BriMel unterwegs
Phantastische Ausstellung „Kunst trifft NATURgarten“

Impressionen | Foto: Brigitte Melder
164Bilder

Böhl-Iggelheim. Alle 2 Jahre öffnen Gartenbesitzer ihre Gärten für die Kunst. Dieses Jahr war es wieder so weit, dass der Kreativhaus h6-Kunstkreis in Kooperation mit der Gemeinde Böhl-Iggelheim vom 15. bis 16. Juni die acht Gartentüren für Publikum aus nah und fern öffnen ließ. Auch das künstlerisch gestaltete Schlewwereck lud mit selbstgemachter Marmelade handmade by Landfrauen ein, die dieses Jahr keinen Kuchen im Angebot hatten, da hier keine Kühlungsmöglichkeit besteht. Begleiten Sie mich nun durch die Gärten, die ich an zwei Tagen besuchte.

Im Kreativhaus h6 hatten Tina Krauß und Michael Becker ordentlich im Vorfeld gewirbelt, um sowohl im Haus als auch in diesem großzügigen Gartenbereich Künstlern eine Plattform zu bieten und diese kamen zuhauf. Auf „Wolke 8“ schwebte Martina Schwenk mit ihrem Woll-, Strick- und Häkelstübchen, dem sich der Künstler Frank Tusche mit Holzarbeiten und Zeichnungen anschloss. Im Sandhäuschen hatte die Künstlerin Sonja Spielmann aus Haßloch ihre Malwerkstatt „Mit allen Sinnen“ geöffnet. Sie beschäftigt sich mit Acryl- und Mischtechniken auf Leinwand und Papier. Michael Propp aus Bad Dürkheim hatte ein schattiges Plätzchen im Hof mit seinen Klangspielen und Gartenkeramik. Ulla Weiß hatte unter einem Pavillon Platz für ihre dekorative Gips- und Betonarbeiten. Propp und Weiß kamen in den Genuss, den musikalischen Klängen auf der Zither der Iggelheimer Musikerin Gaby Kiessling zu lauschen. In der Galerie fanden Dr. Karin Ertel aus Schifferstadt (Drucke von und mit Alltagsgegenständen), Anke Hock aus Edenkoben (Encaustic Wachsliebe), Peter Theobald aus Lambsheim mit Aquarellmalerei und Gloria Aryeh-Steffen aus Speyer (Kwabea Art und vieles mehr) Platz. In der ansonsten als Praxis dienenden Scheune hatten die Stammaussteller aus Limburgerhof Evelyn und Ingo Hartlieb Edelsteinschmuck und -skulpturen mitgebracht. Tina Krauß mit Fotokunst LebensArt hatte einen Tisch mit Sabine Kügel, die Schlafsackmäppchen ausstellte. Im Sommeratelier stellte Hans-Peter Melder Tier- und Naturfotografien und in der Scheunendurchfahrt Acrylarbeiten aus. Außerdem hatte Petra Helm aus Mutterstadt etliche ihrer Ölgemälde in der Scheunendurchfahrt hängen, ihr gegenüber ging es bei Künstlerin Mechthilde Gairing mit „Pop Art“ sehr bunt zu. Im Garten fand man Günter Pröfrock mit allerlei Holzdrechselarbeiten, Eva Vogt mit Aquarellmalerei, Sandra Münzenberger aus Dannstadt-Schauernheim hatte Dekorationen für innen und außen, Wolfgang Müller aus Waldsee hatte Drahtblumen, Lichtkörbe und mehr anzubieten, Michelle Franke aus Lingenfeld (Fotoarbeiten und Deko), Rita & Rita aus Böhl-Iggelheim und Rita Christina Ruff aus Mailkammer (handgefertigter Schmuck, Mandalas und mehr) und das erste Mal dabei Lara Gazapo de la Vina und Tobias Schneider aus Speyer (bestachen mit ihrem sogenannten „Golden Atelier“ aus Malerei und Holzskulpturen). Im Teehäuschen hatte es „Die Wortfee“ Selina Wiegand aus Böhl-Iggelheim als Freie Rednerin „Momente für die Ewigkeit“ schön schattig und alles für den besonderen Tag dekoriert. Auch Pflanzenwelt Dienst hatte Pflanzen hierzu beigesteuert und auch seinen Parkplatz für diese besonderen beide Tage zur Verfügung gestellt.

Birgit Weinerth in der Brahmsstraße hatte in monatelanger Planung etliches in ihrem wunderschönen Garten zu bieten. So hingen nicht nur ihre überaus sehenswerten Acrylgemälde im Gartenbereich. Alles war perfekt organisiert und die Plätze um den Laufsteg für die Models alle belegt. Außerdem gab es Musik von „GreenShot“ mit Eigenkompositionen. Susanne Beideck aus Mannheim hatte Gefilztes und Tonarbeiten dabei. Stephan Smola aus Speyer ist Goldschmiedemeister und hatte ein paar edle Teile dabei. Bärbel Herzog ist ebenfalls Schmuckschmiedin und Visionärin für nachhaltigen Schmuck und dann gab es noch Mitmachstationen für Schmuck von DIY. Wundervoll gestaltete Skulpturen aus Ton und Beton wurden von Gitta Haas aus Kirrweiler präsentiert. Bildhauer aus dem VHS-Kurs bei Fabian Bruske aus Berlin hatten ihre Arbeiten ausgestellt. Ein voluminöses Entrée fand man gleich am Eingang durch die farblich harmonische Floristik von Iris Jessl aus Böhl-Iggelheim. Das waren nun also erst die Aussteller:innen, aber da kam noch viel mehr: Die Autorin Helen M. Sand las auszugsweise aus ihrem Roman „Im See der Himmel“, der in der Altrheinregion spielt. Eine professionelle Modenshow verschiedener Labels (Maria Körber aus Freiburg-Ihringen, Silvia Duo mit „DaLe Slow Fashion“ ebenfalls aus Freiburg, Lili Seiler aus Mannheim mit Hutkreationen und Gabriele Franke aus Mannheim) wurde von Christiane Hook und Daniel Weinerth ebenfalls wie Profis moderiert. Die Hausherrin Birgit Weinerth saß in der Frontrow und hatte alles im Blick. Am Ende des Catwalks standen etliche Fotografen mit ihren Kameras bereit, das ganze Geschehen bzw. die Models abzulichten. Mit einer ARTshow von Schülern aus dem Gymnasium am Kaiserdom in Speyer wurde die Kunst dann abgerundet.

Michael und Visitación Sánchez Perez-Klemens in der Mozartstraße haben einen langgezogenen idyllischen Garten, der zum Verweilen einlud. Die sympathische Schifferstadter Künstlerin Evelyn Tedesco hatte ihre vielfältige Malerei, Street & Pop Art sowie Skulpturen ausgestellt. Die Böhl-Iggelheimer Elke Fischer zeigte ihre Filzkunst, Tatjana Cliemas stellte „free art“ mit Acrylmalerei aus (gibt auch Yoga-Kurse) und Heidi & Raymund Rätz hatten Edelsteinbäumchen ausgestellt. Joanna und Werner Leutschaft aus Neustadt präsentierten Gartendekorationen und vieles mehr aus Holz und Metall, Gerda Böhmer geht trotz ihres hohen Alters immer noch ihrem Hobby der Steinbemalung nach. Simone Renner aus Ludwigshafen befasst sich mit realistisch und semi-realistischen Porträts und Fantasy. Sabine und Markus Schramek aus Viernheim zeigten Patchwork und Wachs und was man damit alles kreieren kann. Danke der lieben Visi für die leckere „Tomate-Mozzarella“ und Bowle, welches in einer kurzen Besichtigungspause vertilgt wurde.
Karin und Kurt Spindler in der Sandgasse hatten etliche schöne Töpferarbeiten ausgestellt und in ihrem Garten überraschten etliche Bonsais mit ihrer Vielfalt, wovon einer in voller Blüte stand und einen herrlichen Anblick bot. Außerdem hatte es sich der Künstler Rudolf Sichling aus Harthausen im Gartenstuhl bequem gemacht. Verteilt im Garten standen seine Menschenskulpturen in verschiedenen Positionen aus Holz. Katharina Friedrich aus Ellerstadt entdeckte man gleich in der Hofeinfahrt mit ihren abstrakten Strukturbildern und bemalten Stelen.

Rüber nach Böhl in Ankes Zaubergarten. Bei Anke Oswald in der Ludwigstraße ging es sehr heimelig und gemütlich zu. Sie hatte ihre großformatigen Acrylgemälde im ganzen Garten verteilt. Gleich am Eingang standen die herrlichen Edelstahl- und Edelrostskulpturen von DecoArt Külbs von Beate und Uli Külbs. Jutta und Frank Klippel aus Ludwighsafen präsentierten handgefertigten Schmuck, Yvonne Ißle aus Limburgerhof hatte Artikel und Drucke rund um Illustrationen klein TigA dabei, Edith Kunkel stellte ihre handgenähten Teddybären und andere Kuscheltiere aus, Dagmar Ritter zeigte Fotografien, Postkarten und Fotomagnete, Angelika Krebs aus Altrip und Christel Hetterich aus Hambach waren mit Skulpturen hier. Auch Jakob Büchsler (color_collective_de) aus Limburgerhof zog mit seinen Mixed-Media-Arbeiten den Blick an. Hier im „Märchenwald“ zauberte der Haßlocher Musiker Horst Sven Becker aus seinem Keyboard und seiner Kehle unterhaltsame Töne hervor. Von der katholischen KiTa Simon & Judas in Iggelheim waren Kuchenanbieter vom Elternausschuss mit selbstgebackenem Kuchen von Eltern und Erziehern da, die für den U3-Bereich Spenden für ein Klettergerüst sammelten (5600 Euro werden benötigt).

Bei Günther und Manuela Schäffner in der Konrad-Adenauer-Straße fühlte man sich gleich wohl. Es ist ein kleiner, aber mit viel Liebe dekorierter Garten, in dem Günther Schäffner und Christa Heise ihre handgefertigten Holzarbeiten ausstellten. Außerdem mit dabei war Patrick Hieb aus Altdorf mit Upcycling Kunst, die einen in den Bann zog und dann war da noch sein cooler Altdorfer Kumpel Giorgio Eazy mit seiner Live-Airbrush-Vorführung auf Textilien und Streetart.

Ullrich Monath hatte ebenfalls seinen Garten in der Konrad-Adenauer-Straße geöffnet. Das Tortenatelier by Karolin Husch hatte ich wohl verpasst. Vom Holzader-Shop zeigte Daniel Zingraf aus Oberhausen Holzobjekte und Tobias Linnenfelser hatte in dem übersichtlichen Garten Platz für seine Feuer- und Sandsteinobjekte und Fackeln. Und dann gab es noch ein riesiges Kakteengewächshaus, das mir Hausherr Monath voller Stolz als Hobby zeigte. Sein Garten ist in die Bereiche Natur und Kakteen mit mediterranen Pflanzen sowie einem Areal für acht Schildkröten aufgeteilt.

Tag 2 unterwegs zum Hofgut Friedrich in die Hauptstraße 98. Bereits dieses altehrwürdige Gebäude mit seinem großen Innenhof lässt die Augen groß werden. Hier hatten „So lovely“ by Nadja & Sanne mit Nadja Schäfer und Susanne Holtkamp ihren Stand mit selbstgenähten Lieblingsstücken. Man konnte am Stand von U. Minatel aus Bisterschied zuschauen wie das „Naturbürsten-Handwerk“ geht. Ausgestellt waren Naturbesen und Bürsten aller Art. Im Scheunennebentrakt hatten Eva und Stefan Kowa aus Speyer ihre Fotoarbeiten, Acrylmalerei und Skulpturen mitgebracht. Von Karin Neumann-Roese aus Meckenheim und Mareike Roese aus Lambrecht und Heidi Kunkel aus Oberkirch wurde Malerei auf Leinwand in der großen Scheune dargestellt. Julia Chor „Junika“ zeigte Lasergravuren auf Holz und andere Dekoartikel. Maike Adam aus Speyer präsentierte ihre „kleine Manufaktur“ mit allerlei von Edelsteinschmuck bis Gewürze und Schnäpse. Martina Hilsheimer-Rupp aus Otterstadt arbeitet mit experimentellen Mischungen aus digitaler Kunst und mehr. Auch Christian Schreider (MdB) stattete diesem Garten einen Besuch ab, staunte und sprach mit dem ein oder anderen Künstler.

Die vielen Verköstigungen, die es in jedem Garten gab, lasse ich jetzt einfach einmal unter den Tisch fallen und hoffe bei dieser Vielzahl an Teilnehmern, dass ich niemanden vergessen habe zu erwähnen. (mel)

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

61 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Ein echter Familienbetrieb: Im pfälzischen Weingut Mohr-Gutting in Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße gibt es einen sanften Generationenwechsel im Einklang mit Natur und Mensch | Foto: Bioweingut Mohr-Gutting/frei
3 Bilder

"Ökoweinbau ist eine Grundeinstellung - im wahrsten Sinne des Wortes"

Duttweiler. Seit 70 Jahren liegt das Bio-Weingut Mohr-Gutting im malerischen Duttweiler (Neustadt an der Weinstraße). Mit einem sanften Generationenwechsel geht das Familienunternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Die langjährige Tradition des Weinguts wird dabei harmonisch mit innovativen Ideen verbunden. Sanfter Übergang im Einklang mit der Natur Franz Mohr gründete das Weingut 1954, seine Tochter Regina war nicht nur Pfälzische Weinprinzessin, sondern auch die erste...

LokalesAnzeige
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
5 Bilder

Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit...

Online-Prospekte aus Haßloch und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.