Theatergruppe der Palatia schreibt weiter an Erfolgsgeschichte
„Kein Platz für Liebe“
Von Franz Gabath
Böhl-Iggelheim. Seinen exzellenten Ruf für beste Unterhaltung, weit über die Grenzen Böhl-Iggelheim hinaus, hat die Theatergruppe der Palatia auch in diesem Jahr als unverwechselbarer Markenartikel im gesamten vorderpfälzischen Raum fest untermauert. „Auch im 42. Jahr unseres Bestehens haben wir uns wieder etwas Besonderes einfallen lassen“ berichteten Peter Baumann, der bei der Palatia für die Öffentlichkeitsarbeit verantwortlich zeichnet und Silvia Calles, eine langjährige Aktive, welche auch in diesem Jahr wieder auf der Bühne steht, und darüber hinaus auch als Regisseurin die Fäden in ihren zarten Händen hält, schon im Vorfeld. Und Beide hatten nicht zu viel versprochen. Das diesjährige Stück und die Inszenierung ist ein „Kracher“, ein „Bringer“, wie die jungen Leute heute sagen um etwas Besonderes zu charakterisieren. Turbulent, ja schon manchmal chaotisch geht es auf der Palatia-Bühne in diesem Jahr zu, natürlich nur im Spiel, der Handlungsablauf ist deutlich erkennbar. Die Gäste fallen von einer Pointe in die andere – ein herrliches Vergnügen.
Dieses Jahr bringt die Gruppe das Stück „Kein Platz für …. Liebe“, eine Farce von Anthony Marriott und Bob Grant auf die Bühne, die nach Aussagen einiger Akteure für sie „die Welt bedeuten“. Natürlich gibt es ein Wiedersehen mit den bekannten und über Jahre bewährten Akteurinnen und Akteuren auf der Palatia-Bühne, aber auch neue Gesichter beleben das Ensemble, wie Silvia Calles betont.
Kurz zum Inhalt des Stückes: Das in Böhl ansässige Hotel „Am Wasserturm“ hat zwar schon bessere Zeiten gesehen, aber nicht viel bessere. Es zeigt sich in Vielem renovierungsbedürftig. Dr. Graber, wieder eine Paraderolle für Willi Wittmann, hat sich dieses Hotel ausgesucht, um das Betriebsklima mit seiner Sprechstundenhilfe Michele, Anke Rudy, eine neue Akteurin, durch eine Liebesbeziehung zu verbessern und für sich zu bereichern. Dies - ein immer wiederkehrendes Thema bei den Männern. Nur dass die Gattin des Herrn Doktor, Kriemhilde Hohl-Grabermacher, köstlich Meike Oberbeck, auch in diesem Hotel abgestiegen ist – anfänglich unverständlich. Aber für die Hoteldirektorin Elisabeth Grimmig, Biene Babatz, im richtigen Leben in diesem Metier zu Hause, hat nicht nur dieses Problem zu lösen. Da zwei junge Flitterwöchner, Alex Schmitt, verkörpert von Tausendsassa Markus Hendel und seine Angetraute Julia, wer könnte diese Rolle besser verkörpern als Silvia Calles, zu den Gästen gehören und dazu noch der Hornist der Böhler Musketiere, Hieronymus Weis, Michael Oppinger, mit seiner Frau Evelyne, Britta Frank, welche dem Alkohol sehr zugeneigt ist, im Hotel abgestiegen sind, ist ein dauernder Zimmerwechsel notwendig. Dies führt naturgemäß zu Verwechslungen und schon manchmal grotesk zu nennenden Verwicklungen. Köstlich der immer dann einsetzende Schluckauf der jungverheirateten Julia, „vom Gatten „Eichhörnchen genannt, wenn um das „Es“ geht. Das Hotelpersonal vervollständigen Zimmermädchen Monique, Lena Kleber, und der Hotelportier Albert. Frank Frank brilliert in dieser Rolle wie in all den Jahren unnachahmlich. Dieser hat nicht nur den Gästen jeden Wunsch abzulesen, dem er oft nicht gerade erfreut nachkommt. Seine unmissverständlichen Gesten nach einem Trinkgeld laufen immer ins Leere. Er ist Getränkeservierer, Kofferträger und besonders muss er sich um die Harfe von Frau Hohl-Grabermacher, eine begnadete, wie sie zumindest meint, Harfinistin kümmern.Und dieses Instrument, dessen Transport von Zimmer zu Zimmer, durch Albert löst beim Publikum immer wieder Lachsalven aus. Zeitweise hatte man das Gefühl, dieses Musikinstrument spielt die Hauptrolle, obwohl kein Ton von ihm zu hören war. Anders als bei den Horn, welches Hieronymus kräftig blies. Ja das und noch viel mehr, erzeugt köstliches, fast perfektes Chaos. Na fast perfekt. Und ob – und wie, auch der unerklärliche üble Geruch, der sich im Hotel verbreitete, wie bei all diesen köstlichen Komödien, das ganze am Ende zur Zufriedenheit Aller auflöst – das, ja das werden die Besucher dann bei einem Besuch in einer der Vorstellungen selbst herausfinden müssen und sich am Stück, der famosen schauspielerischen Leistungen der Akteure, denen man die Freude am Spiel von Anbeginn ansieht und anmerkt, erfreuen.
Die gemütliche Atmosphäre welche unzählige fleißige Helfer in die VT-Halle in der Lindenstraße zaubern, so wie die Bewirtung durch die Damen und Herren des befreundeten Musikverein „Musketier“, zu einem Jazz Open Air Konzert im Stück angereist, welche die Gäste auf das beste bedienen, darf nicht unerwähnt bleiben. Das Premierenpublikum wurde in der Pause, wie bei der Palatia seit Jahren ein gepflegter Brauch, mit Sekt verwöhnt.
Die Schauspielgruppe der Palatia darf ihre Aufführungen, auch in diesem Jahr, mit Recht als Erfolg in ihrer Langen Geschichte werten. Dass das Publikum begeistert war ist an den vielen Lachern, immer wieder aufbrandendem Szenenapplaus und langen Schlussapplaus zu ersehen.
Die Aufführungen finden jeweils in der VT-Halle in der Lindenstraße in Böhl statt. Samstag, 19.10. Weitere Spieltermine sind der Samstag, 26.10.2019, Freitag, 1.11.2019, Samstag, 2.11.2019, um 19.30 Uhr, Freitag, 8.11.2019, Samstag, 9.11.2019. Spielbeginn ist jeweils um 19.30 Uhr.
Der Kartenvorverkauf findet statt jeweils zwischen 17 und 21 Uhr unter Telefon 06324 9714245 oder per E-Mail an theater-boehl@gmx.de. fg
Autor:Markus Pacher aus Neustadt/Weinstraße |
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