Wanderung zum Eybergturm mit Blick über den Wasgau
Schöne Aussichten
von Britta Bender
Dahn. Gerade in Zeiten wie diesen, in denen wir mit schlechten Nachrichten geradezu überschwemmt werden, sind schöne Aussichten ein Labsal für die Seele. Natur, Wald und der Blick in die Weite öffnen den Geist und der frische Wind bläst die düsteren Gedanken fort. Ängste werden von Ruhe und Frieden vertrieben. Erst recht ganz weit oben auf einem Turm auf dem Gipfel eines Berges.
Gerade in der Südpfalz gibt es dafür etliche Möglichkeiten. Unter anderem hat das Wochenblatt hier schon den Eschkopfturm bei Wilgartswiesen, den Rehbergturm bei Annweiler, den Stäffelsbergturm bei Dörrenbach und den Martinsturm über Klingenmünster vorgestellt.
Heute geht es bei Sonnenschein auf den Großen Eyberg bei Dahn, mit 513 Metern der dominierende Gipfel des Felsenlandes, gekrönt von einem Turm. Dessen Entstehung hängt mit der Errichtung des Westwalls in den 1930er Jahren zusammen. Für die Landvermessung erbauten die Nationalsozialisten hier einen einfachen Holzturm.
Dieser wurde dann in den 50er Jahren von den Franzosen durch den heutigen Eybergturm ersetzt. Er wurde als Radarstation für ihren Militärflughafen in Zweibrücken genutzt.
Dem französischen Militär ist es zu verdanken, dass man nicht den ganzen Weg von Dahn zum Turm laufen muss, denn eine Schotterpiste führt vom Felslandbad in Dahn bis zu einem Wanderparkplatz unterhalb des Gipfels.
Wer nicht so gut zu Fuß ist oder nur wenig Zeit für einen kurzen Ausflug mit Weitsicht hat, gelangt von hier aus in fünf Minuten zur „Schönen Aussicht Eyberg“.
Der Name ist Programm, der Blick schweift vom Trifels im Westen über einen großen Teil des Dahner Felsenlandes mit dem Drachenfels im Mittelpunkt. Unten im Tal liegt der Reinighof.
Eine Liege und ein rollstuhlgerecht angelegter Picknicktisch laden für ein längeres Verweilen ein.
Wer noch höher hinaus will, geht rund 10 Minuten auf der Schotterpiste weiter bis zur Schutzhütte am Hundel.
Ein kleines blaues Schild mit der Aufschrift „Eybergtour“ weist den Weg rechts von der Hütte in Serpentinen steil hinauf zum Gipfel. Man muss schon etwas trittsicher sein, um den Anstieg bewältigen zu können.
Oben angekommen geht es noch 200 Meter auf dem Berggrat westwärts bis zum Turm.
Dieser besteht aus einer rund 18 Meter hohen mit Holz verkleideten Stahlkonstruktion. Über eine enge eiserne Leiter geht es über sieben Etagen und 86 Stufen hinauf auf die Aussichtsplattform. Die Stufen sind relativ kurz und die Treppe sehr schmal, sodass bei Auf- und Abstieg Vorsicht geboten ist.
Oben angekommen stellt man fest: die Mühen haben sich gelohnt. Weit geht der Blick gen Süden über den Wasgau bis nach Frankreich und nördlich bis nach Pirmasens über den Pfälzerwald.
Leider sind einige umstehende Bäume inzwischen so hoch, dass sie die Aussicht nach Ost und West etwas behindern.
Eine Schutzhütte am Fuße des Turms sorgt für gute Rastmöglichkeiten.
Zum Parkplatz zurück geht es erstmal weiter gen Westen bis zu einer Spitzkehre. Hier geht geradeaus der „Preußenpfad“ nach Fischbach. Wir gehen rechts an der Westflanke des Berges hinunter bis zur Schotterpiste und auf dieser dann rechts noch circa 300 Meter bis zum Parkplatz.
Für die Rundwanderung mit Turmbesteigung sollte man eine gute Stunde einplanen.
Autor:Britta Bender aus Annweiler |
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