Aufführung im Otfried-von-Weißenburg-Theater
Kinderoper und Ausstellung
Dahn. Am 18. und 19. Mai, werden der Chor und Solisten des OWG Dahn jeweils um 18.30 Uhr die Theresienstädter Kinderoper „Brundibár“ des Komponisten Hans Krása und des Librettisten Adolf Hoffmeister mit Unterstützung und im Rahmen der Dahner Sommerspiele in der Aula des Schulzentrums Dahn (Otfried-von-Weißenburg-Theater) aufführen. Eigens für diese Aufführungen konnte ein Kammerorchester zusammengestellt werden, u. a. wirken hier auch einige Instrumentallehrer*innen der Musikschule des Landkreises Südwestpfalz mit.
Zeitgleich wird in diesem thematischen Zusammenhang die Ausstellung „Die Mädchen von Zimmer 28 L 410, Theresienstadt“ im Foyer der Aula in Dahn gezeigt. Die bekannte Autorin und zuständige Leiterin des „Room 28 Projekts“ Hannelore Brenner reist aus Berlin an, um die Ausstellung im Beisein von Landrätin Frau Dr. Ganster am 16. Mai, um 16.30 Uhr, zu eröffnen. Musikalisch wird die Matinee vom OWG Chor umrahmt. Dieses Projekt wurde bereits im Herbst des Jahres 2020 im Rahmen einer vielbeachteten Gedenkveranstaltung zum 9. November der Öffentlichkeit vorgestellt, zu sehen noch über https://www.youtube.com/watch?v=JDQOIiIafIU.
Der Alltag im Ghetto Theresienstadt war besonders für die Kinder grau und angsterfüllt. Ein Leben ohne Eltern, ein Leben unter enormen persönlichen Einschränkungen und Repressalien, ein Leben im Anblick von immer wiederkehrenden Deportationen waren für alle täglich sichtbare und fühlbare Bedrohung.
Mitten in dieser Tristesse wurde die Kinderoper „Brundibár“ des Prager Komponisten Hans Kràsa, selbst im Ghetto, einstudiert und etwa 50 Mal aufgeführt. Wenngleich der Inhalt der Oper auf den ersten Blick unpolitisch anmutet, betonen überlebende Mitwirkende immer wieder, dass der Leierkastenmann Brundibár für sie Hitler darstellte, den sie in der Oper scheinbar leicht durch zusammenhalten besiegen konnten.
Zur eigenen Vorbereitung reiste der OWG-Chor kurz vor den Osterferien nach Prag und besuchte hier die jüdischen Gedenkstätten sowie das Ghetto Theresienstadt. In der dortigen Magdeburger Kaserne (einem der ursprünglichen Aufführungsorte der Oper „Brundibár“) sang der Chor im Gedenken an die vielen Opfer der NS-Diktatur auch einige Lieder der Dichterin Ilse Weber und rezitierte Gedichte und Tagebucheinträge von dort internierten und teils dann in Auschwitz ermordeten Kindern.
Im Vorprogramm der Opern-Aufführungen werden weitere in Theresienstadt entstandene Chor- und Instrumentalwerke der dort internierten und letztlich ermordeten jüdischen Komponisten Pavel Haas, Viktor Ullmann, Gideon Klein, Robert Dauber und Ilse Weber zu hören sein. Gesamtleitung des Projektes: Holger Ryseck.
Das gesamte Projekt „Die Kinder von Theresienstadt“ wird unterstützt von den Kommunen und einigen weiteren Sponsoren.
Der Eintritt kostet 8 Euro, Ermäßigung für Schüler*innen 4 Euro. beb/ps
Kartenverkauf
Touristeninformation
66994 Dahn, Schulstr.29
Tel. 06391 9196 222 oder an der Abendkasse
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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