Deutschland 1923 – Das Krisenjahr
Demokratiekonferenz
Dahn. Die zweite Demokratiekonferenz im Landkreis Südwestpfalz findet am 8. November, um 11 Uhr in Form einer musikalischen Lesung mit Roman Knižka und dem Bläserquintett OPUS 45 in der Aula des Otfried-von-Weißenburg-Gymnasiums (OWG) im Schulzentrum Dahn, Schlossstraße 19 statt.
Der Eintritt zur Veranstaltung „In diesem Land …“ Deutschland 1923 – Das Krisenjahr, die vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, ist frei. Sie ist Teil von „Demokratie Leben!“.
In unserem Landkreis gibt es ein vielfältiges Spektrum von Menschen aus verschiedenen Religions- und Kulturkreisen, die in Schulen und Vereinen immer wieder auf Integrationshemmnisse auf beiden Seiten oder ähnliche Probleme stoßen. Sie umfassen sowohl sprachliche wie auch kulturelle und religiöse Barrieren. Ziel ist es, diese bei den Bewohnern des Landkreises abzubauen und frühzeitig zu erkennen, sowie gegen rechte Parolen vorzugehen. Das kann besser gelingen, wenn bereits bei den Kindern und Jugendlichen aller Kulturkreise angefangen wird. Aus diesem Anlass nimmt die Partnerschaft für Demokratie Südwestpfalz bei der zweiten Demokratiekonferenz in Kooperation mit der Kreisvolkshochschule Südwestpfalz das Krisenjahr 1923 in den Fokus. Die Schülerinnen und Schüler sowie interessierte Bürger sollen durch die Darbietung mit anschließendem Austausch sensibilisiert werden.
Der literarische Kammermusikabend entführt in die politisch dramatische und kulturell faszinierende Welt des Jahres 1923. Anhand von Presseberichten und politischen Reden erleben die Zuhörenden Geschichte und tauchen zudem in die schillernde Atmosphäre der 1920er Jahre ein, mit Werken von Schriftstellern wie beispielsweise Kurt Tucholsky, Bertolt Brecht, Rainer Maria Rilke, Eugeni Xammar, Egon Erwin Kisch oder Harry Graf Kessler. Auf musikalischer Ebene weitererzählt wird diese spannende und sinnliche Reise in die Vergangenheit durch zeitgenössische Werke für Bläserquintette unter anderem von Carl Nielsen, Paul Hindemith und Hanns Eisler. Auch mit dem ein oder anderen zeitgenössischen Schlager ist zu rechnen. In Deutschland kommen in den letzten Jahren wieder vermehrt Demonstrationen von rechtspopulistischen Organisationen wie beispielsweise Pegida auf. Des Weiteren mischen sich auch viele rechtsgesinnte zu anderen Kundgebungen hinzu und versuchen, Themen die die Bevölkerung beschäftigen mit ihrem Gedankengut zu infiltrieren. Außerdem werden durch neue Medien wie Facebook, Tik Tok, Twitter und anderen Fake-News verbreitet und Fremdenhass gestreut. Sind wir auf dem Weg zurück nach Weimar? Im Jahr 2023 diskutieren nicht nur Historikerinnen und Historiker über diese Frage angesichts „der Tatsache, dass unsere vermeintlich fest etablierte demokratische Staatsform keine Selbstverständlichkeit sein muss: Rechtspopulistische Strömungen und autoritäre Politikentwürfe gewinnen bei uns und in vielen Ländern an Zulauf.“ (Institut für Zeitgeschichte München-Berlin). Ein Blick hundert Jahre zurück in das Jahr 1923 mag fruchtbare Denkanstöße liefern und aufzeigen, welche Erkenntnisse wir aus den Krisen und dem letztendlichen Scheitern der ersten deutschen Demokratie für uns heute ziehen können“. (Auszüge aus der Programmbeschreibung Opus 45)
Das Bundesprogramm „Demokratie leben!“, das durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert wird, will ziviles Engagement und demokratisches Verhalten auf der kommunalen, regionalen und überregionalen Ebene fördern. red
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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