BriMel unterwegs
Helden gesucht und gefunden
Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Nach monatelangem Proben (seit Spätjahr 2022) war es am 25. März endlich so weit, dass der Musikverein Iggelheim mit seinen „Neuen“ live auftreten konnte. Der Musikverein Iggelheim ging komplett neue Wege und öffnete die Türen für alle Musiker der Region, auch für diejenigen, die keinem Verein angehören, ihr Instrument schon länger nicht mehr in der Hand hatten oder einfach Lust hatten bei einem einmaligen Projekt mitzumachen. So entstand ein Projektorchester aus nahezu 60 Musikerinnen und Musikern (von 8 bis 87 Jahren), die um 19 Uhr in der Wahagnies-Halle ihr großes Konzert unter dem Titel „Helden“ spielten. Jetzt konnten sie zeigen was sie drauf hatten.
Bestuhlt war die Wahagnieshalle mit 400 Sitzen und dann gab es ja auch noch die Tribünen. Der Kartenvorverkauf lief schon gut und bis auf ein paar wenige Plätze war die Halle voll. Bereits Stunden zuvor waren die Musiker fleißig und haben ihre Bühne gebaut, die weit in die Halle hineinragte und schön geschmückt war. Sowohl im Saal als auch im Foyer konnte man sich mit Getränken versorgen.
Unter den Gästen sah ich etliche, die auch bereits am Morgen beim Böhl-Iggelheimer Dreck-Weg-Tag geholfen hatten. Diesen schönen musikalischen Abend hatten wir uns alle redlich verdient.
Die musikalische Leitung übernahmen abwechselnd Annika Barth und Jens Böhler. Das Orchester marschierte unter großem Applaus ein und als erstes hatte Dirigentin Annika Barth das „Zepter“ in der Hand. Frederik Barth begrüßte als 1. Vorstand das Publikum, das nicht nur aus Bögl-Iggelheim, sondern als befreundete Vereine aus Ungstein und mit weitester Anreise aus Eiersheim in Tauberfranken angereist war. Er definierte den Begriff „Helden“. Es gibt überall Helden, Helden des Alltags und in der Arbeit, Superhelden aus Filmen, Filmlieder, die man als heroische Musik bezeichnet. Auch der Musikverein Iggelheim habe vor 6 Monaten Helden gesucht und geformt, in diesem Fall Helden mit einem Instrument.
Disney habe viele Helden unter dem Dach wie zum Beispiel Pinocchio, aus dessen Film aus dem Jahre 1940 das „Main Theme Walt Disney’s Motion Pictures“ von L. Harline & N. Washington gespielt wurde. Die Saxophonistin las etwas über die Antike der griechischen Mythologie mit Überleitung zu „Music from Hercules“ von Alan Menken & David Zippel. „Pech und Schwefel sind aber außer Gefecht gesetzt, um Ihnen einen schönen Abend zu bescheren.“
Als nächstes war Jens Böhler als Dirigent am Zuge. Es ging um Schottland. „Jeder will es haben, aber keiner soll es bekommen. Sie haben sich gewehrt und sozusagen die Schotten dicht gemacht.“ Der Marsch soll im Jahre 1314 zum ersten Mal erklungen sein, aber der Musikverein habe ein moderneres Blatt gewählt, das eine eingängige Grundmelodie habe, aber immer noch identisch sei als Marsch der Soldaten. Ergo folgte der „King Robert March“ von James L.Hosay. Die Erklärung zum folgenden Musikstück „The Batman Theme“ von Danny Elfman folgte durch Nicole Peschke: Batman zähle mit seinen spitzen Ohren eindeutig zu den bekanntesten Superhelden-Figuren. Das letzte Stück vor der Pause war „The Star Wars Saga“ von John Williams. Hier konnte der neue Pauker Bernd Schreiner mit seinem Part glänzen. Die 1977 begonnene Saga läuft nun schon über 9 Episoden. Der Schöpfer ist Georg Lucas. „Jedem Anfang liegt ein Zauber inne, möge die Macht jetzt auch mit mir sein“, so Schreiner über sein erstes Konzert. Jedenfalls zauberte das Orchester unter der Leitung von Annika Barth noch einmal eine schöne Atmosphäre in die Halle.
Nach der Pause ging es weiter mit „The Olympic Spirit“ von John Williams. Es folgte wieder eine kleine Erklärung zu dem Stück, das 1988 zur Eröffnung der Olympischen Spiele in Seoul gespielt wurde. „Haben Sie sich schon einmal in die Lage eines Olympiateilnehmers versetzt?“ fragte Annika Barth. „Die Anspannung vor dem Start und dann geht der Wettkampf los; man läuft zu Höchstformen auf.“ Das folgende Musikstück „Conquest of Paradise“ von Vangelis wurde von der Musikerin Manuela Batzler erläutert. Es fängt die Stimmung von Christoph Kolumbus ein, der 1492 zu einer Expedition aufbrach und 70 Tage auf dem Meer segelte bis er Land entdeckte. Er dachte, das sei die indische Küste, für ihn das Paradies. 1992 wurde diese Entdeckung des Paradieses mit dem bombastischen Soundtrack verfilmt, heute dirigierte Jens Böhler. Ach ja, wir erinnern uns vielleicht: Henry Maske war Box-Weltmeister und sein Einmarsch-Lied „Conquest of Paradise“ von Vangelis, das sogar an der Spitze der deutschen Charts war.
Die zwölfjährige Antonia Krebs erklärte die Geschichte zu „The Incredibles“ von Michael Giacchino, zu Bob und Helens Familie, die man auch landläufig als „Die Unglaublichen“ kennt. Auch der kleine Held des Orchesters wurde vorgestellt. „Bitteschön, das hier ist unser Maskottchen „Musiggel“, immer dabei, wenn wir unterwegs sind.“ Es folgten die „Songs für Children“ mit dem Arrangement von Jens Illemann. Kindheitserinnerungen von der Ansagerin Sonja Rabe wurden wach, mit „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ und Melodien von der „Gummibärenbande“ und „Chip und Chap“, wobei alle begeistert im Takt mitklatschten.
Es war Zeit, sich zu bedanken und Frederik Barth griff zum Mikrofon. Danke an alle fleißigen Helfer und Helferinnen, an das Modehaus Fuchs und Pflanzenwelt Dienst für die Dekoration und an alle, die durch das Programm geleitet haben. Dank an die musikalische Leitung von Annika und Jens, die mit einen Blumenstrauß und einem Weinpräsent bedacht wurden. Saskia Russ sagte das letzte Stück mit den Worten „Mein Name ist Bond, James Bond“ an und setzte sich die Sonnenbrille auf. Das letzte Stück war „Skyfall“ aus dem James-Bond-Film mit Hauptdarsteller Daniel Craig. Dieser Song staubte alles an hochrangigen Preisen ab, die es nur geben konnte, nämlich Oscar und Golden Globe. Nach „Flughafen-, ähm Zugabe-Rufen“ (Insider-Begriff) gab es natürlich noch einen Nachschlag: Mit dem „Raiders March“ aus dem Film Indiana Jones gab es eine würdige Zugabe. Alle waren glücklich und Annika Barth lobte das Spitzenpublikum: Nach dem Hauptthema aus „Star Wars“ und dem umgedichteten Schriftzug zu „Das Wars“ auf der Leinwand war endgültig Schluss. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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