Trotz Gluthitze ein Renntag in Miesau mit vielen Besucherinnen und Besuchern
Miesau. Für die Ausrichtung seines 64. Pferderennens am zweiten Julisamstag, 8. Juli, erhielt der Reit- und Fahrverein Miesau viel Lob. Die geringere Zuschauerzahl war wohl der brütenden Hitze geschuldet, die jedoch vom Schatten mächtigen Eichen etwas gemildert wurde. Ruth Conrad hatte wieder ein kleines Blumenparadies geschaffen, das den Vergleich mit großen Bahnen nicht zu scheuen braucht. Das Kuchenbuffet der Miesauer Damen war bestens bestückt und wurde von dem renommierten Moderator Thorsten Castle, der unter anderem das Hamburger Derby moderiert, als das weltbeste Kuchenangebot bezeichnet.
Trainer, Aktive und die Rennleitung waren vom guten Zustand des Geläufs sowie der sicheren und fairen Linienführung begeistert. Wochenlang hatten Jürgen und Georg Mayer mit ihrem Team geschuftet, um der extremen Trockenheit ein Schnippchen zu schlagen. Auch der bekannte ehemalige Trainer Ervin Simko, zu dessen Ehren ein Geburtstagsrennen durchgeführt wurde, fand nur anerkennende Worte. Dies aus seinem Munde zu hören - immerhin gehen 500 Siege auf sein Konto - bedeutet für den Reit- und Fahrverein Miesau Freude und Ehre zugleich.
Vorsitzender Marcus Sauter, der keinen Hehl daraus macht, dass sein Herz für den Rennsport schlägt, hatte alle Hebel in Bewegung gesetzt, um in letzter Minute die Finanzierung des Renntages doch noch zu sichern. Erst zehn Tage zuvor fiel die Entscheidung, alle ausgeschriebenen sechs Galopprennen durchzuführen.
Dass man nach zehnjähriger Pause zwei Trabrennen angeboten hatte, war goldrichtig und fand beim Publikum großen Anklang. Das erste Rennen erinnerte an Helmut Fauß, der in den 50er Jahren den Reit- und Fahrverein Miesau, in dem er unter anderem als Vorsitzender fungierte, mit seinem Gespann auf Trabrennen in Mannheim, Webenheim und Haßloch startete. Constantin Vergos, Herten, mit Niki Hanover, hieß hier der Sieger.
Trabfahren zwei wurde zu Ehren von Erwin Käufling, einem großen Förderer der früheren Miesauer Trabrennen, durchgeführt. Seine Töchter Astrid und Barbara, die ihren erkrankten Vater vertraten, ließen es sich nicht nehmen, dem Straubinger Fahrer Frederic Perner und seinem Dreamline Promise einen großen Pokal zu überreichen.
Sicherlich hätte man sich bei den Galoppern mehr Pferde gewünscht; doch konnte man im Hinblick auf die allgemein rückläufigen Starterzahlen trotzdem zufrieden sein.
Neben bekannten Rennställen aus ganz Deutschland und den Niederlanden waren auch heimische Pferde am Start. Besitzertrainer Martin Schu aus dem Saarland, ein langjähriger Unterstützer der Miesauer Pferderennen, freute sich über die Siege von Monte Christo, mit der Kaiserslauterin Nina Wagner im Sattel, im zweiten Rennen und von Venus Victrix, mit Concetto Santangelo im letzten Rennen.
Besitzertrainerin Birgit Nikolaus, Knopp, Ehefrau von Starter Gerhard Mayer, die den Jockey-Nachwuchs des Verbandes Südwestdeutscher Rennvereine betreut, konnte ihren irischen Wallach Duke of Yorkie unter Robin Weber mit dem Sieg im sechsten Rennen in den wohlverdienten Ruhestand verabschieden.
Robin Weber, der vor vielen Jahren in Miesau schon Ponyrennen gewann, holte sich mit Olpha, im Besitz des Gestüts Mönchhof, und trainiert von Henk Grewe, im Kurt-Heintz-Gedächtnis-Rennen, seinen zweiten Tagessieg.
Meike Riehl, steuerte die von Marian Falk Weißmeier, Mülheim, trainierte dreijährige Stute Runa, im dritten Rennen zum Sieg. Es war der 50. Sieg der jungen Amazone, die sich von nun an Jockey nennen darf. Auf das Konto von Trainer Weißmeier geht auch der Sieg im siebten Rennen mit Starfix und Tomaso Scardino im Sattel.
Das Deutsche Rote Kreuz, der Angelsportverein Vogelbach sowie die Feuerwehr waren auch diesmal wichtige Helfer, deren Einsatz für den gesamten Renntag unverzichtbar ist.
Eröffnet wurde die Veranstaltung wieder mit einem Empfang zu Ehren der Sponsoren und Vertreter der US Armee und der Air Force, zu dem Bürgermeister Erik Emich eingeladen hatte.
Der Totalisatorumsatz überschritt den Vorjahresumsatz um rund 20.000 Euro, ein Ergebnis, mit dem der Reit- und Fahrverein Miesau mehr als zufrieden sein kann. Besonders erfreulich ist, dass alle acht Rennen unfallfrei über die Bahn gingen, was den pferdefreundlichen Bodenzustand beweist. Vorsitzender Marcus Sauter kann mit seinem Team stolz auf einen gelungenen Renntag und seine lange Geschichte sein. 100 Jahre nach dem ersten Rennen auf einer Rundbahn und 20 Jahre nach der Erweiterung der jetzigen Anlage ist dies bei weitem nicht selbstverständlich und nur durch den großen ehrenamtlichen Einsatz vieler Helfer und die Unterstützung treuer Sponsoren möglich.red
Autor:Karin Hoffmann aus Ludwigshafen |
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