techtelmechtel im Saufurlaub im Abstellraum in Innsbruck sei nicht ohne Folgen geblieben. Das brachte das Fass natürlich zum Überlaufen. Das weibliche Baby hieße Jacky Daniela (abgefüllt mit Jack Daniels) und sollte genau am heutigen Tage dem Papa vorgestellt werden. Oswald meinte daraufhin zu seinem Freund Gottlieb „Sieh es positiv. Dann brauchst du Dir wenigstens keine Gedanken mehr um ein Geschenk machen!“
Es klingelte an der Tür und die Innsbruckerin mit Baby bat um Einlass, um dem Erzeuger seinen Nachwuchs vorzustellen. Der stand kurz vor einem Nervenzusammenbruch, aber dann kam Oswald im schicken schwarzen Anzug hereinmarschiert. Moni stürzte sich auf ihn und begrüßte ihn freudig mit der Nachricht, dass ER der Vater sei. Der hat sich nämlich fälschlicherweise als Gottlieb ausgegeben und stand nun zu seinem Techtelmechtel, wollte der Kleinen ein guter Vater und Moni ein guter Ehemann sein. Paulas Hoffnungen auf Oswald als Handwerker-Ehemann wurden zunichte gemacht, aber dennoch nahm sie es gelassen. In einem Fünf-Sterne-Restaurant soll nun die Silberhochzeit gefeiert werden und ein tolles Geschenk stand auch noch in Aussicht. Ende gut, alles gut! Was für ein lustiger Abend!

Alle kamen auf die Bühne und wurden vom Regisseur Thomas Rauschenberg vorgestellt. Kleine Präsente für jeden Akteur und jede Akteurin waren selbstverständlich. Und auch die Souffleuse Katja Kanzok, Tontechniker Matthias Müller (war kurzfristig wegen Krankheit von Heiko Rusnak eingesprungen), Frisuren von Anette Jandura, Kasse Manfred und Ulrike Klemenz und für den Bühnenbau Fredy Sauerhöfer wurden mit Dankesworten und Geschenken bedacht. Aber Stopp, da fehlte noch einer. Susanne Holtkamp ergriff das Mikrofon und bedankte sich bei dem Regisseur des Stückes, „The one and only“ Mister Thomas Rauschenberg. Und eh man sich versah war bereits um kurz vor 20 Uhr Schluss mit lustig.

Fast alle Akteure dieses Abends standen bereits in der Vergangenheit auch in Böhl auf der Bühne wie zum Beispiel Susanne und Alex Holtkamp und Holger Schwinge. Diese Veranstaltung ist daraus entstanden, dass allen spielwilligen Akteuren die Möglichkeit gegeben werden sollte, ihrem Hobby nachzugeben. Fortsetzungen dieses Veranstaltungskonzeptes sind – nach dem großen Erfolg heute – in Zukunft geplant.

Nachdem der Regen aufgehört hatte stand man dann draußen noch ein wenig zusammen, denn der Abend ist viel zu schnell verflogen als dass man schon wieder nach Hause wollte. (mel)

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Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

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