Fackelspringen und Barockpferde-Kür begeistern
Miesauer Reitturnier wie einst im Mai
Bruchmühlbach-Miesau. Auch nach zweijähriger pandemiebedingter Unterbrechung hat das Pfingstturnier des Reit- und Fahrvereins Miesau seine Anziehungskraft bewahrt. Zwar waren diesmal weniger Reiter am Start, doch das störte die zahlreichen Besucher nicht.
An allen drei Turniertagen sah man rundum dicht besetzte Tribünen und Bänke. So viele Zuschauer wie in Miesau kennt man sonst nur von großen Reitsportveranstaltungen. Das Turnier war Ehrenmitglied Ulrike Geibel-Böhn gewidmet, die nicht nur als erfolgreichste Dressurreiterin, sondern auch als engagierte Förderin unvergessen bleibt.
Dank der Vorarbeit von Georg Mayer, Stephan Holzhauser, Friedhelm Bockhorn, Andreas Reidt und Günter Staß befanden sich die Plätze in hervorragendem und pferdefreundlichen Zustand und wurden vor jeder neuen Prüfung bestens bearbeitet. Dass man in Miesau ein liebevoll gestaltetes Umfeld findet, ist seit Jahren Selbstverständlichkeit und in erster Linie Ruth Conrad zuzuordnen.
Die mit 36 Prüfungen ausgestattete Ausschreibung bot für jede Leistungsklasse mehrere Startmöglichkeiten. Neben Spring- und Dressurprüfungen bis zur Klasse M wurde wieder viel Wert auf Basis- und Aufbauprüfungen gelegt.
Susanne Ludwig (RSG Kaiserslautern) holte sich mit Soleil Royal den Sieg in der Reitpferdeprüfung. In der Dressurpferdeprüfung Kl. A siegte Samira Veith, Großsteinhauserhof, auf Friend of Mine. Platz 1 in der Dressurpferdeprüfung Kl.L ging an Jennifer Reitnauer, Berghof Einöd, mit Die kleine Hexe.
In der Springpferdeprüfung Kl. A dominierte Thorsten Volz, RFG Gerensrech-Altforweiler, mit Number One 42. Wie schon 2019 kam Karsten Schäfer, Käshofen, mit Scarletto und Be Baloubet auf die Plätze 2 und 3. Thorsten Volz hatte auch in der Springpferdeprüfung Kl. L ebenfalls mit Number One 42 die Nase vorn.
Den Sieg im publikumswirksamen Fackelspringen, das von Gottfried Sauter, dem Großvater des jetzigen Vorsitzenden Marcus Sauter, 1963 erfunden wurde und das es in dieser Form nur in Miesau gibt, holte sich die für Miesau startende junge Amazone Lena Rübel aus Nanzdietschweiler, die mit Catchina einen rasanten Nullfehler-Ritt hinlegte und frenetisch gefeiert wurde. Unzählige Zuschauer umsäumten den Springplatz so dicht, dass nicht einmal eine Maus dazwischen gepasst hätte.
Den „Rudi-Eichenlaub-Gedächtnis-Preis“, eine Punktespringprüfung der Kl. M am Sonntag sowie den „Preis der Karlsberg Brauerei“ am Sonntag - ebenfalls eine Springprüfung der Klasse M – gewann der in Miesau bestens bekannte Steffen Schmalenberger, RSG Kaiserslautern, auf Nicaro S. Bereits Vater Erich ist vor mehr als 50 Jahren als kleiner Bub schon auf dem Miesauer Turnier geritten und Steffen hat hier mit der Miesauer Springreiterin Denise Sauter die Frau fürs Leben gefunden.
Die für TG Gut Hartungshof/Bliesransbach startende 16-jährige Justyna Benner wurde mit Rinaldo go for Gold und Charming Foret Doppelsiegerin in der Dressurprüfung Kl. L/Trense. Die gleiche Reihenfolge erreichte das aus Rehweiler stammende Dressurtalent in einer auf Kandare ausgeschriebenen L-Dressur.
Im „Arno-Geibel Gedächtnispreis“ am Sonntag, einer M-Dressur**, die als Qualifikation für die Kür am Montag durchgeführt wurde, siegte Tatjana Schwarz, RSG Kaiserslautern auf Silence 35, vor Fabienne Brill, Bliesen, mit Double Delight und Kerstin Müller-Schwender, Walshausen, auf der von ihr ausgebildeten Florentiana.
Im „Preis der Stadtwerke Homburg“, der M-Dressur am Montag, übernahm Florentiana mit Kerstin Müller-Schwendner die Führung und verwies Safira mit Dr. Sandra Schilling, Lautertal und Jasper de Jeu mit Anika Fichter, Thaleischweiler-Fröschen, auf die Plätze.
„Der Ulrike-Geibel-Böhn-Gedächtnispreis“, eine Dressurprüfung Kl. M**-Kür, bot den zahlreichen Zuschauern einen Leckerbissen für Auge und Ohr. Gewonnen hat Carolin Götz (Neunkirchen) mit Feine Molly für eine sehr harmonische Vorstellung vor Tatjana Schwarz, RSG Kaiserslautern, auf Silence 35 und Vanessa Böhn, Osnabrücker Land, mit Scotch 38.
Auch die vor dem Fackelspringen als „Preis der Volksbank Glan-Münchweiler“ zelebrierte Kür für Barockpferde, avancierte zum wahren Publikumsliebling. Platz 1 und 3 gingen an Torsten Milz mit den Pferden Dago und Zarpaka. Lokalmatadorin und Kürspezialistin Solveig Mittelhäuser-Brown sah mit ihrem märchenhaften rot-weißen Gewand auf ihrem spanischen Schimmelwallach Limonero aus wie Aschenbrödel persönlich und kam verdient auf den 2. Platz. Dass diese schöne Prüfung in Miesau stattfindet, ist allein ihr zu verdanken.
Nur strahlende Gesichter gab es in der Pony-Führzügelklasse am Sonntag. Aufgrund der hohen Teilnehmerzahl wurde sie in vier Abteilungen durchgeführt. Jüngste Reiterin war die erst vierjährige Amber Böhn, RFV Miesau, die sich mit Rosalie Buhles, Anna Junkes und Helena Connolly (alle Miesau) und sämtlichen anderen Teilnehmerinnen über die kleinen Pokale riesig freute.
Für die Ausrichtung des 67. Turniers erhielten der Vorsitzende Marcus Sauter und sein engagiertes Team von allen Seiten Lob und Anerkennung. Viel Zeit zum Ausruhen bleibt jedoch nicht, denn mit dem Pferderennen am 15. Juli steht das nächste Großereignis bereits vor der Tür.ps
Autor:Frank Schäfer aus Wochenblatt Pirmasens |
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