Informations- und Vernetzungsgespräch zur Förderung der Integration
Angekommen und angenommen?
Dahn. Zahlreiche Haupt- und Ehrenamtliche, die im Bereich Beratung, Unterstützung, Förderung und Integration von Geflüchteten, teilweise schon seit Jahren, tätig sind, sind der Einladung von Aktiv für Flüchtlinge Rheinland-Pfalz gefolgt und haben am Dienstag, 26. Februar, am Informations- und Vernetzungsgespräch im Pater Ingbert-Naab-Haus teilgenommen. Die vor fünf Jahren gegründete Initiative „Wasgau hilft“ hat sich bereits 2016 an Aktiv für Flüchtlinge Rheinland-Pfalz gewandt, um den Einstieg in die Flüchtlingsarbeit und inzwischen das Dranbleiben zu erleichtern. Der Anfang ist geschafft, die Geflüchteten sind inzwischen auch im übertragenen Sinne angekommen. Aber sind sie auch angenommen?
„Die Arbeit fängt jetzt erst an“, weiß Ansprechpartnerin bei Aktiv für Flüchtlinge, Okka Senst aus Erfahrung. Es ginge darum, dass die hauptamtlichen Helfer auf die Ehrenamtlichen zugehen und umgekehrt, dass Kindergärten, Schulen, Hilfsorganisationen und Privatpersonen sich verständigen und gegenseitig unterstützen. Kommunikation ist von zentraler Bedeutung. Deshalb stand an diesem Abend die Sprachförderung, für Erwachsene wie auch für Kinder, im Fokus.
Das Angebot der Kreisvolkshochschule Südwestpfalz umfasst Starthilfe-Deutschkurse und Deutschkurse bis Stufe B2, sowie Deutschkurse für Frauen (mit Kinderbetreuung), Deutsch-Feriensprachkurse für Kinder mit Migrationshintergrund und Integrationskurse. Darüber informierte die Leiterin der KVHS-Koordinationsstelle Rose-Martine Knoth.
Derzeit gibt es zwei Deutschkurse für Mütter mit Kindern. Diese finden seit November 2017 zwei Mal pro Woche im Bürgerhaus in Hauenstein statt. Der Kurs ist bereits voll, aber bei der Kreisvolkshochschule ist man jederzeit bereit, weitere Sprachkurse für Mütter mit Kinderbetreuung im Landkreis Südwestpfalz anzubieten.
Bei Bedarf in Dahn können sich Interessierte gerne direkt bei Rose-Martine Knoth melden. In diesem Zusammenhang ist man dort auch immer auf der Suche nach KursleiterInnen und ErzieherInnen, die sich eine solche Aufgabe für sich vorstellen können.
Auch die Initiative „Wasgau hilft“ freut sich über weitere Helferinnen und Helfer, vor allem im Bereich der Sprachförderung und Kinderbetreuung. Deutschkurse für geflüchtete Frauen und auch für die Kinder seien das A und O der Integration, weiß Kindergartenleitern Barbara Kerner der Kita St. Elisabeth. Auch dort sucht man dringend Unterstützung. Mit solch einer Unterstützung begann Britta Hennrich aus Fischbach vor einigen Jahren. Sie unterrichtet geflüchtete Kinder an der Grundschule. Freundschaften entstanden und so betreut sie inzwischen auch einzelne Familien. „Ich profitiere sehr von diesen Kontakten und bin begeistert von der Gastfreundschaft dieser Menschen“, erzählt sie begeistert. Auch die zahlreich erschienenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von „Wasgau hilft“ bestätigen dass viel geredet, gelacht, gespielt und auch schon getanzt wurde.
Die Geflüchteten bringen sich ein indem sie mithelfen und als Dolmetscher fungieren. Das schätzt auch Harald Reisel von der Kolpingfamilie Dahn e.V., der positive Erfahrungen damit in der Kleiderstube gemacht hat.
Holger Zwick, stellvertretender Bürgermeister der Stadt, bedankte sich für das gigantische Engagement aller und erklärte sich für Anregungen und Kritik offen.
Mitarbeiterin der Verbandsgemeindeverwaltung Gabriele Zwick erläuterte, wie schwer es ist, Wohnungen für Geflüchtete zu finden. Diese Menschen möchten auf Dauer sesshaft werden und sich integrieren.
Von gelungener Integration in der Arbeitswelt wusste Bernhard Ganter zu berichten. Der Mitinitiator von „Wasgau hilft“ hat sehr gute Erfahrungen damit gemacht, Geflüchtete einzustellen, die er bereits persönlich kannte.
Unterstützung für Arbeitgeber bietet das iq-Netzwerk sowie das Netzwerk „Unternehmen integrieren Flüchtlinge“.
Sarah Minor, bietet Migrationsberatungen im Auftrag des des DRK im Landkreis Südwestpfalz an. „Beratungen für alle Lebenslagen“, sagt sie. Beantwortet werden nicht nur Fragen von Geflüchteten sondern auch Fragen von Helferinnen und Helfern sowie Arbeitgebern. Jeden Dienstag von 12.30 Uhr bis 15.30 Uhr ist sie vor Ort in der KVHS Außenstelle in der Geschwister-Scholl-Str 2.
Der nächste Gesprächsabend ist im August geplant, darauf wies Moderatorin Chris Ludwig hin. Schwerpunktthemen werden dann sein; Arbeitsmarkt und Ausbildung sowie Gespräche über gemeinsame Integration gegen Alltagsrassismus. beb
Weitere Informationen
www.kvhs-swp.de
Leiterin der Koordinationsstelle Integration, Rosa-Martine Knoth
r.knoth@lksuedwestpfalz.de
Sachbearbeiterin der Koordinationsstelle Integration, Hildegard Fremgen
h.fremgen@lksuedwestpfalz.de
Telefon 06331 809-446
www.aktiv-fuer-fluechtlinge-rlp.de
Ansprechpartnerin Okka Senst
Telefon 06131 4924736
ehrenamt@asyl-rlp.org
www.kolpingfamilie-dahn.de
Ansprechpartner Harald Reisel,
06391 409545
Kleiderstube: Öffnungszeiten donnerstags 10 bis 18 Uhr
www.unternehmen-integrieren
-fluechtlinge.de
www.iq-rlp.de
Öffnungszeiten des Begegnungzentrums, mittwochs und donnerstags, 10 bis 20 Uhr
Migrationsberatung des DRK,
Sarah Minor, dienstags 12.30 bis 15 Uhr
E-Mail sarah.minor@kv-swp.drk.de
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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