BriMel unterwegs
„Kunst und Genuss“ - mit Kunst von Judith Boy
Dannstadt-Schauernheim, OT Dannstadt. Zum Geläut der Kirchturmglocke Punkt 18 Uhr begab es sich, dass sich am 28. Oktober eine kleine kunstinteressierte Gruppe in die Protestantische Kirche begab, um die Gemälde und Performance anzuschauen und dem Vortrag der Künstlerin Judith Boy zu lauschen.
Mit von der Partie die hübsche talentierte Künstlerin Judith Boy mit Mann, Pfarrer Tobias Laun, Bürgermeister der VG Dannstadt Stefan Veth und die neue 3. Beigeordnete Marion Strese. Als erstes begrüßte Pfarrer Tobias Laun das Publikum. Er sprach über das Thema der Ausstellung „Die Vertreibung aus dem Paradies“ und darüber, dass das dritte Kapitel im Buch Genesis voller Drama stecke. Wer kennt sie nicht, die Geschichte um Adam, Eva und die Schlange? Man könnte es so lesen, dass Gott den Menschen gerne klein gehalten hätte und dass er ihn bestraft für sein Fehlverhalten. Inwiefern vertreiben wir uns selbst immer wieder aus dem Paradies? An wie vielen Stellen kommen wir Menschen an mit unserer Existenz immer wieder an unsere Grenzen? Er sprach über den rauen Umgangston, der seit geraumer Zeit gang und gebe ist, über Kriege und Gräueltaten.
Es ist schön, dass an diesem Abend dies alles erst einmal beiseitegeschoben wurde, denn man sollte in den Genuss von Kunst kommen, schließlich nennt sich die Feierlichkeit im Ort „Kunst und Genuss“. Pfarrer Tobias Laun freute sich, dass Judith Boy hier in dieser wunderschönen Kirche ihre Ausstellung präsentierte. Sie ist eine Künstlerin, die Gegensätze zusammenbringt. Von ihrem Wohnort Körborn bei Kusel reist sie des öfteren nach Sizilien, um Ideen zu sammeln und Kraft zu schöpfen. In ihrer ausdrucksstarken Malerei spiegeln sich Symbolik, Magie, Dynamik der Natur, der Evolution, aber auch unseres täglichen Lebens. Seit 1997 ist sie freischaffende Künstlerin und arbeitet im In- und Ausland. In den verschiedensten Kirchen hatte sie bereits ausgestellt und immer wieder mit neuen Ideen und Gemälden. Es kommt ja schließlich auch einmal vor, dass ein Gemälde einen neuen Besitzer findet, was die Künstlerin ganz doll freut. Heute sei es ihm ein ganz besonderes Vergnügen, diese Ausstellung hier in dieser Kirche eröffnen zu können.
Judith Boy hatte ihre Kreationen bereits bereitgelegt und führte als erste Performance einen goldfarbenen plissierten Umhang vor. Gleitende Bewegungen, immer darauf bedacht, das Kleidungsstück gut zur Geltung zu bringen. Danach warf sie sich aus einem japanischen Netz „rosarote Wolken“ um den Hals und schwebte regelrecht durch den Kirchengang. Anschließend bedankte sie sich, dass sie hier sein durfte und sagte sie zu ihren Kunstwerken auch noch ein paar Worte, die sie in Kirchen und besonderen Plätzen zeigt. Das Thema entstand im Lockdown als alle Flüge aus Sizilien gecannelt wurden. Not macht erfinderisch wie man sah. Macht man es sich auf dieser schönen Insel gemütlich und hat einen paradiesischen Zustand. Sie bekam dann ein Stipendium durch Rheinland-Pfalz zu diesem Thema. Die ausgestellten Bilder zeigen die ägyptischen Plagen: Santa Fe (Acryl-Pigmente), From Dusk to down (Acryl-Pigmente), OASI (Acryl-Pigmente), Alchemia (vertikal), New Age yellow moon (Acryl-Pigmente), Stechmücken/flügelartige Objekte (Acryl-Perlmuttmischung und Blattgold vertikal und horizontal zu hängen), Intelligent Flight (Acryl-Pigmente) und Frogging (Folie und Acryl). Sie versucht, mit ihren Bildern Energie weiterzubringen, denn sie sollen Freude bringen. Sie ist in ihrer Kunst nicht festgefahren.
Nach der Inaugenscheinnahme der Kunstwerke konnte man gemütlich zusammenstehen, Brezel essen und Sekt trinken und mit der Künstlerin oder anderen Gästen ins Gespräch kommen. Andrea Dennhardt (Presbyterin) hatte mit ihrem Mann zusammen extra frische Brezel gebacken. Ich habe mich gefreut, sowohl mit der Künstlerin als auch mit Bürgermeister Stefan Veth ein paar Worte wechseln zu können. Die Werke werden übrigens noch ca. 10 Tage in der Prot. Kirche ausgestellt bleiben.
„Kunst und Genuss“ wird auch noch am 30. Oktober rund um die im klassizistischen Stil 1848 erbaute Kirche zu erleben sein. Dabei wird das Speisekammer-Team plant eine Tombola zugunsten der Speisekammer. Diese wird interessant durch attraktive Gewinne. (mel)
Autor:Brigitte Melder aus Böhl-Iggelheim |
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