Werkschau des Fotoforums Neustadt in der Kunsthalle des Herrenhofs
Strukturen & Muster
Was haben die Alhambra und ein Elefant gemeinsam?
Das bedeutendste Beispiel maurischer Baukunst in Südspanien - mit den kunstvoll geschnitzten Säulen, reich gekachelten Wänden und prächtigen Glasfenstern hat Christiane Heymer vor die Linse genommen. Gezielt vertieft – es ging ihr um die Details.
Auch Jürgen Kohler hat sich für einen Ausschnitt entschieden. Er nähert sich dem Dickhäuter auf fast intime Distanz. Nur die Umgebung um das Auge zählt. Beim Betrachten können wir uns verlieren in der Haut des Elefanten. Wir sehen die Runzeln, die sich zu Gewölben aufschichten. "Es geht unter die Haut" der Blick des Riesen.
Die Fotografen vereint die Suche nach Mustern und Strukturen entsprechend dem Titel der Ausstellung im Herrenhof Neustadt - Mußbach
Einige Fotografen haben sich Bauwerke vorgenommen. Die Bilder erfassen die Konstruktion. Schwindelerregende Perspektiven, Schrägen, gerade Linien, Hochhäuser aneinander gesetzt oder Rundungen vor einem blauen Himmel aufgebaut.
Andere haben einen besonderen Blick für die Kleinigkeiten draußen, die ganz groß werden und die Dimensionen verschwimmen lassen. Holz, Steine, Wasser, Sand, Pflanzen, Grashalme, oder einfach wie Petra Sauter es machte "dem Bocksbart unter die Schirmchen geschaut"
Die Tautropfen auf einem Spinnennetz von Bernd Menck könnten die Vorlage für die Dachkonstruktion des Sony Centers gewesen sein auch ein Bild von Menck.
Was einmal geometrisch gedacht war - einfache Plastiktunnel im Gemüseanbau - wird von der Brennweite zusammengezogen und bei Bernd Menck zu einem Wellendach. Oder die Plastikplane wölbt sich wie ein Gebirge aus dem Flugzeug gesehen und ist ganz weit entfernt von dem Ursprungsbild. Einiges fällt mit der Zeit wieder zurück in Strukturen, die dann wieder an Natur erinnern . "Vergänglichkeit" nennt Jürgen Kohler die abblätternde Farben, die erodierende Wand.
Als professionelle Grafikerin sind Muster und Strukturen das Thema für Stefanie Pappon. Ihre Arbeiten sprechen eine ganz eigene Sprache . Die Großformate finden sich direkt am Eingang.
Silberfarne und Steinflechten von Stefanie Pappon gäben gute Vorlagen für textile Herbstmuster ab. Steinstrukturen und Farne. Die abgebildeten Motive reichen über den ganzen Globus. Teilweise eigentlich winzige Details vereinen sich harmonisch nebeneinander auf dieser Wand.
Die Aussparungen in den Dachschindeln hat Wolfgang Blankart zu einem Panoramabild geschnitten. Die Reduzierung als Konzentration führt zu etwas Neuem. Aus Gauben mit Dachschindeln werden wachsame Augen.
Wahrscheinlich waren die Strukturen zuerst in der Natur, die Konstrukteure und Architekten haben abgeschrieben und kopiert. Nun kommen die Fotografen mit der Kamera und legen einiges wieder frei oder legen es in neue ungewohnte Zusammenhänge.
Also Vorsicht: Fotograf is watching you
Insgesamt finden Sie in der Ausstellung rund 100 Werke von 20 fotobegeisterten Teilnehmerinnen und Teilnehmern des FotoForums Neustadt.
Das FotoForum Neustadt ist eine Dauerveranstaltung unter dem Dach der VHS Neustadt.
Die Vernissage der Ausstellung ist am Sonntag, den 2.2.2020 um 11.15 Uhr im Herrenhaus.
Vom 2.2.20 bis zum 23.2.20 sind die Öffnungszeiten:
Samstags von 14 – 18 Uhr
Sonn- und Feiertags von 11 – 18 Uhr
Mittwochs von 18 - 20 Uhr
Autor:Wilhelm Schrott aus Edenkoben |
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