BriMel unterwegs
Feuerwehrtag mit Gottes Segen und Verabschiedung
Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Was für ein rundum gelungenes Feuerwehrfest mit vielen Aktionen! Fast ganz Böhl-Iggelheim war dort. Am Sonntag (2. Juni) ging es gleich um 10 Uhr am Morgen mit dem Programm vom „Tag der offenen Tür“ weiter und der Musikverein Musketiere Böhl e.V. sorgte beim Frühschoppen für gute Stimmung. Der ganze Fuhrpark konnte besichtigt werden und an jedem Fahrzeug standen Feuerwehrler, um Fragen zu beantworten. Auch der First Responder mit Matze Meder war am Start. Außerdem gab im Laufe des Tages noch verschiedene Mitmachstationen, Schauübungen der Jugendfeuerwehr und Einsatzabteilung. Vom Förderverein der KiTa Vogelnest gab es an diesem Tag eine Cafeteria mit Kaffee und eine große Kuchenbar anstatt der bisherigen Cocktailbar.
Für 12 Uhr hatte man die Fahrzeugsegnung vorgesehen, die sich jedoch noch ziemlich hinzog, da eine ganz wichtige Ehrung vorher vorzunehmen war. Bürgermeister Peter Christ begrüßte mit einem „Herzlich Willkommen“ die Gäste, die Mitglieder des Gemeinderates und die „Blaulicht-Familie“, die die tragenden Säulen der Gesellschaft sind und sprach ihnen seine uneingeschränkte Wertschätzung aus. „Deshalb wollen wir nicht nur mit Bratwurst & Co. feiern, sondern auch die freiwillige Arbeit unserer Feuerwehr.“ Und dann alarmierte auch der Melder den Oberbrandmeister Claus Lang auf die Bühne zu kommen. Mit mehr als 35 Jahren Mitgliedschaft und vielen Einsätzen bei der Freiwilligen Feuerwehr habe er sich den wohlverdienten Unruhestand verdient. Es folgte ein langanhaltender Applaus und teilweise stehende Ovationen vom Publikum. Peter Julier übergab im Namen der Gemeinde einen Präsentkorb. Auch Frau Lang musste auf die Bühne, denn sie ist eine Frau, die ihrem Mann uneingeschränkt den Rücken stärkt. Ein riesiger Blumenstrauß wurde ihr übergeben. Mit rührenden Worten und als Zeichen der Anerkennung für die lange Zusammenarbeit übergab Wehrleiter Thomas Remle dem scheidenden Oberbrandmeister Lang einen von allen Kollegen und Kolleginnen unterschriebenen Feuerwehrhelm, den er kurzerhand auf- und wieder absetzte, denn der stellvertretende Wehrleiter Daniel Di Silvestre hatte noch eine in Handarbeit gestaltete Holzplatte in der Hand, auf der der Helm an Langs Wohnzimmerwand besonders zur Geltung kommen sollte. Aber so ganz ohne Arbeit möchte Lang nicht sein, denn seinen Schornsteinfegermeisterbetrieb hat er bereits an seinen Sohn übergeben und nun wird er in der Gemeindeverwaltung noch als Berater im Fachbereich Feuerwehr tätig sein. Seine Kameraden standen zum Abschluss Spalier, die er alle abklatschte.
Anschließend betraten der evangelische Pfarrer Markus Diringer und die Pastoralreferentin Eva Grißmer die Bühne. Diese sah man anschließend im Rahmen dieses Festaktes Gottes Segen an fünf verschiedenen Fahrzeugen "versprühen":
Die neue Drehleiter (DLK) ersetzt ein 29 Jahre altes Fahrzeug aus dem Jahr 1995, das in die Jahre gekommen und somit die Ersatzteilversorgung sehr angespannt ist. Das neue Mannschaftstransportfahrzeug, kurz MTF, ersetzt ein 27 Jahre altes Fahrzeug aus dem Jahr 1997. Es ist ein wichtiges Einsatzfahrzeug und erfüllt mehrere zentrale Aufgaben. Das neue Mehrzweckfahrzeug 1, kurz MZF, ersetzt ein 43 Jahre altes Fahrzeug aus dem Jahr 1975. Das MZF wurde als Allrad-Fahrgestell beschafft, um logistische Aufgaben nicht nur im Ortsgebiet, sondern auch im Wald-, Wiesen- und Gewässerbereich erfüllen zu können. Das neue Rettungsboot ersetzt ein RTB von 1983, das bei einem Ertrinkungsunfall schwer beschädigt wurde. Das Boot verfügt über eine Bugklappe, um Menschen schonend in das Boot ziehen zu können und ist außerdem so gebaut, dass eine Reanimation bereits auf dem Boot erfolgen kann. Das Tanklöschfahrzeug TLF 8/18 wurde 1995 aufgebaut, das Fahrgestell ist ein Mercedes Unimog 1350. Der Aufbau hatte schwere Rostschäden und war nicht mehr zeitgemäß bzw. hatte erhebliche Sicherheitsmängel, deshalb war eine Instandsetzung für den Aufbau nicht mehr möglich. Das Fahrgestell selbst war erhaltenswert, somit brauchte man nur einen neuen Aufbau. Dieses Fahrzeug ist gerade für Vegetationsbrände angepasst und hat nun einen Sprühbalken an der Fahrzeugfront, um über verbrannte Flächen zu fahren.
Dem unermüdlichen Einsatz aller ehrenamtlichen Helfer*innen (60 insgesamt, davon vier Frauen), die bereits die ganze Woche mit diversen Vorbereitungen zu tun hatten, verdanken wir dieses wunderbare Fest. Resümee: Wasser ist von oben ist gut, aber bitte kein Hochwasser in Böhl-Iggelheim! Auch während der Feier musste die Leitung für Notrufe offenbleiben und man war froh, dass nichts passierte, was ihren Einsatz auf den Plan gerufen hätte. Am Sonntagabend um 17.30 Uhr hieß es bei der Essensbestellung „Ausverkauft“. Wunderbar, denn da brauchte wenigstens nichts zurückgegeben oder weggeworfen werden. So soll es sein! (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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