70 Jahre Pfingstturnier
Reit- und Springturnier in Miesau feiert Geburtstag
Bruchmühlbach-Miesau.Jubiläen hat der Reit- und Fahrverein Miesau schon oft erlebt. Schließlich hat er das stolze Alter von 102 Jahren erreicht. Diesmal gibt es gleich dreifachen Anlass, Rückschau zu halten. 70 Jahre Pfingstturnier, 60 Jahre Fackelspringen und zehn Jahre Barockpferdekür sind Ereignisse, die nicht unter den Tisch fallen dürfen.
Vorsitzender Marcus Sauter und sein Team haben alles daran gesetzt, das Jubiläumsturnier würdig zu gestalten. Das 1953 aus bescheidenen Anfängen erstmals durchgeführte Turnier ist inzwischen weit über die Landesgrenzen hinaus bekannt und beliebt.
Während noch vor ein paar Jahren Turniere mit 600 und mehr Pferden Normalität waren, wurde der Reit- und Fahrverein Miesau – wie die meisten ländlichen Veranstalter - ebenfalls nicht von den Veränderungen im Turniersport verschont. Ursache hierfür ist nicht allein die Pandemie, auch die Inflation wirkt sich auf Pferdehaltung und Reitsport sehr negativ aus.
Allen Einschränkungen zum trotz werden 240 Reiter aus 82 Vereinen aus Rheinland-Pfalz, dem Saarland, Hessen und Luxemburg 360 Pferde an den Start bringen.
Besonders freut man sich, dass viele bekannte Reiter, die schon seit Kindertagen nach Miesau kommen, diesmal wieder dabei sind. Zu nennen sind Karsten Schäfer (Käshofen), Gerhard Schmidt und Steffen Schmalenberger (Kaiserslautern), Kerstin Müller-Schwende (Walshausen) und Susanne Moser (Lautertal), die vor vielen Jahren schon Jugendreiterwettbewerbe geritten sind und heuer in den M-Springen und M-Dressuren starten.
Der Samstag beginnt um 8.30 Uhr auf dem Dressurplatz mit einer Reitpferdeprüfung für drei- und vierjährige Youngster. Danach folgen Dressurprüfungen der Klasse A und L, Reiter- und Dressurreiterwettbewerbe. Den Auftakt auf dem Springplatz bildet die Hunterklasse, der sich Springwettbewerbe und Springprüfungen der Kl. E, A und L anschließen.
Der Sonntag bietet mit Dressur- und Springprüfungen von Kl. A bis M allerhand Abwechslung.
Besonders der Pony-Führzügelwettbewerb für Kinder ab vier Jahren ist eine ganz wichtige Prüfung für ein junges Reiterleben.
Das M-Springen wird wiederum als „Rudi-Eichenlaub-Gedächtnispreis“ ausgetragen. Vor 60 Jahren kam der junge Südpfälzer Rudi Eichenlaub erstmals mit dem Traktor in sechsstündiger Fahrt von Herxheim nach Miesau. Bis zu seinem Tod im Jahre 2012 versäumte er kein Turnier - ob als Reiter oder später als Coach von Sohn Rudi und Enkelin Nina. Die Verbundenheit mit seiner Familie ist bis heute geblieben.
Weitere Höhepunkte des Sonntags sind die Barockpferde-Kür ab 19.30 Uhr - eine wahre Augenweide - und das legendäre Fackelspringen, das vor 60 Jahren von Gottfried Sauter - dem Großvater des jetzigen Vorsitzenden Marcus Sauter - ins Leben gerufen wurde und seither tausende von Zuschauern anzieht.
Der Montagvormittag ist zunächst mit Aufbauprüfungen in Dressur und Springen den jungen Pferden gewidmet. Danach folgen Dressur- und Springprüfungen bis Klasse M. Auf die sportlichen Leckerbissen - M-Kür sowie M-Springen mit Siegerrunde - darf man sich ebenfalls freuen.
Für den Reit- und Fahrverein Miesau ist es Ehrensache, auch diesmal für gut präparierte Plätze und einen reibungslosen Ablauf zu sorgen. Marcus Sauter und seine Mannschaft werden alles tun, dass die familiäre Atmosphäre auch nach 70 Jahren noch Bestand hat.
Schön, dass es auch ein besonderes privates Jubiläum zu feiern gibt. Am Pfingstmontag vor 65 Jahren sind sich die Elschbacher Gretel und Gernot Laufer auf dem Turnierplatz begegnet, und ein Jahr später läuteten die Hochzeitsglocken. Noch drei weitere Paare verdanken ihr Glück dem Miesauer Pfingstturnier und bestätigen seinen Ruf als „kleiner Heiratsmarkt“. Auch das ist Miesau und wird hoffentlich auch in Zukunft so bleiben. red
Autor:Stephanie Walter aus Wochenblatt Kaiserslautern |
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