BriMel unterwegs
Iggelheimer Kerwedudd
Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Nach der Böhler Kerwe folgt immer die Iggelheimer Kerwe und somit auch das Trostpflaster in Form der diesjährigen "Kerwedudd" mit allerlei Leckereien gefüllt, die man auch sonst live auf der Kerwe verzehrt. Nachdem der "Probelauf" in Böhl ein bisschen zu Unmut führte, weil die 150 Dudde so schnell vergriffen waren, beugte man hier in Iggelheim vor und stellte sage und schreibe 350 Tüten bereit. Da ich mich auf einen Ansturm gefasst machte, war ich bereits kurz nach 10.30 Uhr vor Ort. Bürgermeister Peter Christ, der auch diesmal wieder die Tüten hinter einer Plexiglasscheibe ausgab, wurde tatkräftig unterstützt von Bernd Johann, Karl-Heinz Hasenstab, Selina Wiegand und Sebastian Kraus - alle für die Gemeinde aktiv. Es hatte sich bereits eine Schlange wartender Kerwedudd-Käufer mit Sicherheitsabstand angestellt, so dass bereits vor offiziellem Start um 10.45 Uhr die ersten Dudde über den Biertisch wanderten. Das ging so fix, dass bereits 5 Minuten später die Schlange abgearbeitet war.
Es ging lustig zu unter den Gemeinderatsmitgliedern und so meinte Bernd Johann frotzelnd, dass eine Vorverkaufsgebühr erhoben würde bei allen Tüten, die vor 11.00 Uhr verkauft würden. Es wurde nach Sonderrabatt gefragt für was auch immer. Auch Peter Christ hatte öfter einen lockeren Spruch parat, zum Beispiel bei einem jungen Mann, zu dem er meinte, er habe bei ihm die Flasche Wasser raus getan, Wein würde ja reichen. Dann ließ Bernd Johann wiederum verlauten "Ab 10 Tüten wird frei Haus geliefert". Keiner nahm das Angebot an. Manche deckten sich und ihre Familie ein, so dass zwei bis fünf Tüten den Besitzer wechselten. Familie Weber machte es sich bei herrlichem Sonnenschein auf der Treppe zur Kerwebühne bequem und griff in die große Popkorntüte. Ein Paar holte sich eine Tüte, um sie mit in Urlaub zu nehmen und unterwegs Kerwe zu feiern.
Auf die Frage "Wo und wie feiern Sie heute Kerwe?" antwortete Peter Christ, dass er nicht nur für sich eine Kerwedudd gekauft habe, sondern auch an die Verwandtschaft verschenkte. Er selbst wird heute Abend mit seiner Familie essen gehen. Karl-Heinz Hasenstab hatte am Tag zuvor privat mit DorfArt gefeiert. Und da er in Böhl seine Dudd wegen Knappheit abgab, konnte er heute so viele kaufen wie er wollte. Er wolle mit Familie zu Hause feiern. Bernd Johann wollte heute Mittag nach Kaiserslautern zum Oberligaspiel der U21 fahren. Er habe sein Kerwesoll erfüllt mit den Tüten und hofft, dass man nächstes Jahr wieder richtige Kerwe feiern kann.
Man hörte öfter die Bemerkung "Is jo gar nix los bei eich", denn die Leute kamen tatsächlich nur "tröpfchenweise". Was war nur los? Es blieben dieses Mal noch viele Tüten übrig; Christ sprach von ca. 200 verkauften Tüten. Die restlichen 150 können dann am Empfang des Gemeindebüros zu den üblichen Bürozeiten für 20 Euro gekauft werden. Das Geld ist NICHT für das Gemeindekässel, sondern für einen guten Zweck, nämlich die Kerwebeschicker, die dieses Jahr leer ausgehen. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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