Mannheimer Runde tagt erstmals in Weinheim
Zwei Superlative auf einmal

Rekordbesuch: Weit über 100 Mitglieder der Mannheimer Runde lauschten den Ausführungen von Landrat Stefan Dallinger zum Stand der Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis. | Foto: Rathgeber
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  • Rekordbesuch: Weit über 100 Mitglieder der Mannheimer Runde lauschten den Ausführungen von Landrat Stefan Dallinger zum Stand der Digitalisierung im Rhein-Neckar-Kreis.
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„Dialog im Quadrat“ (DIQ). So heißt das Veranstaltungsformat, mit dem die „Mannheimer Runde“ als größte Mittelstandsvereinigung der Kurpfalz ihre Mitglieder mit kommunalen und regionalen Funktionsträgern zum Meinungsaustausch zusammenbringt. Ort des Geschehens war diesmal die Zweiburgenstadt Weinheim oder genauer, das Erholungsgebiet am dortigen Waidsee, wo der Bauunternehmer Ömer Altindal -ebenfalls Mitglied der Mannheimer Runde- direkt am Ufer des Binnengewässers sein renommiertes Restaurant „Waidlake“ betreibt. Ob es nun diese wunderschöne Location, das Thema oder gar der Hauptredner der Grund für den Besucherrekord beim jüngsten DIQ war, ließ sich zwar nicht zweifelsfrei klären, schmälerte aber dessen Erfolg in keiner Weise.

So konnte Stefan Kleiber als Vorsitzender der Mannheimer Runde weit über 100 Gäste in beeindruckendem Ambiente willkommen heißen und sie auf den Vortrag von Stefan Dallinger einstimmen. „Digitale Transformation aus Sicht des Rhein-Neckar-Kreises“ hatte dessen Landrat als Thema gewählt und damit angesichts der offensichtlich ins Schwarze getroffen. Was nicht verwundert, ist doch jeder Mittelständler davon direkt oder indirekt betroffen. So lauschten denn auch alle aufmerksam den Worten des von Kleiber als „vorbildlicher Politiker und beispielhafter Vernetzer“ angekündigten Referenten, der mit seinem kompakten Vortrag nicht nur „einen Impuls setzen“ wollte, sondern auch die vielen Hürden aufzeigte, die der Kreis auf dem Weg zu dem von ihm erklärten Ziel eines flächendeckenden Glasfaserausbau zu überwinden hat.

Dabei ließ er an den übergeordneten Behörden kein gutes Haar. „Was man da bei der Beantragung von Fördermitteln durch ständige Änderungen der Richtlinien erlebt, passt auf keine Kuhhaut“, ließ Dallinger seinem Frust freien Lauf. „Eigentlich können wir in Deutschland Digitalisierung“, so der gelernte Verwaltungsjurist: „Aber wir stehen uns bei der Umsetzung oftmals selbst im Weg“. Was dem Chef der Kreisverwaltung aber noch mehr überrascht, gar geschockt hat, war die Verweigerungshaltung vieler Unternehmer sowie privater Haushalte, einen Glasfaseranschluss zu beantragen. Vielerorts würden deshalb die für einen Ausbau wirtschaftlich notwendigen Quoten nicht erreicht. Grund: Einerseits werde wohl noch nicht erkannt, dass es die Digitalisierung ohne diese Technik schon bald an ihre Grenzen stoße. „Scheinbar ist der Leidensdruck nicht überall so groß, dass man gerne einen Vertrag abschließt, obwohl dieser ja sogar einen kostenlosen Anschluss ins Haus garantiert“.

Dennoch ist Stefan Dallinger sicher, dass der Kreis nächstes Jahr beim Glasfaserausbau deutlich weiter sein wird. Mut macht ihm dabei ausgerechnet die kleine Odenwaldgemeinde Heiligkreuzsteinach. Dort sei Glasfaser bereits zu 100 Prozent flächendeckend verlegt. Dallinger: „Die freuen sich, die erste Gemeinde im Kreis mit dem schnellsten Internet der Welt zu sein.“ Nach dem Impulsvortrag des Landrats nutzten viele Mitglieder der Mannheimer Runde die anschließende Podiumsdiskussion für individuelle Fragen, die teilweise dann auch bei Gesprächen im kleineren Kreis erörtert wurden.

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Autor:

Erich Rathgeber aus Mannheim

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