BriMel unterwegs
Vortrag von Prof. Dr. Stöve zu „Knieverletzungen und beginnende Arthrose“

Referent Professor Dr. Johannes Stöve in der PGS | Foto: Brigitte Melder
6Bilder
  • Referent Professor Dr. Johannes Stöve in der PGS
  • Foto: Brigitte Melder
  • hochgeladen von Brigitte Melder

Böhl-Iggelheim, OT Iggelheim. Am 25. September konnte man einem Fachvortrag in der Peter-Gärtner-Realschuleplus von Prof. Dr. Johannes Stöve lauschen. Eingeladen hatte die Volkshochschule Böhl-Iggelheim und der Vortrag war kostenlos. Der Raum hatte sich mit 23 Personen gefüllt, alles interessierte potentielle Patienten, die sich über das Thema „Knieverletzungen und beginnende Arthrose mit den Behandlungsmöglichkeiten“ informieren wollten.

Frau Ihlenfeld von der VHS begrüßte den Professor und die Besucher. Zurück blieben zwei Flaschen Wein für den Referenten, der sich darüber sehr freute. Er verkündete auch gleich zu Beginn, dass er nur 1 Stunde Zeit habe, da er anschließend noch nach Schwäbisch Hall in ein Krankenhaus zur Verifizierung müsse. Auch das Ludwigshafener St. Marienkrankenhaus, in dem er arbeitet, sei verifiziert.

Professor Dr. Stöve gestaltete den Abend mitunter recht amüsant, aber auf jeden Fall mit einem unheimlichen Fachwissen und konnte somit Rede und Antwort auf die einzelnen Fragen stehen.

Mobilität macht nicht nur glücklich, sondern macht auch gesünder! Gelenkverschleiß heißt Knochen reibt auf Knochen und somit geht eine gravierende Bewegungseinschränkung einher. Er zeigte aus seiner Präsentationsmappe vom Beamer aus diverse Grafiken, unter anderem wie Knorpel in verschiedenen Stadien abgebaut wird. Knorpel wird von der Geburt an mitgegeben und kann sich NICHT wieder aufbauen. Egal, welche werberelevanten Produkte man zu sich nimmt. Entweder geschieht das durch Vererbung, zu wenig Bewegung oder zu hohem Gewicht. Sollte man ein entzündetes Knie haben, empfiehlt er gekühlten Quark aufs Knie zu legen, da Quark lange die kalte Temperatur in sich halten kann. Knorpel könne man nicht ersetzen. Eine Operation steht am Ende einer Kette von Anwendungen, die alle nichts gebracht haben. Professor Stöve nimmt die Werbung mit ihren vielen Versprechungen aufs Korn, dass hierbei nur wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stünden. Teilgelenkersatz wird eingesetzt, wenn nur ein Teil des Knies geschädigt ist. Ersatzknorpel ist nicht wie richtiger Knorpel und auch nicht so lange haltbar. Es gab eine Untersuchung, wie Hyaluronsäure im Vergleich zu Placebo abschneide und siehe da, es gibt keinen gravierenden Unterschied. Das nenne man dann den Placeboeffekt. Beide Einnahmen haben zu einer relativen Schmerzfreiheit geführt.

Er erzählte, dass er bei der Patientensprechstunde Patienten niemals mehr auf die Gewichtsreduktion ansprechen würde, denn das störe die Arzt-/Patientenbeziehung schon im vornherein. Wer hört schon gern, dass er abnehmen soll oder muss, um schmerzfreier leben zu können?

Man solle Scher-Drehkräfte vermeiden und die dazu zählenden Sportarten, das sei ein verletzungsanfälliger Sport. Er empfahl, im Urlaub trockenen Sand und mit Wurzeln übersäte Wege zu meiden, sondern stabile Wege und nassen Sand für Spaziergänge zu bevorzugen. Auch Fahrrad fahren baue die Muskulatur auf und es gebe nicht so viele Entzündungsschübe. Bei Übertreibung von sportlichen Aktivitäten entzünde sich das Knie. Jeder müsse für sich herausfinden, wo die Belastbarkeitsgrenze sei, dass man nicht zu viel oder zu wenig macht: Intensität, Dauer, Häufigkeit, Pause! Die Kräftigung der Muskulatur sei sehr wichtig, Koordinationstraining von Gleichgewicht und Reaktionsfähigkeit von Vorteil. Man solle zum Beispiel morgens zum Zähne putzen versuchen, auf einem Bein zu stehen.

Wann soll operiert werden? Wenn Nachtschmerzen auftreten und regelmäßig Schmerzmittel eingenommen würden. Die Entscheidung zur Operation wird nicht über Wochen sondern über Jahre getroffen. Jedoch sollte man nicht zu lange damit warten, denn besser würde es nicht und es müsse ein komplett neues Gelenk her und eine Teilprothese würde nicht mehr reichen.
Empfohlen würden Sportarten wie Schwimmen, Aquajogging, Nordik Walking, Radfahren, Tanzen, Wandern, Golf und Skilanglauf. Welchen Effekt habe der Sport? Kräftige Muskulatur, bessere Koordination, bessere Knochenqualität und längere Standzeit der Prothese. Knochen brauchen Vitamin D und Calcium, beides sei in Milch und der Sonneneinstrahlung enthalten und somit müsse man keine Nahrungsergänzungsmittel zuführen.

Er empfahl zum Abschluss eine Fahrradtour von Böhl-Iggelheim über Forst nach Maikammer, man könne aber auch nach Speyer, Hauptsache eine längere Strecke und nicht nur in Böhl-Iggelheim ein paar Meter fahren. Die Kalmit hoch solle bitte vermieden werden, das sei zu anstrengend. Man solle für sich selber ausprobieren, wie weit man es schaffe ohne hinterher Schmerzen zu haben.

Herr Professor Dr. Stöve bedankte sich für das Interesse und verabschiedete sich nach einer Stunde, um zu seinem nächsten Termin zu fahren. Siehe zu diesem Thema auch Beitrag vom März: https://www.wochenblatt-reporter.de/boehl-iggelheim/c-ratgeber/vhs-vortrag-zum-thema-arthrose-der-huefte-und-des-kniegelenkes_a66643
(mel)

Ratgeber
Jahresrückblick 2024: Emotion pur bei den FCK-Fans, die das Pokalfinale in Berlin unvergesslich gemacht haben | Foto: Harald Brunn
5 Bilder

Jahresrückblick: So ereignisreich und turbulent war das Jahr 2024

Jahresrückblick. Wenn sich das laufende Jahr dem Ende nähert, dann blicken wir gerne zurück auf das, was war. Persönlich, politisch, regional, global: Was hat uns im Jahr 2024 Freude gemacht, bewegt, schockiert? Welche Fotos bleiben uns im Gedächtnis, welche Aktionen und Momente waren auch für die Menschen in der Region rund um die Pfalz, Mannheim und Karlsruhe in diesem Jahr prägend? Blicken Sie mit uns zurück auf die letzten Monate: Januar 2024: Rückblick Januar 2024: Bauernproteste, extremes...

Lokales
Was weißt du noch von 2024? Teste dein Wissen im Quiz mit zwölf Fragen über die Ereignisse des Jahres in der Pfalz – von den größten Highlights bis zu den kleinen, aber spannenden Überraschungen. | Foto: Erstellt von OpenAI’s DALL·E/Katharina Wirth

Weißt du noch, was 2024 alles passiert ist? Mach das Wochenblatt-Quiz!

Quiz.  Das Jahr 2024 hatte es in sich – auch in unserer Region. Große Ereignisse, kleine Kuriositäten und so manche Überraschung: Aber wie viel davon ist wirklich in deinem Gedächtnis hängen geblieben? Mit unserem Quiz kannst du dein Wissen testen – oder zumindest mit einem Augenzwinkern herausfinden, ob du das Jahr vielleicht komplett verschlafen hast. Von den spannendsten Faschingsumzügen über politische Schlagzeilen bis hin zu sportlichen Highlights: In 12 Fragen nehmen wir dich mit auf eine...

Lokales
so kurios, lustig und bizarr war 2024  | Foto: Heike Schwitalla

Lachen, Staunen, Kopfschütteln: der kuriose Jahresrückblick auf 2024

Jahresrückblick 2024. Manchmal ist das Leben absurder, als es jede Satire sein könnte, lustiger als jede Komödie. Während große Schlagzeilen oft die ernsten Momente des Jahres einfangen, gibt es dazwischen immer wieder die kuriosen, witzigen und völlig unerwarteten, skurrilen und überdrehten Geschichten, die uns zum Lachen oder Staunen bringen. Ob rebellische Tiere, skurrile Zwischenfälle oder geniale Missgeschicke – 2024 hatte alles zu bieten. In diesem Rückblick werfen wir einen humorvollen...

Autor:

Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

61 folgen diesem Profil

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

Ausgehen & GenießenAnzeige
Ein echter Familienbetrieb: Im pfälzischen Weingut Mohr-Gutting in Duttweiler bei Neustadt an der Weinstraße gibt es einen sanften Generationenwechsel im Einklang mit Natur und Mensch | Foto: Bioweingut Mohr-Gutting/frei
3 Bilder

"Ökoweinbau ist eine Grundeinstellung - im wahrsten Sinne des Wortes"

Duttweiler. Seit 70 Jahren liegt das Bio-Weingut Mohr-Gutting im malerischen Duttweiler (Neustadt an der Weinstraße). Mit einem sanften Generationenwechsel geht das Familienunternehmen einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Die langjährige Tradition des Weinguts wird dabei harmonisch mit innovativen Ideen verbunden. Sanfter Übergang im Einklang mit der Natur Franz Mohr gründete das Weingut 1954, seine Tochter Regina war nicht nur Pfälzische Weinprinzessin, sondern auch die erste...

LokalesAnzeige
Pilzwiderstandsfähige Rebsorten benötigen deutlich weniger Pflanzenschutzmittel und passen sich besser an die veränderten Klimabedingungen an. | Foto: Mohr-Gutting
5 Bilder

Pfälzer Weinbau im Klimawandel - Zukunftsweine

Umgang Weinbau Klimawandel. Laut Studien wird der Klimawandel im Vergleich zum deutschen Mittel in Rheinland-Pfalz besonders stark zu spüren sein. Ein Los mit dem wir uns hier anfreunden müssen, schließlich wird die Pfalz nicht ohne Grund Toskana Deutschlands genannt. Gerade im Weinbau kann dies aber auch positive Auswirkungen haben, sofern die Landwirtschaft mit dem Klima an einem Strang zieht. Bereits heute können in unseren Graden Rebsorten angepflanzt werden, die hier in der Vergangenheit...

Online-Prospekte aus Haßloch und Umgebung



add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.