Nicht nur Genehmigungen fehlen – Warum Verkauf von Kirchengebäuden seit einem halben Jahr stockt
Bruchmühlbach-Miesau. Seit rund einem halben Jahr soll das protestantische Gemeindezentrum mit Pfarrhaus in Bruchmühlbach verkauft werden. Und seit rund einem halben Jahr hat sich noch nichts getan. Der Grund: Für beide Gebäude fehlen Genehmigungen, für eines ist noch nicht einmal mehr sicher, ob es überhaupt verkauft werden soll.
Von Cynthia Schröer
Das Gemeindezentrum in Bruchmühlbach wurde nur für Gottesdienste und wenige vereinzelte Veranstaltungen genutzt. Ansonsten stand es weitgehend leer. Da die Kirche sparen muss, wurde der Verkauf von Gemeindezentrum und Pfarrhaus beschlossen und die Bürger am 11. April darüber informiert. Mehr scheint bisher nicht passiert zu sein.
Anfang der Woche hat Alessa Holighaus, geschäftsführende Pfarrerin im Pfarramt Bruchmühlbach, mit dem Leiter der Pfründeverwaltung in Speyer über den Sachstand gesprochen. Das Ergebnis: "Weder für das Gemeindezentrum noch für das Pfarrhaus liegen die erforderlichen Genehmigungen vor", berichtet die Pfarrerin. Ohne Genehmigungen kein Verkauf. Die erforderlichen Bescheide für das Gemeindezentrum träfen möglicherweise in wenigen Wochen ein, doch beim Pfarrhaus sei der Verkauf vorerst ganz auf Eis gelegt. Das liege daran, dass die Evangelische Kirche der Pfalz (Protestantische Landeskirche) aufgrund der weiter sinkenden Einnahmen durch die Kirchensteuer sehr genau abwägen müsse, wie sie ihre Einnahmen generiert.
Pfarrhaus doch besser vermieten?
Ein Wohngebäude wie das Pfarrhaus gewinnbringend zu vermieten statt zu verkaufen, sei eine Option. "Die Presbyterien der Kirchengemeinden Hauptstuhl, Vogelbach und Bruchmühlbach haben gegenüber dem Landeskirchenrat jedoch deutlich gemacht, dass sie das Pfarrhaus in Bruchmühlbach nicht länger unterhalten wollen. Der Landeskirchenrat hat für dieses Dilemma immer noch keine Lösung angeboten. Wir müssen abwarten, bis sich in Speyer etwas tut", erläutert Holighaus, warum es beim Pfarrhausverkauf nicht weiter geht.
"Da werden wir noch eine ganze Weile feststecken, weil neue Prozesse wie der Prio-Prozess der Landeskirche die Gebäudefrage noch einmal in einem anderen Licht beleuchten. Es gibt einige Gemeinden, die deshalb gründlich ihre Gebäude überprüft haben, wie die Kirchengemeinden Vogelbach, Bruchmühlbach und Hauptstuhl."
Prüfungen werden länger dauern
Vorschläge, wie Gebäude im Umkreis eingespart werden können, lägen bereits vor. Nun sei der Landeskirchenrat am Zug.
Dieser müsse über viele Einzelfälle beraten, daher könne das schon "etwas länger" dauern. "Die Mitglieder des Landeskirchenrates nehmen jeden einzelnen, potenziellen Verkauf genau unter die Lupe. Es ist ihnen hoch anzurechnen, dass sie das Beste für die Landeskirche im Sinn haben, aber das ändert am ärgerlichen Stillstand hier bei uns vor Ort nur leider wenig."
Autor:Cynthia Schröer aus Landstuhl |
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